Emder beeinflusst dieses Duell
Was Uwe Groothuis mit Torjägern Terodde und Schatzschneider zu tun hat
Simon Terodde bejubelt ein Tor für Schalke. Er hat 153 Zweitliga-Treffer zu Buche stehen.
Oldenburg – Wenn Stürmer Simon Terodde in einem der nächsten Spiele für Schalke 04 trifft und somit zum alleinigen Rekord-Torjäger in der 2. Fußball-Bundesliga aufsteigen wird, erwartet Uwe Groothuis ein Dankeschön. „Das wäre doch nett, dann etwas von ihm zu hören“, sagt der 67-Jährige aus Emden im Scherz.
Flugkopfball-Eigentor
Denn Groothuis hat indirekt damit zu tun, dass Terodde mit seinem nächsten Treffer den Co-Rekordhalter Dieter Schatzschneider – beide haben 153 Treffer in der Bilanz stehen – hinter sich lassen wird. Die Deutsche Fußball Liga überprüfte jüngst die Treffer von Schatzschneider und fand heraus: Ein Tor, das Schatzschneider am 28. Juli 1979 für Hannover 96 im Spiel beim OSC Bremerhaven erzielte, hätte nicht ihm zugeschrieben werden dürfen. Stattdessen wertete die DFL es nun als Eigentor von Groothuis, so dass Schatzschneider von 154 auf 153 Treffer zurückfiel.
Wunderte sich damals: Uwe Groothuis
„Ich habe mich damals schon gewundert, dass es nicht gleich als Eigentor gewertet wurde“, erinnert sich Groothuis, für den die Sache klar war: „Schatzschneider setzte sich auf dem Flügel durch, flankte scharf nach innen und ich wollte per Flugkopfball klären. Leider ging
Dieter Schatzschneider im Jahr 1980 im Trikot von Hannover 96. Auch er steht bei 153 Zweitliga-Treffern.
Für Groothuis war es nach seinem Wechsel von Kickers Emden nach Bremerhaven das erste Zweitligaspiel. Acht weitere kamen im Saisonverlauf noch hinzu, am Ende stiegen die gerade erst aufgestiegenen Bremerhavener wieder ab. Ebenfalls sein Zweitliga-Debüt feierte in jener Partie aufseiten der Bremerhavener Wolfgang Rolff, der später mit dem Hamburger SV große Erfolge feierte und mit der Nationalmannschaft 1986 Vizeweltmeister wurde.
„Ich gönne Terodde natürlich den Rekord“, sagt Groothuis, dem aber nach vielen Jahren sofort einfällt: „Der Schatzschneider war ein prima Typ. Auf dem Feld war er ein echter Neuner, kopfballstark und im Strafraum sehr gefährlich. Und außerhalb des Platzes ein ganz netter und lustiger Mensch.“
Groothuis spielte noch bis 1984 in Bremerhaven und kehrte über die Station Olympia Wilhelmshaven im Jahr 1986 zu Kickers Emden zurück. Dort war er nach der aktiven Karriere mehrmals als Trainer sowie als Sportlicher Leiter tätig. Nach einer nur viermonatigen Trainer-Zeit beim BV Cloppenburg (2015) arbeitet er seit 2017 bei Germania Wiesmoor, wo er seit dieser Saison die zweite Mannschaft betreut.
Terodde könnte am Freitag, 15. Oktober, zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. Dann bestreitet er mit Schalke 04 das nächste Zweitligaspiel – bei Schatzschneiders Heimatclub Hannover 96.