Nach zwei Rückschlägen stärkt Werder Routinier Groß
Bremer verlängern Vertrag mit 32-jährigen Ex-Cloppenburger – „Haben noch einige Ziele vor uns“
Bremen – Für Christian Groß sind es aktuell ereignisreiche Wochen. Erst holte sich der Routinier von Werder Bremen eine überaus unsinnige GelbRote Karte für eine wilde Grätsche im Zweitliga-Nordderby gegen den Hamburger SV (0:2) ab. Dann verletzte sich der 32jährige Fußballer im Training und musste am Knie operiert werden. Am Dienstag nun unterschrieb Groß, der in der Jugend unter anderem für den SC Sternbusch und den BV Cloppenburg spielte, einen neuen Vertrag an der Weser.
Nach zwei Rückschlägen
Christian Groß
gibt es also wieder eine gute Nachricht in der spät eingeleiteten Profikarriere des defensiven Mittelfeldspielers. „Grosso ist auf und neben dem Platz eine feste Säule in der Mannschaft geworden, der mit seiner Erfahrung vor allem für jüngere Spieler ein Orientierungspunkt ist“, sagte Sportchef Frank Baumann, der über die Vertragsdauer wie gewohnt keine Angaben machte.
So eine Säule ist Groß erst im fortgeschrittenen Fußballeralter geworden. 2018 kam er vom VfL Osnabrück nach Bremen – eingeplant war er für die Zweite, in der er zunächst auch kickte. 2019 rückte er unter dem früheren Trainer und bekennenden Förderer Florian Kohfeldt dann in den Erstliga-Kader auf.
Auf 37 Einsätze in der 1. Liga und sechs in Liga zwei kommt Groß bisher. Der nächste Auftritt
zieht sich noch hin. Nach seiner Knie-Operation wird mit einer Rückkehr frühestens Mitte November gerechnet. Auch deswegen setzte Werder nun ein Zeichen, das dem Führungsspieler, dessen Kontrakt am Ende der Saison ausgelaufen wäre, stärken soll. „Wir möchten ihm mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung ein Stück Sicherheit geben, damit er sich voll und ganz auf seinen Reha-Prozess konzentrieren kann“, sagte Baumann. „Für mich ist die Vertragsverlängerung natürlich auch ein Vertrauensbeweis seitens des Vereins. Ich fühle mich hier sehr wohl“, betonte Groß.
Seine Zweikampf- und Laufstärke wird aktuell im Bremer Mittelfeld vermisst. Ilia Gruev (21) vertritt ihn, ist aber mehr ein spielerischer Sechser. Einen Typen der alten Schule, wie Groß einer ist, haben die Bremer ansonsten nicht in ihrem Kader, weswegen die Vertragsverlängerung für beide Seiten Sinn ergibt. „Der Verein und auch ich persönlich haben noch einige Ziele vor uns“, sagte Groß. Gemeint haben dürfte er damit den Wiederaufstieg, auch wenn das in Bremen keiner öffentlich aussprechen möchte.