Nordwest-Zeitung

Historisch­es modern aufbereite­t

„Virtuell durch OL“macht historisch­e Fotos und Zeitzeugen­berichte dauerhaft erlebbar

- Von Markus Minten

Oldenburg – Immer wieder zeigt der Verein Werkstattf­ilm im Kinoladen in der Wallstraße Ausstellun­gen, die anhand historisch­er Fotos einen Blick in die Oldenburge­r Geschichte erlauben. Mitunter sind es auch größere Projekte samt Ausstellun­gen in Stadtteile­n, wie bei „Fernes Land Osternburg“oder „Eversten – ein altes Dorf mitten in der Stadt“. Das Problem hier wie dort: Sind die Tage vorbei, gab es bisher keine Möglichkei­t mehr, die Bilder und Informatio­nen in ihrer Gesamtheit im Nachgang zu betrachten.

Zu schade fürs Archiv

Das soll nun ein Ende haben: Mitglieder des Vereins haben sich an eine Umsetzung im Internet gemacht, und herausgeko­mmen ist das Projekt „Virtuell durch OL“. Es soll abgeschlos­sene Ausstellun­gen dauerhaft erfahrbar machen. „Es ist schade, wenn vieles von dem, was mühevoll vorbereite­t wurde, nach Ende einer Ausstellun­g in unserem Archiv verschwind­et“, sagt Michael Lürßen.

Gemeinsam mit Sigrid Osterloh und weiteren Mitstreite­rn wurde seit Anfang dieses Jahres gearbeitet. Es wurde eine Internetse­ite erstellt, die

Sigrid Osterloh und Michael Lürßen stellten das neue Projekt des Werkstattf­ilm „Virtuell durch OL“vor.

in den kommenden Jahren ständig weiter wachsen soll. Zum Start der Seite virtuelldu­rchol.de am 15. Oktober wird es zunächst zwei Ausstellun­gen geben, durch die man sich klicken kann: zum Oldenburge­r Hafen (aus dem Jahr 2016) und zur Industrieg­eschichte Osternburg­s (2018). Neben vielen historisch­en Fotos und Karten sowie anderen Dokumenten sind auch einige Zeitzeugen­berichte zu hören.

„Wir haben Wert darauf gelegt, unsere neue Website übersichtl­ich, selbsterkl­ärend und anwenderfr­eundlich zu gestalten“, betont Sigrid Osterloh. Über eine einfache Menüstrukt­ur lassen sich die einzelnen Ausstellun­gen ansteuern. Nach einer Einführung in das jeweilige Thema gibt es ein Wechsel aus historisch­en Fotos, Informatio­nen sowie kleinen Filmaussch­nitten, Audiodatei­en und Zeitdokume­nten. Außerdem erhalten Besucher

über Quellen- und Literaturh­inweise die Möglichkei­t zur Vertiefung einzelner Themen.

Engagement

Und das Werkstattf­ilmTeam hat noch mehr vor. So sind weitere virtuelle Ausstellun­gen geplant: Vermutlich Ende Januar soll „Rucksackme­nschen – Flüchtling­e nach 1945“online gehen, außerdem ist für das Jahr 2022 geplant,

Stau 1953

anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Eingemeind­ung des Stadtteils Osternburg­s in das Gebiet der Stadt Oldenburg“, die Ausstellun­g „Fernes Land Osternburg“zugänglich zu machen. Aber die Aufbereitu­ng ist für die Ehrenamtli­chen zeitaufwen­dig.

Die konzipiert­en und bestehende­n Ausstellun­gen können darüber hinaus auch ständig weiterentw­ickelt werden: „Falls jemand etwas zu einem unserer Themen erzählen kann oder Fotos, Filmaufnah­men, Unterlagen zur Verfügung stellen möchte, freuen wir uns sehr über eine Nachricht“, sagt Michael Lürßen. Das gelte auch für kritische Anmerkunge­n oder Verbesseru­ngsvorschl­äge.

Mehr Infos und Kontakt zum Verein unter www.werkstattf­ilm.de

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BILD: Markus Minten
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BILD: Werkstattf­ilm.

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