Stauden zaubern j
Schaufläche in Gristede für
... die anschließend vom Roboter auf die Rolltische gestellt werden.
Wiefelstede/Gristede – Ein Staudenbeet im Garten kann vom Frühling bis zum Beginn des Frostes farbintensive Freude bereiten und eine Vielfalt an Blumen – auch für die Vase - liefern. Sie sind echte Dauerblüher und sorgen für eine jährlich wiederkehrende Blütenpracht. Stauden sind krautige Pflanzen, die im Winter oberirdisch absterben und im Frühjahr aus den Wurzeln wieder austreiben.
Die Saison der Staudengärtnereien läuft ganzjährig, wobei von Mitte März bis Mitte Mai die Hauptverkaufszeit ist. „Hochsaison ist etwa zwei bis drei Wochen in diesem Zeitfenster“, erklärt Jörn Bremermann, Inhaber von Bremermann Stauden im Ammerländer Gristede (Gemeinde Wiefelstede). Der Versand habe sich verändert: „Der Kunde wünscht zu jeder Jahreszeit Stauden.“Bedingt durch Containerware
seien solche Wünsche problemlos in Versandkisten umzusetzen.
Der 48-Jährige ist Produzent von Stauden. Rund 1000 verschiedene Arten und Sorten sowie 300 Arten Taglilien werden in dem Staudenbetrieb angezogen. Die Vermehrung erfolgt über Teilung, Stecklinge, Wurzelvermehrung oder über Zukauf von Sämlingen.
Augenmerk liegt auf Schonung der Ressourcen und der Mitarbeiter
Für die Anzucht wird ausschließlich Erde verwendet, die im Betrieb hergestellt wird. „Sämtliche Erd- und Pflanzenabfälle werden kompostiert, mehrfach umgesetzt, gedämpft und anschließend mit etwas Torf angereichert – wir topfen seit Jahren in torfreduziertem Substrat“, beschreibt Jörn Bremermann den ressourcenschonenden und umweltfreundlichen
Prozess der Wiederverwertung. Der Vorgang des Topfens ist ein halbautomatischer Prozess, der computergesteuert ist und die Ware erfasst. Ein Roboter setzt die getopften Stauden von der Topfmaschine auf bewegliche Rollmobiltische. Die Pflanzen werden entsprechend etikettiert und die erste Bewässerung erfolgt automatisch mit Sprühnebel. Lediglich das Topfen der Pflanzen an der Topfmaschine geschieht von Hand, anschließend erfolgt die Weiterleitung der Töpfe auf die „Intensiv-Station“– ein AnzuchtGewächshaus. Nach rund drei Wochen unter Folie werden die Pflanzen ins nächste Gewächshaus geschoben. „Wir haben einen Schiebebahnhof konstruiert – dadurch können die Tische, die mit einem Ebbe-Flut-Belag für die automatische Bewässerung ausgestattet sind, frei und leicht bewegt werden“, so der Gärtner. Teilweise wird auf zwei Ebenen produziert, so bietet sich eine optimale Auslastung der Gewächshausfläche mit Blick auf den Winter an.
Für die Anzucht der Jungware unter Glas steht knapp ein Hektar Gewächshausfläche zur Verfügung, die Freifläche für Stauden umfasst vier Hektar. Die Bewässerung erfolgt aus einem eigenen grundwassergespeisten Teich und ist computergesteuert, wodurch sich Wasser sparen lässt. Auf dem Freiland wird der Boden zunächst gepflügt, dann mit einer Aluhaube bedeckt und mit einer Dämpfanlage auf 90 Grad Celsius erhitzt. Danach bleibt das Feld eine lange Zeit weitgehend unkrautfrei.
Rationelles Arbeiten
Zum Team im Betrieb Bremermann Stauden gehören rund 30 Mitarbeiter – Teil- und Vollzeitkräfte. „Wir haben in den letzten Jahren kräftig investiert und verschiedene Maschinen entwickelt