Oh Gott, die Lehrerin ist schwanger! Und es werden immer mehr...
Oldenburg/isk – Es soll ja manchmal vorkommen, dass Frauen Mütter werden. Soweit so gut und nichts sehr Ungewöhnliches, insofern kein Wunder, wenn dies auch irgendwann eine Lehrerin trifft und sie die Entscheidung für sich fällt.
In Zeiten der Lockdowns der letzten Monate nahm in manchen Kollegien wie auch allgemein in Deutschland die Zahl der Schwangeren zu und viele Kolleginnen verabschiedeten sich mit der Zeit in den Mutterschutz. Auch ohne Corona-Pandemie erfolgen die Schwangerschaften mitunter in Wellen und sind ansteckend. Von daher bleibt es selten bei einer Kollegin und das Lehrerzimmer leert sich schleichend.
Viele betroffen
Bei manchen Bürojobs wäre eine längere Abwesenheit aus dem Grund nicht weiter tragisch. Die Personaler stellen befristet eine neue Kraft ein und fertig. In der Schule ist das Ganze anders gelagert, da viele Personen betroffen sind. Zuallererst natürlich die Schülerinnen und Schüler, die unter Umständen einen neuen Klassenlehrer und auf alle Fälle einen neuen Fachlehrer brauchen. Die Vertretung muss zunächst vom Dienstherrn bewilligt und gefunden werden, damit der Plan funktioniert.
Sofern sie dann auch schnell eingestellt ist, folgt eine Übergabe. Oftmals müssen trotzdem wechselnd Kollegen einspringen, um den Fachunterricht zu vertreten, mehrere Vertretungen dürfen meist nicht eingestellt werden oder eine vertritt alles. Hinzu kommen eventuell noch besondere Aufgaben in den Fächern oder in der Organisation, welche ebenfalls neu verteilt werden müssen. Manchmal lassen sich keine Kollegen finden, da es für sie zusätzliche Arbeit bedeutet.
Haben sich hier die Wogen einigermaßen geglättet, folgen die Eltern. Ihnen muss erklärt werden, dass ein Personalwechsel
auf ihre Kinder zukommt und meist wird der Grund genannt. Wenn man es aus privaten Gründen vermeiden möchte, ist es verständlich, aber meist hinfällig, denn in der Regel bekommen die Eltern es irgendwie über den Buschfunk heraus.
Immer ungünstig
Zudem gibt es solche, denen der Zeitpunkt nicht gelegen kommt, an dem die Lehrerin schwanger ist, weil ihr Nachwuchs mitten in der Grundschulzeit oder kurz vor dem Abitur steht. Es ist also immer irgendwie ungünstig. Mit all diesen Dilemmata und dem Gefühl, es allen bei der Arbeit schwer zu machen, ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt für eine Mutterschaft zu finden oder sie überhaupt anzustreben.
Am wenigstens aus macht es indes den Schülerinnen und Schülern. Sie freuen sich immer mit und beobachten ihre Lehrerin über jede Veränderung genau, sprechen sie auf ihre Schwangerschaft an und feiern es, wenn das Klassen-Baby auf die Welt gekommen ist.