Facebook setzt auf junge Nutzer
Konzern legt Quartalszahlen vor und kündigt kräftige Investitionen an
Pfeiffer Vacuum 214,00 Kion Group 93,34 Morphosys 40,70 Siemens Energy N 24,67 TeamViewer AG 13,28 Cancom It Sys AG 59,42 Jenoptik 33,00 MTU AERO ENGINES 186,80 Lufthansa 5,63 ThyssenKrupp 9,07 13,34 59,16 39,71 43,23 836,80 558,20 69,50 51,54 152,65
37,14 + 9,74% + 6,16% + 4,25% + 4,09% + 3,71% + 3,45% + 3,13% + 3,12% + 2,81% + 2,65%
– 5,15% – 4,43% – 4,08% – 3,46% – 2,11% – 1,69% – 1,14% – 0,69% – 0,68% – 0,54%
Menlo Park – Facebook will unter dem Konkurrenzdruck des chinesischen Rivalen Tiktok vor allem für junge Nutzer attraktiver werden. Alle Facebook-Apps bekämen das Ziel, zu besten Diensten für junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren zu werden, „statt für eine größere Zahl älterer Leute zu optimieren“, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Zugleich steckt Facebook Milliarden in den Aufbau einer virtuellen Welt, die Zuckerberg als nächste Kommunikations-Plattform sieht.
Konkurrenz aus China
Die Ausrichtung auf junge Nutzer werde Konsequenzen haben, sagte Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Montag. In anderen Altersgruppen werde es dadurch vermutlich weniger Wachstum geben – es sei aber auf lange Sicht der richtige Ansatz. Zugleich werde es „Jahre und nicht Monate dauern, den Wandel ganz umzusetzen“.
Den Videodienst Tiktok bezeichnete der Facebook-Chef als „einen der effizientesten Konkurrenten, dem wir je gegenüberstanden“. Konkret scheinen die Pläne unter anderem zu bedeuten, dass bei Facebook und dem Fotodienst Instagram kurze Videos – das Tiktok-Kerngeschäft – stärker in den Vordergrund rücken werden.
Zuletzt kamen bereits 60 Prozent der Werbeerlöse im Videobereich von Clips im Hochformat, die weniger als 15 Sekunden lang waren.
Eine Änderung des Konzernnamens, über die seit vergangener Woche spekuliert wird, gab es zur Vorlage der Quartalszahlen nicht.
Aufbau virtueller Welt
Medienberichten zufolge sollte ein neuer Name auch die Evolution zum „Metaverse“zu verankern. Unter „Metaverse“versteht Facebook eine Welt, in der physikalische Realität mit erweiterter (augmented reality, AR) und virtueller Realität (VR) in einer Cyberwelt verschmelzen. Die „Metaverse“-Aktivitäten nehmen immer mehr Gestalt an. So kündigte Facebook an, dass der Bereich rund um virtuelle Realität, die Facebook Reality Labs, künftig separat in der Bilanz ausgewiesen werde. Es dürfte der Unternehmensteil sein, in dem das „Metaverse“vor allem entwickelt wird.
Im Quartalsbericht hieß es, dass Investitionen in die Sparte den operativen Gewinn von Facebook allein in diesem Jahr um rund zehn Milliarden Dollar drücken würden. Mehr Kosten folgen: In den nächsten ein bis drei Jahren werde der Konzern eine Basis für das „Metaverse“schaffen, sagte Zuckerberg. „Das ist keine Investition, die für uns in absehbarer Zukunft profitabel sein wird.“