China und USA schließen Pakt für Klimaschutz
Glasgow/Washington/Peking/dpa – Die beiden größten Produzenten von Treibhausgasen, China und die USA, wollen ihre Kooperation im Kampf gegen die Erderwärmung ausbauen. Ungeachtet ihrer geopolitischen Unstimmigkeiten vereinbarten beide Mächte auf der Weltklimakonferenz in Glasgow überraschend einen Pakt zum Klimaschutz. Die Einigung erfolgte vor dem für nächste Woche erwarteten ersten bilateralen Zusammentreffen von US-Präsident Joe Biden mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zu einer Videokonferenz.
„Die USA und China haben keinen Mangel an Differenzen“, sagte der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry am Mittwochabend in Glasgow. „Aber beim Klima ist das der einzige Weg, diese Aufgabe zu bewältigen.“In einer gemeinsamen Erklärung hätten die beiden Staaten sich „auf einen grundlegenden Rahmen für diese Zusammenarbeit“geeinigt. „Wir können unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht zusammenarbeiten.“
China trägt zu 27 Prozent der weltweiten TreibhausgasEmissionen bei – mehr als je zuvor, während die USA zurzeit nur noch einen Anteil von elf Prozent haben.
Angesichts der Klimakrise wollen beide Seiten gemeinsam und jeder für sich den Umbau zu einer klimaneutralen Weltwirtschaft beschleunigen, wie es in der Erklärung heißt. Dazu werde man noch in diesem Jahrzehnt ehrgeizigere Klimaschutzmaßnahmen ergreifen. Die Einigung erinnert Beobachter an eine bilaterale Vereinbarung zwischen den USA und China, die einst den Weg zum Pariser Klimaabkommen 2015 ebnete. Kritiker sahen allerdings einen Mangel an konkreten Zusagen.