Kirchturmuhr erstrahlt in neuem Glanz
Ziffernblatt war im Juni in Rastede abgebaut und vollständig restauriert worden
Rastede – „Ist das nicht ein schöner Anblick?“, fragt Uhrmachermeister Ihno Fleßner und blickt nach oben zum Turm der Rasteder St.-UlrichsKirche. Wo in den vergangenen Monaten in etwa 25 Metern Höhe eine Holzplatte das Mauerwerk „zierte“, wird nun wieder die Zeit angezeigt.
„Sie ist endlich wieder da“, freut sich auch Pastor Friedrich Henoch. Die Rede ist natürlich von der Kirchturmuhr. Sie war in der Werkstatt des Turmuhren- und Glockenspielherstellers Eduard Korfhage und Söhne in der Nähe von Melle vollständig restauriert worden.
Die Firma hat in der Region bereits zahlreiche historische Uhren wieder auf Hochglanz poliert.
Spektakulärer Einsatz
Anfang Juni war das rund 60 Kilogramm schwere Ziffernblatt (Durchmesser 1,70 Meter) abgebaut worden. Den spektakulären Arbeitseinsatz mit einem Steiger verfolgten seinerzeit viele Schaulustige. Auf dieselbe Art und Weise wurde die Uhr nun wieder angebracht und erstrahlt „in neuem Glanz“, findet Pastor Henoch, der bereits häufig auf die restaurierte Kirchturmuhr angesprochen worden sei, wie er sagt.
Die goldenen Stunden- und Minutenzeiger würden auf dem schwarzen Ziffernblatt mit den römischen Ziffern jetzt wieder richtig gut herauskommen, findet Fleßner. Die Mitte der Uhr ist derweil in einem Grünton gehalten, nach historischem Vorbild, wie der Uhrmachermeister erklärt.
Zuvor seien die Farben doch arg verblasst gewesen. Durch Korrosion war das Grün schon bläulich geworden, sagt er.
Anonymer Spender
Ursprünglich sollten die Arbeiten rund sechs Wochen dauern und das Ziffernblatt bereits im Juli wieder am Turm der St.-Ulrichs-Kirche angebracht werden. Es gab allerdings einige Verzögerungen. Zunächst hatte die beauftragte Firma einen Aufschub
erbeten. Dann sollte ein Ter- min gefunden werden, bei dem auch der Spender anwesend sein konnte, der für die Restaurierung des Ziffernblatts zahlt. Und schließlich gab es noch ein Missverständnis bei der Terminabsprache. Der Spender, der nicht genannt werden möchte, zahlt
die Kosten, die voraussichtlich bei rund 5000 Euro liegen werden.
Um so glücklicher sind alle Beteiligten, dass nun alles geklappt hat, und die Uhr wieder an Ort und Stelle hängt. Vor ungefähr 50 Jahren war das Ziffernblatt zuletzt erneuert worden. Damals seien allerdings
die Verbindungen zum mechanischen Uhrwerk im Inneren des Turms nicht restauriert worden. Dies war nun
ebenfalls Bestandteil der Arbeiten, sagt Fleßner, der sich schon seit Jahrzehnten um die Uhr kümmert.