Multitalent ist reich an Eiweiß und Eisen
10 von 15 Sojaprodukten in drei Sorten sind gut – Klimafreundlich in der Herstellung
BERLIN/TD – Tofu ist nicht gleich Tofu. Die Stiftung Warentest hat Naturtofu, Räuchertofu und Seidentofu im Test. Von jeder Sorte kann sie einige besonders empfehlen.
Bei der Zubereitung erweist sich Tofu als Tausendsassa. Er hat zwar nur wenig Eigengeschmack, nimmt andere Aromen aber umso besser auf – zum Beispiel von Sojasoße, Rosmarin, sogar von Früchten. 15 Tofu hat die Stiftung Warentest untersucht, darunter Natur-, Räucher- und Seidentofu. Etliche sind empfehlenswert.
Der Naturtofu von Kato allerdings fällt negativ auf. Er ist mit einem möglicherweise krebserregenden Schimmelpilzgift belastet. Die Tester untersuchten die Produkte noch auf weitere Schadstoffe wie Pestizide, außerdem auf Keime und auf gentechnischveränderte Organismen.
Noten von 1,0 bis 3,5
Äußerlich unterscheiden sich die Tofu einer Sorte meist wenig, geschmacklich aber teilweise deutlich. Die besten Tofu im Test punkteten bei der Verkostung im Labor durch aromatische Noten oder durch eine locker gestockte Konsistenz nach dem Braten. Andere waren etwas bitter oder trocken – das sind Fehler. Die Noten im sensorischen Urteil reichen von 1,0 bis 3,5.
Räuchertofu kompakter
Basiszutat von Tofu sind getrocknete Sojabohnen. Sie werden nach asiatischer Handwerkstradition mit Wasser erhitzt und püriert. Die Hersteller entfernen noch Pflanzenfasern, setzen dem Sud Fällungsmittel wie Magnesiumchlorid oder Kaliumsulfat zu. Das Bohneneiweiß flockt aus. Es wird gepresst, Wasser fließt ab. Je mehr abläuft, desto stichfester der Tofu. Wenn Tofu noch in die Räucherkammer kommt, entweicht weiteres Wasser. Räuchertofu ist kompakter als die Sorte Natur. Tofu gehört zu den pflanzlichen Lebensmitteln mit den höchsten Eiweißgehalten. Auch die Eisengehalte sind beachtlich. Das macht Tofu interessant für alle, die sich vegetarisch oder vegan ernähren oder ihn hin und wieder als Alternative zu Fleisch essen möchten.
Nachhaltige Produktion
Wer sich nachhaltig ernähren möchte, ist mit Tofu gut bedient. Seine Produktion gilt als klimafreundlich. Sie erzeugt laut Institut für Energieund Umweltforschung Heidelberg etwa 13 mal weniger Treibhausgase als die Produktion der gleichen Menge Rindfleisch. Hinzu kommt: Alle Tofus im Test tragen das EU-BioSiegel – wie die meisten Tofus auf dem deutschen Markt. Das heißt, dass ihre Bohnen aus Bio-Landbau stammen müssen, in dem etwa kaum Pestizide und keine synthetischen Mineralstoffdünger auf die Felder kommen dürfen. Die Anbieter im Test beziehen das Soja überwiegend aus europäischem Anbau, nicht selten sogar aus Deutschland und Österreich. Gentechnisch verändertes Soja darf in der EU nicht angebaut werden.