Sicherheitskonzept für Spohler Krug
Klärendes Gespräch mit Landkreis Ammerland – Vorerst keine Veranstaltungen genehmigt
Spohle – Die außer Kontrolle geratene Diskoveranstaltung beim Spohler Krug (Wiefelstede/Landkreis Ammerland) bleibt nicht folgenlos: Der Landkreis hat den Betreiber bei einem anberaumten Gespräch am Dienstag dazu verpflichtet, für künftige Veranstaltungen ein neues Sicherheitskonzept zu erarbeiten. „Teil des Konzeptes ist auch ein geändertes Einlasskonzept“, teilte Anja Küllig, Pressesprecherin des Landkreises, auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bei der Veranstaltung „Spohle Start“am vergangenen Samstag waren deutlich mehr Menschen gekommen als erwartet. Einige Partygänger hatten sich über ein massives Gedränge im Eingangsbereich beschwert.
Disko ausgesetzt
Bis zur Vorlage und Genehmigung des neuen Sicherheitskonzepts dürfen nach Angaben des Landkreises nun keine weiteren Diskoveranstaltungen mehr im Spohler Krug stattfinden. „Um sicherzustellen, dass nur eine begrenzte Besucherzahl Zugang findet, ist der Online-TicketVerkauf eine mögliche Option“, so der Landkreis. Wie der Plan von Betreiber Gerold Müller konkret aussieht, bleibt vorerst unklar. Er wollte sich nach dem gemeinsamen Gespräch mit dem Landkreis nicht mehr öffentlich äußern.
Offen ist derzeit auch, ob den Betreiber unabhängig von der Ausarbeitung eines neuen Sicherheitskonzeptes noch weitere Konsequenzen erwarten: „Ob darüber hinaus ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wird, hängt von der von uns noch vorzunehmenden Auswertung der vom Betreiber zu verantwortenden Corona-Maßnahmen (2G-Kontrolle, Kontaktdaten-Erfassung) ab“, teilte der Kreis mit.
Bei der Party am Samstag hatte es trotz Unterstützung der Polizei massive Probleme gegeben, die Menschenmenge am Spohler Krug unter Kontrolle zu bringen. Das bestätigen auch zahlreiche FacebookKommentare, die im Forum der Veranstaltung „Spohle Start“zu finden sind: „Noch nie eine so schlechte Organisation erlebt. Jetzt mal ohne Witz. Jeder kennt die aktuelle
Situation und dann sowas...“, heißt es dort etwa. Oder: „(...) standen mitten im Getümmel und sind dann wieder umgedreht... Das war mehr als nur ein Gedrängel.“
Fehler eingeräumt
Betreiber Gerold Müller (61) hatte daraufhin am Montag
Fehler eingeräumt. Gekommen waren nach seinen Schätzungen etwa 1500 Menschen. Wegen der Corona-Regeln habe er aber nur 801 Partygänger zeitgleich in die Diskothek lassen dürfen. „Wir sind einfach überrannt worden“, so Müller. „Das ist aus dem Ruder gelaufen – weil ich das einfach unterschätzt habe.“