Baskets-Offensive wirkt zu schwerfällig
Oldenburgs Angriffsspiel kommt bei 85:95-Niederlage in Göttingen ins Stottern
Göttingen – Als Bennet Hundt nach dem Spiel in Göttingen vor die Mikrofone treten musste, rang der Aufbauspieler der EWE Baskets Oldenburg nach Worten. „Es ist ein schwerer Tag für uns“, sagte der 23-Jährige nach der neuerlichen Niederlage in der Basketball-Bundesliga. Mit 85:95 (38:45) unterlag das Team von Trainer Mladen Drijencic bei den Südniedersachsen – da halfen auch die 23 Punkte von Cameron Clark nur bedingt weiter. Nach sechs Spielen stehen fünf Niederlagen zu Buche, dazu war es die vierte Pleite in Serie. Zu wenig für die Oldenburger.
Schwerfällige Offensive
„Wir haben keine gute Leistung gezeigt. Das kann man sich auch nicht schönreden“, gab Hundt zu, der den Blick aber gleich auf das Champions-League-Spiel an diesem Dienstag (20.30 Uhr) beim amtierenden Titelträger San Pablo Burgos lenkte: „Darauf muss jetzt der Fokus gelegt werden, wir wollen da einen Sieg holen.“Mit einer Leistung wie in Göttingen wird es für die Baskets aber ungeheuer schwer, etwas Zählbares aus der zwischen Madrid und Bilbao gelegenen nordspanischen Stadt zu entführen.
Oldenburgs Hauptproblem ist aktuell die Stabilität. Die
Partie gegen die BG war, wie schon die vergangenen Spiele, von zahlreichen Schwankungen gekennzeichnet. Nach einem Stotterstart beider Mannschaften – nach vier Minuten leuchteten von der Anzeigetafel in der mit 2617 Zuschauern gefüllten Göttinger Halle lediglich fünf Punkte – kamen die Gäste aus Oldenburg besser in Tritt und gewannen das erste Viertel mit 17:15. Es sollte aber der einzige Abschnitt sein, den die Baskets für sich entscheiden konnten.
„Wir wirken ein bisschen schwerfällig auf dem Feld“,
versuchte Hundt die aktuelle Situation in Worte zu fassen. Auch gegen Göttingen wirkte das Oldenburger Offensivspiel zu kompliziert und schwierig. „In der Defensive funktionieren kleine Abstimmungen nicht, die Kommunikation fehlt an einigen Stellen und das Gleiche ist auch in der Offensive“, erklärte der Point Guard: „Manchmal läuft der Ball nicht so gut bei uns, dann erzwingen wir es ein bisschen. Deshalb kommt es so rüber, dass es schwerfällig und schwierig bei uns aussieht.“
Dabei präsentierten sich die Oldenburger auch nach
der Viertelpause zunächst offensiv ausgeglichener und führten den Großteil des zweiten Abschnitts. Doch dann übernahm Liga-Topscorer Kamar Baldwin und die Veilchen gingen dank 30 Punkten im zweiten Viertel mit einer 45:38-Führung in die Kabine.
Göttingen trifft und trifft
Vor allem die Dreierquote machte letztlich den Unterschied. Während die Baskets 38,5 Prozent ihrer Distanzwürfe im Ziel unterbringen konnten, verwandelte die BG traumwandlerische 66,7 Pro
zent ihrer Würfe. Besonders Jake Toolson bekamen die Baskets in der zweiten Hälfte einfach nicht in den Griff. Der Shooting Guard netzte sieben seiner neun Versuche aus der Dreier-Distanz ein.
„Wenn man den kämpferischen Bereich sieht, dann kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Drijencic nach der Partie: „Wir haben auch an uns geglaubt und sind herangekommen. Aber dann tut es sehr weh, wenn der Gegner die schwierigen Würfe trifft. Das ist hart. Aber wir müssen weiter arbeiten und an uns glauben. Nächstes Spiel, nächste Chance.“