Schüler bereiten Erinnerungsgang vor
Termine und Rahmenprogramm – Podcast und Video auf GEO-Internetseite
Oldenburg – In diesem Jahr bereitet das Gymnasium Eversten den öffentlichen Erinnerungsgang vor – begleitet vom Arbeitskreis Erinnerungsgang und unterstützt von Landesbibliothek und Stadt. Er findet am Mittwoch, 10. November, ab 15 Uhr statt – wieder ab Landesbibliothek.
Erneut gehört ein umfassendes Rahmenprogramm dazu. Am GEO laufen die Fäden beim Orga-Team rund um Lena Gottwald, Ulf Rosenfeld und Dr. Britta Wehen zusammen. In der Vorbereitung entstand an der Schule bereits die Podcast-Reihe „Mehr als ein Stern“, in der Überraschendes und Erhellendes zur jüdischen Kultur und Geschichte erzählt wird – gestaltet von Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgängen 5 bis 13 und bereits jetzt über die GEO-Internetseite abrufbar.
Zum Jubiläumsjahr „1700 Jahr Jüdisches Leben in Deutschland“haben GEOSchüler zum Holocaust-Gedenktag außerdem ein Video gedreht. Dieses kann ebenfalls auf der GEO-Seite abgerufen werden.
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Das Programm
Folgendermaßen sich das Programm:
■ 4. bis 20. November: Von Schülern des GEO gestaltete Ausstellung zum Thema „Mehr als ein Stern“zu den Öffnungszeiten in der Landesbibliothek am Pferdemarkt. Die Eröffnungsfeier selbst ist nicht öffentlich, wird aber aufgezeichnet.
■ 5. bis 17. November: Wanderausstellung „#StolenMemory“am Gymnasium gestaltet
Der Erinnerungsgang wird in jedem Jahr von einer anderen Oldenburger Schule organisiert, in diesem Jahr ist es das Gymnasium Eversten, hier ein Bild am Mahnmal an der Peterstraße.
Eversten (begehbar immer von 8 bis 19 Uhr, von 7.50 bis 13.15 Uhr hauptsächlich vom GEO genutzt, Buchung eines Zeitfensters für externe Schulklassen unter lena.gottwald@geo-iserv.de).
■ 8. November:
19 Uhr, Aula GEO: „Kultureller Abend“mit Musik aus der jüdischen Kultur (Junior-Orchester und Musiklehrer) und Lesungen (3G-Regelung, Anmeldung an lena.gottwald@geo-iserv.de).
■ 10. November: Erinnerungsgang
Um 15 Uhr beginnt die kurze Eröffnung im Innenhof der Landesbibliothek. Wer sich vor dem Gang die Ausstellung in der Landesbibliothek ansehen möchte, sollte ausreichend Zeit einplanen, da es Beschränkungen
gibt (maximal 50 Personen gleichzeitig).
Dann startet der Gang über Peterstraße, Julius-MosenPlatz und Lange Straße bis zur Gerichtsstraße. Im Innenhof des ehemaligen Gerichtes findet die Abschlussveranstaltung statt.
Am Mahnmal in der Peterstraße versammelt sich die Demonstration für einen Halt, in der Regel wird von einem Mitglied der jüdischen Gemeinde das Kiddusch gesprochen. Der Erinnerungsgang ist ein Schweigemarsch.
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Der Hintergrund
Wie im gesamten Bundesgebiet kam es in Oldenburg am 9./10. November 1938 zu gewaltsamen Ausschreitungen
gegen die jüdische Bevölkerung, privates und geschäftliches Eigentum wurde zerstört und jüdische Kultureinrichtungen wurden angegriffen.
Die Synagoge der jüdischen Gemeinde, die in der Peterstraße stand, und an deren damaligen Standort heute ein Mahnmal erinnert, wurde Opfer der nationalsozialistischen Ausschreitungen und ging in Flammen auf. Die männlichen Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden am 9. November verhaftet und am 10. November in aller Öffentlichkeit von der Polizeikaserne durch die Innenstadt zum Gerichtsgefängnis getrieben. Einen Tag später wurden die Oldenburger Juden hauptsächlich in das KZ Sachsenhausen deportiert, die meisten wurden nach
einer kurzen Inhaftierung wieder entlassen.
Doch für die meisten Oldenburger Familien, soweit sie nicht kurz nach den Ereignissen im November 1938 ins Ausland flohen, war dies erst der Beginn von staatlich organisierter Ausgrenzung, Verfolgung, Deportation und Ermordung. Sowohl diejenigen, die in Oldenburg oder der näheren Umgebung blieben, als auch diejenigen, die sich in eine vermeintliche Sicherheit in den angrenzenden Niederlanden begaben, wurden im späteren Verlauf in Vernichtungslager wie Auschwitz, Sobibor oder Treblinka deportiert und fanden dort den Tod.
Mehr Infos unter www.gymnasium-eversten.de und www.erinnerungsgang.de