Musiker Ofarim antisemitisch beleidigt
Vorfall in Leipzig – Wegen Davidstern von Hotel-Mitarbeiter angefeindet
Der kanadische Popstar Justin Bieber („Sorry“) setzt sich dafür ein, Cannabis zu enttabuisieren. Mehr noch: Der 27 Jahre alte Musiker steigt auch selbst in das Geschäft mit der Droge ein und verkauft vorgerollte Joints in Zusammenarbeit mit einer Firma aus Kalifornien, die darauf spezialisiert ist, wie mehrere US-Medien berichteten. Bieber teilte dem Fernsehsender „Bloomberg“in einem schriftlichen Statement mit, dass das Cannabis-Unternehmen dabei helfe, die Droge für Menschen zugänglich zu machen und zu entstigmatisieren, die aus gesundheitlichen Gründen darauf angewiesen seien.
Leipzig – Der Musiker Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben Opfer eines antisemitischen Vorfalls im Leipziger „Westin Hotel“geworden. Dort habe ihn ein Mitarbeiter aufgefordert, seine Kette mit einem Davidstern einzupacken, berichtete Ofarim in einem am Dienstag veröffentlichten Video bei Instagram. Dann dürfe er einchecken.
Zuvor sei am Hotelempfang wegen technischer Probleme eine Schlange entstanden. Ofarim sagte, er habe sich eingereiht – mit seiner Davidstern-Kette um den Hals. „Das steht mir zu. Mache ich schon mein Leben lang“, sagte Ofarim im Video. Immer wieder
In Leipziger Hotel angefeindet: Gil Ofarim
seien Personen vorgezogen worden. Als er nach 15 Minuten an der Reihe gewesen sei, habe er gefragt, was das solle. Der Hotelmitarbeiter habe ihm die Antwort gegeben: „Um die Schlange zu entzerren“, dabei habe Ofarim ja selbst darin gestanden. Daraufhin habe „irgendeiner aus der Ecke“gerufen, dass er den Stern einpacken solle. Auch der Mitarbeiter habe gesagt: „Packen Sie Ihren Stern ein.“
Staatsanwaltschaft prüft
Olaf Hoppe, Sprecher der Leipziger Polizei, sagte, dass die mutmaßliche Aussage des Hotelangestellten für ihn „klar antisemitisch“sei. Die Polizei werde Inhalte des Videos an die Staatsanwaltschaft weiterleiten, die eine strafrechtliche Relevanz prüfe. Ein Sprecher des „Westin Leipzig“sagte, dass man besorgt über den Bericht sei und die Angelegenheit extrem ernst nehme. Das Unternehmen versuche, Ofarim zu kontaktieren.
Ofarim selbst wollte sich zu dem Vorfall am Dienstag auf Anfrage zunächst nicht äußern. Sein Management teilte mit, dass er die Vorkommnisse verdauen müsse und sichtlich schockiert sei. „Heute wäre der Geburtstag seines Vaters gewesen, deshalb möchte er erst mal keine weiteren persönlichen Interviews geben“, hieß es.
Debatte in Social Media
Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer in den sozialen Medien zeigten sich schockiert. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, schrieb in einem Statement beim Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Anfeindung erschreckend sei.