Nordwest-Zeitung

Schaustell­er: Lambertima­rkt in Oldenburg findet statt

Umzäunung des Geländes in der Innenstadt sei „keine Option“

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Michael Hempen, Vorsitzend­er des Oldenburge­r Schaustell­erverbands, ist sich sicher: „Der Lambertima­rkt wird in diesem Jahr stattfinde­n.“Erste Gespräche mit der Stadtverwa­ltung über die Gestaltung des Weihnachts­marktes auf dem Rathausmar­kt und dem Schlosspla­tz seien bereits positiv verlaufen. Eine offizielle Zusage der Behörden gebe es allerdings noch nicht.

Das Land Niedersach­sen hatte in der vergangene­n Woche die aktuelle Corona-Verordnung um einen Paragrafen zum Thema Herbst- und Weihnachts­märkte ergänzt. Demnach sind der Verkauf von Speisen, Getränken (auch Glühwein) und der Betrieb von Fahrgeschä­ften unter 3G„keine Regeln (geimpft, genesen oder getestet) erlaubt.

Um die Kontrolle gewährleis­ten zu können, muss ein Hygienekon­zept erstellt werden. Möglich sind nach Angaben des Landes mehrere Varianten: die Umzäunung des Geländes mit Zugangskon­trollen an den Eingängen; eine „unverwechs­elbare und nicht übertragba­re Kennzeichn­ung“derjenigen, die die 3G-Vorgaben erfüllen, wie etwa Stempel oder Armbänder; die Kontrolle an jedem einzelnen Stand, wobei in dem Fall eine Person nicht mehr für eine ganze Gruppe Speisen oder Getränke ordern dürfe.

Eine Umzäunung des Lambertima­rkts ist laut Hempen Option“. Aus Sicherheit­sgründen und mit Blick auf die Erreichbar­keit der Innenstadt sei das nicht möglich. Für ihn wäre das zudem das falsche Signal. „Wir wollen keine geschlosse­ne Gesellscha­ft.“

Auch von Stempeln auf der Hand hält der Schaustell­er wenig. Es gebe jedoch bereits die Idee, ein Souvenir zu gestalten, das die Besucher des Marktes dann auch an mehreren Tagen als 3G-Nachweis vorzeigen könnten, „für all die, die nicht ständig ihr Handy rausholen wollen.“Die Details sollen demnächst mit der Stadt ausgelotet werden.

Positiv blicken die Schaustell­er indes auf den am Sonntag zu Ende gegangenen Freizeitpa­rk „La Ola“zurück.

Oldenburg – Zufriedene Schaustell­er, gute Stimmung bei den Besuchern und ein spürbares Besucherpl­us: Es ist eine positive Bilanz für einen temporären Freizeitpa­rk, der zwar in guter Erinnerung bleiben darf, der aber nach dem Willen der meisten möglichst nicht noch einmal stattfinde­n soll – jedenfalls nicht zu dieser Jahreszeit. Denn eigentlich wünschen sich die Oldenburge­r und auch die auswärtige­n Besucher natürlich „ihren“Kramermark­t im Herbst zurück, der nun schon zum zweiten Mal coronabedi­ngt ausgefalle­n ist. Immerhin hat das Trostpflas­ter „La Ola“den Phantomsch­merz deutlich gelindert.

Am Samstag und Sonntag nutzten noch einmal mehrere Tausend Besucher aus der Stadt und dem Umland die Gelegenhei­t, Karussell zu fahren, Schmalzgeb­äck zu futtern oder „Gewinne, Gewinne, Gewinne“mit nach Hause zu nehmen. Am Sonntag war dann nach vier langen Wochenende­n Schluss, auch wenn ein in der Bundespoli­tik verpöntes „Weiter so“in Oldenburg durchaus die Runde machte.

Freimarkt wartet

„Es lief so gut, dass wir am liebsten verlängert hätten“, berichtete auch Michael Hempen, Vorsitzend­er des Oldenburge­r Schaustell­erverbands. Das sei allerdings aus organisato­rischen Gründen nicht möglich gewesen. „In der kommenden Woche beginnt der Aufbau des Freimarkts in Bremen, dort sind einige unserer Schaustell­er fest eingeplant.“Andere stünden beim Gallimarkt-Ersatz „Bliede-Park“in Leer oder beim „La Ola“in Zetel im Wort.

Dementspre­chend war es Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die fällt aus Hempens Sicht sehr gut aus. „Wir hatten ein tolles Publikum. Einige Besucher haben wir drei oder vier Mal hier auf dem Gelände gesehen.“Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor, er geht jedoch optimistis­ch davon aus, dass der Freizeitpa­rk nach rund 60 000 Besuchern im Vorjahr diesmal zwischen 80 000 und 100 000 Menschen anlockte.

Finanziell sei die „La Ola“für die gebeutelte­n Schaustell­er, die teilnehmen durften, natürlich sehr hilfreich gewesen – auch wenn Einzäunung, Kasse, Hygienemaß­nahmen und Sicherheit natürlich für zusätzlich­e Kosten gesorgt hätten.

„Aber das war alles machbar“, sagt Hempen. In diesem Zusammenha­ng lobt der Vorsitzend­e des Schaustell­erverbands die Zusammenar­beit mit der Stadt, mit der WeserEms-Halle sowie das Engagement von Sponsoren und Gönnern.

Kein Winterspec­k

Diese Rückendeck­ung wird auch bei der Planung des Lambertima­rkts wichtig sein, die nun – da die Corona-Vorgaben des Landes klar sind – begonnen hat. Für die Schaustell­er sei es wichtig, dass er stattfinde­t,

so Hempen. „Wir haben keinen Winterspec­k, wir brauchen dringend weitere Hilfe und unsere Weihnachts­märkte.“

Daran, dass man gemeinsam mit der Stadt eine Lösung für die Umsetzung finden werde, lässt er keinen Zweifel.

Beim „La Ola“-Freizeitpa­rk hätten die Schaustell­er schließlic­h schon zum zweiten Mal bewiesen, dass sie in der Lage seien, Hygienekon­zepte zu erarbeiten und umzusetzen.

@ Mehr Bilder: www.ol.de/laolabilde­r

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BILD: Archiv/von Reeken Bald ist wieder Glühweinze­it: Wenn es nach den Schaustell­ern geht, auch wieder beim Lambertima­rkt.
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BILD: Sascha Stüber Ein Selfie als Erinnerung an einen schönen Tag: Hannah (25, links) und Theresa (21) nutzten das letzte „La Ola“-Wochenende, um eine gemeinsame Runde über den Freizeitpa­rk an der Weser-Ems-Halle zu drehen.
 ?? BILD: Sascha Stüber ?? Leckereien gehören dazu: Die vierjährig­e Emily genoss mit Frank und Nadine ihre Zuckerwatt­e.
BILD: Sascha Stüber Leckereien gehören dazu: Die vierjährig­e Emily genoss mit Frank und Nadine ihre Zuckerwatt­e.
 ?? BILD: Sascha Stüber ?? Abendstimm­ung: Wenn es dunkel wurde, kamen die bunten Beleuchtun­gen erst richtig zur Geltung.
BILD: Sascha Stüber Abendstimm­ung: Wenn es dunkel wurde, kamen die bunten Beleuchtun­gen erst richtig zur Geltung.
 ?? BILD: Sascha Stüber ?? Nur noch eine Runde: Kinder wie die zweijährig­e Lotta freuten sich über die Fahrgeschä­fte.
BILD: Sascha Stüber Nur noch eine Runde: Kinder wie die zweijährig­e Lotta freuten sich über die Fahrgeschä­fte.
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BILD: Sascha Stüber Prost: Bei gutem Wetter genossen viele Besucher ein Bierchen oder andere Getränke.

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