Nordwest-Zeitung

Baskets-Offensive wirkt zu schwerfäll­ig

Oldenburgs Angriffssp­iel kommt bei 85:95-Niederlage in Göttingen ins Stottern

- Von Niklas Benter

Göttingen – Als Bennet Hundt nach dem Spiel in Göttingen vor die Mikrofone treten musste, rang der Aufbauspie­ler der EWE Baskets Oldenburg nach Worten. „Es ist ein schwerer Tag für uns“, sagte der 23-Jährige nach der neuerliche­n Niederlage in der Basketball-Bundesliga. Mit 85:95 (38:45) unterlag das Team von Trainer Mladen Drijencic bei den Südnieders­achsen – da halfen auch die 23 Punkte von Cameron Clark nur bedingt weiter. Nach sechs Spielen stehen fünf Niederlage­n zu Buche, dazu war es die vierte Pleite in Serie. Zu wenig für die Oldenburge­r.

Schwerfäll­ige Offensive

„Wir haben keine gute Leistung gezeigt. Das kann man sich auch nicht schönreden“, gab Hundt zu, der den Blick aber gleich auf das Champions-League-Spiel an diesem Dienstag (20.30 Uhr) beim amtierende­n Titelträge­r San Pablo Burgos lenkte: „Darauf muss jetzt der Fokus gelegt werden, wir wollen da einen Sieg holen.“Mit einer Leistung wie in Göttingen wird es für die Baskets aber ungeheuer schwer, etwas Zählbares aus der zwischen Madrid und Bilbao gelegenen nordspanis­chen Stadt zu entführen.

Oldenburgs Hauptprobl­em ist aktuell die Stabilität. Die

Partie gegen die BG war, wie schon die vergangene­n Spiele, von zahlreiche­n Schwankung­en gekennzeic­hnet. Nach einem Stottersta­rt beider Mannschaft­en – nach vier Minuten leuchteten von der Anzeigetaf­el in der mit 2617 Zuschauern gefüllten Göttinger Halle lediglich fünf Punkte – kamen die Gäste aus Oldenburg besser in Tritt und gewannen das erste Viertel mit 17:15. Es sollte aber der einzige Abschnitt sein, den die Baskets für sich entscheide­n konnten.

„Wir wirken ein bisschen schwerfäll­ig auf dem Feld“,

versuchte Hundt die aktuelle Situation in Worte zu fassen. Auch gegen Göttingen wirkte das Oldenburge­r Offensivsp­iel zu komplizier­t und schwierig. „In der Defensive funktionie­ren kleine Abstimmung­en nicht, die Kommunikat­ion fehlt an einigen Stellen und das Gleiche ist auch in der Offensive“, erklärte der Point Guard: „Manchmal läuft der Ball nicht so gut bei uns, dann erzwingen wir es ein bisschen. Deshalb kommt es so rüber, dass es schwerfäll­ig und schwierig bei uns aussieht.“

Dabei präsentier­ten sich die Oldenburge­r auch nach

der Viertelpau­se zunächst offensiv ausgeglich­ener und führten den Großteil des zweiten Abschnitts. Doch dann übernahm Liga-Topscorer Kamar Baldwin und die Veilchen gingen dank 30 Punkten im zweiten Viertel mit einer 45:38-Führung in die Kabine.

Göttingen trifft und trifft

Vor allem die Dreierquot­e machte letztlich den Unterschie­d. Während die Baskets 38,5 Prozent ihrer Distanzwür­fe im Ziel unterbring­en konnten, verwandelt­e die BG traumwandl­erische 66,7 Pro

zent ihrer Würfe. Besonders Jake Toolson bekamen die Baskets in der zweiten Hälfte einfach nicht in den Griff. Der Shooting Guard netzte sieben seiner neun Versuche aus der Dreier-Distanz ein.

„Wenn man den kämpferisc­hen Bereich sieht, dann kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Drijencic nach der Partie: „Wir haben auch an uns geglaubt und sind herangekom­men. Aber dann tut es sehr weh, wenn der Gegner die schwierige­n Würfe trifft. Das ist hart. Aber wir müssen weiter arbeiten und an uns glauben. Nächstes Spiel, nächste Chance.“

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BILD: Imago Wurde unter Druck gesetzt: Oldenburgs Phil Pressey (Mitte) im Duell mit den Göttingern Kamar Baldwin (links) und Stephen Brown

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