Mehr Defensive für mehr Erfolg
Risiko und Ertrag der neuen Baskets-Verteidigung – Freitag in Würzburg
Live am Freitag Fußball 16.55 Uhr, Sport 1, Blitzturnier mit 1. FC Köln, Fortuna Köln, Viktoria Köln; 20.45 Uhr, RTL, WM-Qualifikation, Deutschland - Rumänien Radsport 18 Uhr, Eurosport, Bahn-EM in Grenchen Volleyball 20 Uhr, Sport 1, Frauen, Bundesliga, SC Potsdam - NawaRo Straubing
Oldenburg – 67 und 76 Punkte haben die EWE Baskets Oldenburg in den letzten beiden Spielen erzielt. Das klingt nicht besonders viel. Doch die 76 haben am Mittwochabend zu einem Sieg im ersten Spiel der Champions League gegen den litauischen Topclub Rytas Vilnius (76:72) ausgereicht. Und 76 hätten auch am Sonntag zum Abwenden des Ausscheidens im deutschen Basketball-Pokal bei den Frankfurt Skyliners (67:75) genügt.
In der vergangenen Saison erreichten die Baskets – aber auch ihre Gegner – oft mehr Punkte. Das ist womöglich der neue Stil nach dem großen Umbruch im Sommer: Trainer Mladen Drijencic hat schon bei der Spielerauswahl Wert auf mehr Stabilität in der Verteidigung gelegt. Und das macht sich natürlich sowohl im Spiel als auch in den Endständen bemerkbar. Fokus auf Verteidigung wie auch aggressive Defensive als solche beinhalten dabei Risiken, wie die
Spiele gegen Frankfurt und Vilnius offenbarten.
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Aggressive Defensive
Das richtige Level an Aggressivität zu finden, ist mitunter ein Ritt auf der Rasierklinge. Nach dem Spiel gegen Vilnius gratulierte Trainer Drijencic seinem Team „für den Sieg, den Kampf und die Energie“. Seine Spieler verteidigten hart – und vor allem im zweiten Viertel dabei auch oft recht unfair.
Das kann durchaus zu einem Problem werden: Die Litauer durften allein im zweiten Abschnitt zwölfmal an die Freiwurflinie. Die 13 an dieser Linie erzielten Punkte bis zur Halbzeit waren mit dafür verantwortlich, dass die Baskets ihren Sieben-Punkte-Vorsprung (32:25/16. Minute) einbüßten und mit einem 37:38Rückstand in die Kabine gingen. Nach der Pause klappte das besser – und im Schlussviertel wussten die Gäste kein anderes Mittel, die Baskets zu stoppen. Allein Topscorer Max Heidegger verwandelte in den letzten zehn Minuten acht Freiwürfe, die Baskets elf.
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Eine noch so tolle Verteidigung führt aber nicht zum Sieg, wenn die Offensive nicht funktioniert. Das war gegen Frankfurt auch ein Problem – acht Punkte im Schlussviertel sind vorn einfach zu wenig. Gegen Vilnius klappte dies deutlich besser. Der größte Rückstand betrug sechs Zähler – beim 12:18 im ersten Viertel. Danach scorten die Baskets konstant genug, um immer dranzubleiben und am Ende die Nase vorn zu behalten.
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Fokus auf Verteidigung
Faktor Konstanz
Das zeigt: Es braucht Stabilität, vorn und hinten. Genau die hat Drijencic gegen Frankfurt wie auch im ersten Ligaspiel gegen Chemnitz (78:79) vermisst – dies sei dem Umbruch geschuldet. „Dieses Team ist jung und benötigt Zeit. Wir haben gegen ein Team gespielt, in dem die Spieler Erfahrung in den höchsten Wettbewerben haben, während viele Spieler bei uns die ersten Erfahrungen machen“, betonte Drijencic und ergänzte: „Ich bin stolz auf die Leistung, die nicht perfekt war, aber jeder wollte fighten und kämpfen!“
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Der Nächste Gegner
Nach der turbulenten Woche mit dem Pokal-Aus am Sonntag und dem Sieg in der Champions League am Mittwoch geht es schon am Freitag weiter für das Baskets-Team. An diesem Freitag (20.30 Uhr) treten die Oldenburger bei s.Oliver Würzburg an, die ihr Auftaktspiel in der Liga 84:111 gegen Crailsheim verloren, am Sonntag im BBL-Pokal aber 97:78 gegen Weißenfels gewannen. Die Baskets sind also gefordert, die Würzburger Offensive mehr zu bremsen – oder selbst mehr Punkte zu sammeln als zuletzt.