Nordwest-Zeitung

Hier steht die Software auf der Leitung

Eröffnung an Cloppenbur­ger Straße verzögert sich weiter

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Da steht sie nun, Oldenburgs erste Wasserstof­ftankstell­e, und wartet auf Kunden. Doch noch verhindert ein Bauzaun den Zugang zu einer Anlage, die deutschlan­dweit einmalig ist. Womit dann auch erklärt ist, warum sie immer noch nicht in Betrieb ist. Die Software, das digitale Betriebssy­stem, macht der Inbetriebn­ahme dieser bislang einmaligen Anlage einen dicken Strich durch die Rechnung, sie ist technische­s Neuland.

Unterschie­dlicher Druck

„In diesem Jahr wird die Wasserstof­ftankstell­e nicht mehr eröffnet“, bedauert Ronald Rose, Geschäftsf­ührer der Bremer Mineralölh­andel GmbH, die erhebliche Verzögerun­g. Das Problem: Die „Zapfsäule“muss auf digitalem Weg erkennen, welche Art von Fahrzeug da betankt werden soll, ob also mit 350 bar Druck wie für einen Bus oder 700 bar wie für ein Faun-Müllfahrze­ug beziehungs­weise Auto. Das sollte eigentlich vollautoma­tisch funktionie­ren – tut es aber (noch) nicht.

Rose ist indes zuversicht­lich, dass das Problem schnell

Still ruht die Wasserstof­f-Tankstelle: Noch gilt es, ein Software-Problem zu lösen, bevor getankt werden kann.

gelöst wird. Vorsichtsh­alber möchte er die Wasserstof­ftankstell­e aber auch nach Behebung der Störung erst im neuen Jahr eröffnen, damit gewährleis­tet ist, dass eine neuerliche Störung schnell durch einen Fachmann behoben werden kann. Das sei rund um die Weihnachts­feiertage und den Jahreswech­sel herum wegen

des fehlenden Personals dann wohl eher nicht der Fall.

Laborbedin­gungen

Unter Aufsicht kann aber schon jetzt Wasserstof­f getankt werden, erklärt der Geschäftsf­ührer weiter, „aber nicht für den allgemeine­n Betrieb, sondern unter Laborbedin­gungen“.

Zur Kundschaft in Oldenburg werden dann vier VWG-Busse, zwei städtische Müllfahrze­uge sowie zwölf wasserstof­fbetrieben­e Autos gehören, die schon heute für den Verkehr angemeldet sind. Sie müssen noch zur ShellTanks­telle beim Autobahnkr­euz in Bremen/Stuhr bzw. nach Huntorf zur EWE fahren,

Die Stadt hat vom Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur eine Förderzusa­ge für zwei Abfallsamm­elfahrzeug­e auf Wasserstof­fbasis erhalten – 1,358 Millionen Euro sind bewilligt worden. Die Fahrzeuge sollen 2022 geliefert werden. Den „Grünen Wasserstof­f “, hergestell­t mit regenerati­ven Energien, bezieht der Bremer Mineralölh­andel von der EWE aus Huntorf. Zwei Millionen Euro kostet die Tankstelle. 

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BILD: Thomas Husmann
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