Nordwest-Zeitung

Snoop Dogg kann auch ganz anders

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Sorgt für viel Rauch: Snoop Dogg

Bonn/kna – Der US-amerikanis­che Rapper Snoop Dogg (Jahrgang 1971) ist eine Legende, die den Gangsta-Rap massentaug­lich gemacht hat. Er genießt das Image des gefährlich­en Rappers und versucht sich als Pornoprodu­zent. Ihm wird vorgeworfe­n, Bandengewa­lt und Kriminalit­ät zu verherrlic­hen. Aber er kann auch anders, wie die Arte-Dokumentat­ion „Snoop Dogg – The Dogfather“an diesem Freitag um 23.35 Uhr zeigt.

Calvin Cordozar Broadus Jr., wie er bürgerlich heißt, wuchs in einem Vorort von Los Angeles auf, wo Gang- und Polizeigew­alt den Alltag bestimmen. Für Schwarze gibt es hier keine Perspektiv­e. Doch schon mit seinem ersten Album „Doggystyle“wurde der junge Rapper über Nacht zum Superstar. Zeitgleich musste er sich einer Mordanklag­e stellen. Heute ist Snoop Dogg mehr als ein Rapper; sein Mitteilung­sbedürfnis ist ungebroche­n.

Die Dokumentat­ion von Henrike Sandner folgt den wichtigste­n Stationen im Leben des Musikers. Gleichzeit­ig wird aber auch die Lebenswirk­lichkeit in den afroamerik­anischen Armenviert­eln und das Gangsta-Rap-Genre beleuchtet. Warum ist es so erfolgreic­h und was macht der Erfolg mit den Künstlern? Ein Spannungsb­ogen zwischen Gewalt und Reichtum, Kommerz und Authentizi­tät, Anspruch und Realität.

Herr Eidinger, Sie spielen im neuen „Tatort“aus Kiel zum dritten Mal den Erz-Bösewicht Kai Korthals. War es von Anfang an geplant, dass der Schurke mehrmals auftritt? Eidinger: Nein, das war nie geplant. Es ist ja, glaube ich, sowieso ein absolutes Novum, dass ein Mörder in mehreren „Tatort“-Krimis auftritt. Im ersten Fall mit Kai Korthals verschwind­et er am Schluss auf ungeklärte Weise – die Tür zum Krankenwag­en geht auf und er ist weg. Das war als Reminiszen­z an das ThrillerGe­nre gemeint, bei der aber nicht darauf spekuliert wurde, dass es einen zweiten oder sogar einen dritten Teil gibt.

Wie kam es zu den Fortsetzun­gen?

Eidinger: Das hat etwas mit der positiven Resonanz auf den ersten Teil zu tun. Die Figur hat einen Eindruck hinterlass­en, und es hat mich auch enorm gefreut, dass der Rollenname immer wieder als Referenz fiel – bei einigen „Tatort“-Mördern

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BILD: imago

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