„Lehrer brauchen Entlastung“
Verband fordert Hilfe bei Corona-Maßnahmen
Zum Start ins neue Schuljahr hatte das Land Niedersachsen Millionen aus dem Programm „Aufholen nach Corona“zur Verfügung gestellt. Sind schon erste Erfolge zu sehen? Neumann: Die Lehrkräfte müssen einen riesigen Organisationsaufwand leisten. Das fängt mit der Herausgabe der Corona-Schnelltests an und hört mit der Unterrichtsvorbereitung auf. Natürlich überprüfen die Schulen den Lernstand der einzelnen Kinder. Aber das Aufholen von Lernrückständen ist überhaupt nicht zu leisten.
Würde bereits eine Entlastung bei den organisatorischen Aufgaben helfen? Neumann: Das wäre schön. Aber diese Aufgaben müssen wir in der Schule machen, sonst würde nichts funktionieren.
Die kalte Jahreszeit steht bevor. Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung (Leipzig), hat sich für eine 2G-Regel für das Personal an Schulen und Kitas ausgesprochen. Was halten Sie davon? Neumann: Grundsätzlich finde ich den Gedanken richtig. Es gibt aber viele Kolleginnen und Kollegen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Wenn die zu Hause bleiben, bricht die Schule zusammen.
Bayern und andere Bundesländer heben die Maskenpflicht im Unterricht auf. Niedersachsen wartet noch ab. Ist das richtig?
Neumann: Ja, die Strategie ist richtig. Noch immer sind die meisten Schulen nicht mit Luftfilteranlagen ausgestattet. Auch die Impfquote unter Jugendlichen ist noch zu gering. Und wir wissen nicht, wie viele
Schüler sich in den Herbstferien infizieren. Es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten.
Nach den Herbstferien ist eine große Impfaktion an Schulen geplant. Begrüßen Sie das? Neumann: Ja, je mehr Jugendliche geimpft werden, desto besser für uns alle. Wir wollen so schnell wie möglich zur Normalität an Schulen zurückkehren.
Was müssen Land und Kommunen besser machen, um gut durch den Winter zu kommen? Neumann: Wir erwarten von den Städten und Landkreisen eine zeitnahe, gute Absprache mit den Schulen über den Einsatz der mobilen Impfteams.