Stadt verdonnert Bahn zu Straßenöffnung
Neue Anordnung: Elsässer Straße ab Mittwoch wieder durchgängig befahrbar
Wer Feiern will, findet einen Grund. Und wenn das sprichwörtliche Kind einen Namen hat, geht die Feierei noch besser. So wie an Halloween, das traditionell am Abend des 31. Oktober gefeiert wird. Oder Pre-Halloween. bei dem an einem der Abende vor Halloween gefeiert wird.
An eine solche Party kann sich Theobalds Kollege noch gut erinnern. Die veranstaltete er in Studententagen mit seinen Mitbewohnern und Nachbarn. Mit viel Liebe zum Detail organisierte die Hausgemeinschaft eine nahezu filmreife Dekoration und glänzte am Partyabend mit ausgefallenen Kostümen. Alles andere als geglänzt haben dann leider feierwütige Passanten, die wohl zufällig vorbeikamen und sich selbst auf die Party eingeladen haben. Innerhalb kürzester Zeit war das Treppenhaus verwüstet. Nur durch beherztes Einschreiten konnte Schlimmeres verhindert werden.
Einen guten Aspekt hatte das Ereignis dann aber doch. Beim Renovieren des Treppenhauses ist die damals noch junge Hausgemeinschaft eng zusammengewachsen und trifft sich bis heute mehr oder weniger regelmäßig.
theobald@NWZmedien.de
Oldenburg – Im Chaos um die Doppelsperrung der beiden Straßen Melkbrink und Elsässer Straße ist Besserung in Sicht: Nachdem unsere Redaktion mehrfach über die Situation an den beiden unweit voneinander liegenden Brücken und die Auswirkungen der zeitgleichen Sperrung der Straßen berichtet hat, hat die Stadt wie angekündigt ihre verkehrsbehördliche Anordnung zurückgenommen. Gleichzeitig hat sie der Deutschen Bahn veränderte Auflagen erteilt.
Die Bahn muss deshalb den derzeit noch gesperrten Abschnitt der Elsässer Straße wieder öffnen. Allerdings gehe das nicht von heute auf morgen, betont das Unternehmen. Ab Mittwoch, 3. November, soll der Verkehr aber wieder fließen. Kilometerlange Umleitungen müssen viele Autofahrer dann nicht mehr fahren.
Halbseitige Sperrung
Die modifizierte Anordnung der Stadt sieht vor, die jetzt ganzseitige Sperrung in eine halbseitige umzuwandeln. Die Bahn habe mitgeteilt, dass nach Rücksprache mit der Baufirma die Baustelle so beräumt werden könne,
Markus Minten über die Absprache von Stadt und Bahn
Auch wenn weit und breit keine Arbeiter zu sehen sind, ist die Elsässer Straße gesperrt. Ab Mittwoch soll hier der Verkehr aber wieder fließen können.
dass ab Mittwoch früh der Verkehr halbseitig geführt werden könne, teilte Stadtsprecher Stephan Onnen. Die neue verkehrsrechtliche Anordnung sieht die Freigabe einer Fahrbahn mit zwei Spuren in beide Richtungen sowie mit einem Fuß- und Radweg vor. Die Bahn soll „mit Verstimmung“ bessere Zusammenarbeit anmahnt, klingt da schon fast zynisch.
Allerdings muss sich auch die Stadt eine Fehleinschätzung vorwerfen lassen: Warum hat sie in ihrer ersten Genehmigung der Doppelsperrung die Belange der Bahn über die der Bürger gestellt, stand erst auf der Seite der Bahn und steht erst nach Kritik auf der ihrer Bürger? Das Verkehrschaos war – auch angesichts weiterer Baustellen in Oldenburg – absehbar.
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auf die Rücknahme der Genehmigung der Sperrung der Elsässer Straße reagiert und ihr „Befremden“zum Ausdruck gebracht haben. Auch erwarte sie für die Zukunft „ein anderes Miteinander“. Das dürfte auch die Stadtverwaltung und die Anwohner freuen, die eine bessere Kommunikation
von Seiten der Bahn angemahnt hatten.
„Wir hatten eine Genehmigung“, betonte eine Bahnsprecherin am Freitagnachmittag, die ihr Unverständnis für die verkehrliche Neubewertung nicht verhehlen konnte. Die Stadt als zuständige Verkehrsbehörde hat in solchen Fällen zwischen den unterschiedlichen Belangen abzuwägen. Zunächst hatte sie die Ansprüche der Bahn auf zeitgleiche Arbeiten den Vorrang vor dem innerstädtischen Verkehr eingeräumt. Nun hat sie umgesteuert. „Wir unterstützen das Vorhaben, die Situation für die Anwohnenden zu verbessern“, hob die Bahnsprecherin Gesprächsbereitschaft ihres Unternehmens hervor. „Wir wollen die Situation verbessern.“Und die räumte ein: „Das ist nicht optimal gelaufen.“
Längere Dauer
„Die Sperrung wird sich dadurch insgesamt verlängern“, betonte die Bahnsprecherin. Die Baustelle auf- und abzuräumen und zu verlagern sowie das wechselseitige Arbeiten führten dazu, dass die halbseitige Sperrung bis zum 17. Dezember andauern werde. Ursprünglich war die Bahn von einer Vollsperrung bis zum 26. November ausgegangen.
Schneller ging es indes an einer anderen Bahnbaustelle: War die Freigabe des Bahnübergangs „Am Strehl“in Ofenerdiek ursprünglich für Sonntag vorgesehen, wurde die Absperrung bereits ab Freitagmittag entfernt.