Azubis holen verpasste Inhalte in Seminar nach
Kinnasand aus Westerstede organisiert zweitägigen Aufenthalt in Neuharlingersiel
Westerstede – Eine Ausbildung zwischen Homeschooling und Homeoffice ist eine besondere Herausforderung. Um die in der Corona-Pandemie verpassten Inhalte und Erfahrungen nachzuholen, hat die Kinnasand GmbH mit Sitz in Westerstede für ihre Azubis ein zweitägiges Seminar in Neuharlingersiel organisiert. In die Vorbereitung waren die Auszubildenden des zweiten und dritten Lehrjahrs eingebunden. Mit dem Seminar bewirbt sich das Unternehmen um den Preis für innovative Ausbildung (PIA) der NWZ.
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Der Hintergrund
Seit 2012 gehört die Kinnasand GmbH zur dänischen Kvadrat Gruppe, die eigenen Angaben zufolge etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Das weltweit tätige Unternehmen produziert Textilien und textilverwandte Produkte für Architekten, Designer und private Verbraucher.
Am Firmensitz in Westerstede sind 60 Mitarbeiter für den Vertrieb der Vorhangstoffe und handgefertigten Teppiche verantwortlich. Dort bildet das Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit fünf
angehende Industriekaufleute und vier Fachkräfte für Lagerlogistik aus.
Aufgrund der Corona-Pandemie waren viele Aktivitäten, die sonst zur Ausbildung gehören, nicht oder nur eingeschränkt möglich, schreibt das Unternehmen. „Einige unserer Auszubildenden haben mehrere Monate von zu Hause aus gearbeitet.“Der Unterricht der Berufsschule fand online statt. Auch die jährliche Newcomer Academy an der Firmenzentrale im dänischen Ebeltoft war nur digital möglich. „Es war eine große Herausforderung für alle Auszubildenden“, heißt es weiter.
Deshalb sollten die verpassten Ausbildungsinhalte wie beispielsweise der Austausch von Erfahrungen und die Förderung der Teamarbeit bei einem Seminar nachgeholt werden.
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Der Ablauf
Die Workshops haben die Auszubildenden aus dem zweiten und dritten Lehrjahr selbstständig vorbereitet, heißt es in der Bewerbung. Neben der Warenkunde widmeten sich die Azubis dabei auch den Prozessen im Lager. Die angehenden Fachkräfte für Lagerlogistik überlegten sich Fragen und
praktische Aufgaben, wie beispielsweise die Annahme eines angelieferten Pakets mit Transportschaden.
In Rollenspielen übten die Auszubildenden außerdem, mit Kunden zu telefonieren und zwei Azubis berichteten, wie Broschüren und anderes Marketingmaterial erstellt werden.
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Das Fazit
„Es fand ein spannender Austausch statt und die Teamarbeit war lobenswert“, fasst das Unternehmen in seiner Bewerbung zusammen. Die Gruppe habe nicht nur viel
Auch eine Radtour stand auf dem Programm.
über die Prozesse bei Kinnasand und Kvadrat gelernt, sondern auch ihre Kompetenzen beim Bogenschießen testen können. „Wie bei der Ausbildung ist es wichtig, das Ziel stets im Auge zu behalten.“Eine Radtour mit den beiden Ausbildern habe ebenso auf dem Programm gestanden wie Sport, Gesellschaftsspiele und Billard. Es seien sich alle einig, „dass dieses Seminar den Zusammenhalt der jungen Menschen, die vielfältige Lebenshintergründe haben, sehr gefördert hat“.
■ Ausbildungsberufe: Industriekaufleute und Fachkräfte für Lagerlogistik