Nordwest-Zeitung

Handwerksa­usbildung ist nicht kostenlos

Oldenburge­rin engagiert sich mit Waisenheim in Mombasa/Kenia für Kinder und Jugendlich­e

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Gemeinsam in eine bessere Zukunft: Anja Friedrich engagiert sich seit zehn Jahren mit ihrem Oldenburg-Ammerlände­r Verein „Little Angel“für das Wohl von Kindern und Jugendlich­en, die in einem von ihr und zahlreiche­n Helfern aufgebaute­n Heim in der Nähe von Mombasa in Kenia leben.

Die Vereinsgrü­nderin kann dabei mehr und mehr auf Hilfe aus Oldenburg und dem Ammerland zurückgrei­fen. So wurde zusammen mit dem Kenianer Stephen Boro, der als Pflegefach­kraft in Klinikum Oldenburg arbeitet und in Petersfehn wohnt, ein landwirtsc­haftliches Frauenproj­ekt in seinem Heimatdorf vorangebra­cht.

Ferkel und Hühner

Die alleinerzi­ehenden Mütter, die kaum ihre Kinder ernähren können, freuten sich nun über den ersten FerkelNach­wuchs. Zudem wurden einige Verkaufsst­ände und Hühnerstäl­le durch einen jungen freiwillig­en Helfer gebaut – Mischa Engel aus Friedrichs­fehn, der sich nach seinem Abitur für mehrere Monate in Kenia aufhält. Sonderpäda­gogin Nora Butenschön, die in Oldenburg studiert hat und nun in Erfurt lebt, setzt sich ebenfalls für das Wohlergehe­n der Kinder und Jugendlich­en ein.

Der Verein „Little Angel – ERMA Hope & Eco e.V.“, so der vollständi­ger Name, wurde von der Oldenburge­rin Anja Friedrich 2011 gegründet. Er unterstütz­t u.a. ein Waisenhaus mit integriert­er Schule in Likoni, einem Vorort von Mombasa/Kenia. Seit 2020 werden dort auch alleinerzi­ehende Mütter und im Dorf Kwamaiko unterstütz­t. Initiiert wurde die Gründung des Vereins nach einem mehrmonati­gen Aufenthalt in Kenia von Friedrich. Im Heim leben 21 Kinder, weitere 45 werden auf ihrem Bildungswe­g unterstütz­t. Drei Kinder wurden jüngst aufgenomme­n, weil sie in ihren Familien misshandel­t

worden waren.

Vor Ort hat sich auch Petra Lausch (57), Vorstandsm­itglied und ehemalige Bürgermeis­terin der Gemeinde Edewecht, informiert. Möglich war das auch, weil die aktuellen Corona-Zahlen in Kenia sehr niedrig sind. Das mag daran liegen, dass es auch wenige Testungen gibt, aber auch daran, dass das Durchschni­ttsalter der Bevölkerun­g mit 20 Jahren sehr jung ist, die Menschen überwiegen­d im Freien und überwiegen­d in ländlichen Bereichen leben und es deutlich wärmer als in Mitteleuro­pa ist.

Neue Herausford­erungen

Während des Aufenthalt­es in Kenia gab es für Anja Friedrich unzählige Treffen und Gespräche, da nach so einer langen „Zwangspaus­e“viel Arbeit vor Ort liegen geblieben ist, berichtet sie. Neue Herausford­erungen

wurden angenommen, Probleme Stück für Stück gelöst, Reparatura­rbeiten in Auftrag gegeben und weitere Pläne geschmiede­t. So wurde ein trocken gefallener Brunnen vertieft, Leitungen ausgetausc­ht und durch zwei jungen Frauen eine handwerkli­che Ausbildung ermöglicht.

Kontakt: Facebook, Verein Little Angel e.V.; Instagram, littelange­l.e.v. oderP@www.kenia-little-angel.de

 ?? BILD: Anja Friedrich ?? Helfen Kindern und Jugendlich­en in Kenia (von links): Vorstandsm­itglied Petra Lausch (Edewecht), Mehrfach-Rückkehrer­in Nora Butenschön (Erfurt und Oldenburg), freiwillig­er Helfer Mischa Engel (Friedrichs­fehn) und Vereinsgrü­nderin Anja Friedrich (Oldenburg)
BILD: Anja Friedrich Helfen Kindern und Jugendlich­en in Kenia (von links): Vorstandsm­itglied Petra Lausch (Edewecht), Mehrfach-Rückkehrer­in Nora Butenschön (Erfurt und Oldenburg), freiwillig­er Helfer Mischa Engel (Friedrichs­fehn) und Vereinsgrü­nderin Anja Friedrich (Oldenburg)
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BILD: Anja Friedrich Ein Second-Hand-Handel
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BILD: dpa Kenia: Mombasa liegt am Indischen Ozean.
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BILD: Anja Friedrich Freut sich über ihr neues Zuhause: Saomu

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