Remis mit zwei Bremer Siegern
Warum Werder aus 1:1 gegen St. Pauli einiges Positives ziehen kann
Bremen – Es gehört zur Natur vieler Trainer, dass sie kritisch mit ihren Fußballern umgehen. Markus Anfang ist so einer – deswegen wollte der Coach von Zweitligist Werder Bremen sein erstmals zusammen in die Startelf berufenes Sturmduo Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug nicht zu sehr loben. „Ich finde, dass sie das gut gemacht haben. Gerade in der ersten Halbzeit hätte ich mir aber gewünscht, dass wir eine von den Großchancen reinmachen“, fand Anfang nach dem größtenteils mitreißenden 1:1 (0:0) gegen FC St. Pauli das Haar in der Suppe, auf das Werder gern verzichtet hätte. Aus dem Remis gegen den Tabellenführer können die Bremer dennoch Mut ziehen, was vor allem auf zwei grün-weiße Gewinner zutrifft.
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Niclas Füllkrug
Ganz zweifelsohne ist der bisher in dieser Saison so glücklose Füllkrug ein Bremer Sieger gewesen. „Ich freue mich, dass das mit Duckschi so gut geklappt hat. Als Stürmer ist es immer schön zu wissen, dass ein anderer nebendran steht“, sagte der 28-Jährige. Wie problemlos er mit dem noch gab es einen zweiten Gewinner des Tages, um den es in den 90 Minuten gleichwohl relativ still blieb. Jiri Pavlenka stand erstmals seit Saisonbeginn zwischen den Pfosten. Der tschechische Routinier konnte sich trotz der in Halbzeit zwei wesentlich stärkeren Hamburger kaum auszeichnen, verrichtete aber einen soliden Job und strahlte große Sicherheit aus. Beim Gegentor durch Finn Ole Becker war er machtlos (67.). Pavlenka war im Zweikampf mit Keeper-Kollege Michael Zetterer vor allem deshalb ein klarer Sieger, weil sich Anfang im Gegensatz zur Sturmfrage hier festlegte. „Wir werden jetzt nicht permanent wechseln, das macht wenig Sinn“, betonte der Coach. Zetterer könne sich im Grunde nichts vorwerfen, er habe nicht schlecht gespielt. Dennoch habe der Coach sich gefragt, wie er dem nun seit drei Partien sieglosen Team eine gewisse Routine mitgeben kann: „Dann haben wir gesagt, dass Pavlas der Torhüter mit der größeren Erfahrung ist, der vielleicht noch mehr Ruhe in unsere Defensive bringt. Deshalb haben wir uns für ihn entschieden.“So wird Pavlenka auch an diesem Freitag (18.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg das Bremer Tor hüten.