Hier steht die Software auf der Leitung
Eröffnung an Cloppenburger Straße verzögert sich weiter
Oldenburg – Da steht sie nun, Oldenburgs erste Wasserstofftankstelle, und wartet auf Kunden. Doch noch verhindert ein Bauzaun den Zugang zu einer Anlage, die deutschlandweit einmalig ist. Womit dann auch erklärt ist, warum sie immer noch nicht in Betrieb ist. Die Software, das digitale Betriebssystem, macht der Inbetriebnahme dieser bislang einmaligen Anlage einen dicken Strich durch die Rechnung, sie ist technisches Neuland.
Unterschiedlicher Druck
„In diesem Jahr wird die Wasserstofftankstelle nicht mehr eröffnet“, bedauert Ronald Rose, Geschäftsführer der Bremer Mineralölhandel GmbH, die erhebliche Verzögerung. Das Problem: Die „Zapfsäule“muss auf digitalem Weg erkennen, welche Art von Fahrzeug da betankt werden soll, ob also mit 350 bar Druck wie für einen Bus oder 700 bar wie für ein Faun-Müllfahrzeug beziehungsweise Auto. Das sollte eigentlich vollautomatisch funktionieren – tut es aber (noch) nicht.
Rose ist indes zuversichtlich, dass das Problem schnell
Still ruht die Wasserstoff-Tankstelle: Noch gilt es, ein Software-Problem zu lösen, bevor getankt werden kann.
gelöst wird. Vorsichtshalber möchte er die Wasserstofftankstelle aber auch nach Behebung der Störung erst im neuen Jahr eröffnen, damit gewährleistet ist, dass eine neuerliche Störung schnell durch einen Fachmann behoben werden kann. Das sei rund um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel herum wegen
des fehlenden Personals dann wohl eher nicht der Fall.
Laborbedingungen
Unter Aufsicht kann aber schon jetzt Wasserstoff getankt werden, erklärt der Geschäftsführer weiter, „aber nicht für den allgemeinen Betrieb, sondern unter Laborbedingungen“.
Zur Kundschaft in Oldenburg werden dann vier VWG-Busse, zwei städtische Müllfahrzeuge sowie zwölf wasserstoffbetriebene Autos gehören, die schon heute für den Verkehr angemeldet sind. Sie müssen noch zur ShellTankstelle beim Autobahnkreuz in Bremen/Stuhr bzw. nach Huntorf zur EWE fahren,
Die Stadt hat vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eine Förderzusage für zwei Abfallsammelfahrzeuge auf Wasserstoffbasis erhalten – 1,358 Millionen Euro sind bewilligt worden. Die Fahrzeuge sollen 2022 geliefert werden. Den „Grünen Wasserstoff “, hergestellt mit regenerativen Energien, bezieht der Bremer Mineralölhandel von der EWE aus Huntorf. Zwei Millionen Euro kostet die Tankstelle.