Bauern geben Straße vor Edeka-Lager vorerst frei
Mahnwache abseits der Straße – Rückkehr der Blockade in Wiefelstede jederzeit möglich
Wiefelstede/Ammerland – Die Landwirte, die vor dem EdekaZentrallager in Wiefelstede (Landkreis Ammerland) protestieren, haben die Straße frei gegeben – vorerst zumindest. Aus dem Protest auf der Kreisstraße wurde eine Mahnwache in der Einfahrt zum Edeka-Gelände. Dort standen am Dienstag drei Traktoren mit Anhängern. In der Nacht zum Dienstag hatten Gespräche von Polizei und Landkreis kurzfristig zu dieser Einigung geführt, so dass die Tannenkampstraße gegen 23 Uhr freigegeben werden konnte.
Ob es dabei allerdings bleibt, steht keinesfalls fest. Die Versammlung sei bis zum 24. Dezember angemeldet, zuhinderungen
Mahnwache abseits der Kreisstraße: Die Landwirte haben sich vor das Edeka-Gelände zurückgezogen, können aber jederzeit auf die Kreisstraße zurückkehren.
lässig und auch nicht beendet, so eine Polizeisprecherin am Dienstagnachmittag. Zu diesem Zeitpunkt gab es erneut Gespräche von Landkreis und Polizei mit den Demonstranten. Sollten die Landwirte bis
zum 24. Dezember irgendwann beschließen, wieder im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße zu gehen, wäre das jederzeit möglich.
Das wäre dann vermutlich auch mit neuen Verkehrsbeverbunden. Zur Sicherheit wird in Höhe des Edeka-Geländes ein zeitweises Tempolimit eingerichtet, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Auf neue Situationen müsse die Polizei dann jeweils reagieren. Aktuell befänden sich nicht dauerhaft Polizeikräfte vor Ort. Im Rahmen der allgemeinen Streifenfahrten werde die Situation aber beobachtet, und die Beamten suchten dann auch das Gespräch mit den Demonstranten.
Darum geht es
Die von den Organisationen „Land schafft Verbindung“und „Freie Bauern“organisierte Veranstaltung hat das Ziel, den Lebensmitteleinzelhandel dazu zu bewegen, den sogenannten Agrardialog wieder aufzunehmen. In diesem Format hatten Landwirte nach früheren Blockadeaktionen mit den Einzelhändlern über bessere Preise für landwirtschaftliche Produkte verhandelt.
Hinhaltemanöver?
Die Überführung dieser Gespräche in das neue Format „Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft“(ZKHL) lehnen die Organisatoren in Wiefelstede ab. Im Agrardialog sei man kurz davor gewesen, gute Lösungen zu erreichen. Das Instrument ZKHL, in dem auch der Bauernverband eine gewichtige Rolle spielt, diene nur dazu, Zeit zu gewinnen und die Bauern hinzuhalten.