Leere Kasse am Flughafen BER
Chefin: Brauchen schnell Geld
Eine Klausel, nach der ein Geldinstitut für die Berechnung einer Nichtabnahmeentschädigung (für ein Darlehen) eine pauschale Bearbeitungsgebühr von 50 Euro erhebt, ist wirksam. Das gelte jedenfalls dann, wenn der Kunde nicht nachweisen kann, dass tatsächlich ein geringerer Schaden oder Aufwand entstanden ist. Eine solche Klausel sei nicht unangemessen und regele nur die Höhe der Kosten als Teil eines Schadenersatzanspruchs der Bank gegen den Kunden im Fall der Nichtabnahme eines Darlehens. Einzelne Schadenpositionen dürfen pauschaliert werden. (BGH, XI ZR 356/20)
Berlin – Ein Jahr nach Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER hat dessen Chefin erneut auf die angespannte Finanzsituation hingewiesen. „Wir brauchen schnell Geld, wir brauchen Cash“, sagte Aletta von Massenbach dem „Tagesspiegel“. Die Liquidität der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) reiche nur noch bis zum ersten Quartal 2022. Die frühere Finanzchefin des Unternehmens hatte den Chefposten Anfang Oktober übernommen.
Hauptaufgabe wird es sein, die FBB aus der Krise zu führen: 2020 machte das Staatsunternehmen gut eine Milliarde Euro Verlust. Auch für die kommenden Jahre rechnet die FBB mit hohen Fehlbeträgen. „Wir können den Kapitaldienst für eine lange Zeit nicht selbst stemmen“, betonte von Massenbach. Bis 2026 braucht die FBB demnach von ihren drei Eignern weitere 2,4 Milliarden Euro.
Für Kritik sorgte zuletzt vor allem aber das Reise-Chaos am BER zum Start der Herbstferien. Aufgrund personeller Engpässe und aufwendigerer Kontrollen in der Corona-Krise war es am zweiten OktoberWochenende zu teils chaotischen Szenen gekommen.