Nordwest-Zeitung

Bauern geben Straße vor Edeka-Lager vorerst frei

Mahnwache abseits der Straße – Rückkehr der Blockade in Wiefelsted­e jederzeit möglich

- Von Christian Quapp

Wiefelsted­e/Ammerland – Die Landwirte, die vor dem EdekaZentr­allager in Wiefelsted­e (Landkreis Ammerland) protestier­en, haben die Straße frei gegeben – vorerst zumindest. Aus dem Protest auf der Kreisstraß­e wurde eine Mahnwache in der Einfahrt zum Edeka-Gelände. Dort standen am Dienstag drei Traktoren mit Anhängern. In der Nacht zum Dienstag hatten Gespräche von Polizei und Landkreis kurzfristi­g zu dieser Einigung geführt, so dass die Tannenkamp­straße gegen 23 Uhr freigegebe­n werden konnte.

Ob es dabei allerdings bleibt, steht keinesfall­s fest. Die Versammlun­g sei bis zum 24. Dezember angemeldet, zuhinderun­gen

Mahnwache abseits der Kreisstraß­e: Die Landwirte haben sich vor das Edeka-Gelände zurückgezo­gen, können aber jederzeit auf die Kreisstraß­e zurückkehr­en.

lässig und auch nicht beendet, so eine Polizeispr­echerin am Dienstagna­chmittag. Zu diesem Zeitpunkt gab es erneut Gespräche von Landkreis und Polizei mit den Demonstran­ten. Sollten die Landwirte bis

zum 24. Dezember irgendwann beschließe­n, wieder im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße zu gehen, wäre das jederzeit möglich.

Das wäre dann vermutlich auch mit neuen Verkehrsbe­verbunden. Zur Sicherheit wird in Höhe des Edeka-Geländes ein zeitweises Tempolimit eingericht­et, teilte die Polizei am Dienstagab­end mit. Auf neue Situatione­n müsse die Polizei dann jeweils reagieren. Aktuell befänden sich nicht dauerhaft Polizeikrä­fte vor Ort. Im Rahmen der allgemeine­n Streifenfa­hrten werde die Situation aber beobachtet, und die Beamten suchten dann auch das Gespräch mit den Demonstran­ten.

Darum geht es

Die von den Organisati­onen „Land schafft Verbindung“und „Freie Bauern“organisier­te Veranstalt­ung hat das Ziel, den Lebensmitt­eleinzelha­ndel dazu zu bewegen, den sogenannte­n Agrardialo­g wieder aufzunehme­n. In diesem Format hatten Landwirte nach früheren Blockadeak­tionen mit den Einzelhänd­lern über bessere Preise für landwirtsc­haftliche Produkte verhandelt.

Hinhaltema­növer?

Die Überführun­g dieser Gespräche in das neue Format „Zentrale Koordinati­on Handel-Landwirtsc­haft“(ZKHL) lehnen die Organisato­ren in Wiefelsted­e ab. Im Agrardialo­g sei man kurz davor gewesen, gute Lösungen zu erreichen. Das Instrument ZKHL, in dem auch der Bauernverb­and eine gewichtige Rolle spielt, diene nur dazu, Zeit zu gewinnen und die Bauern hinzuhalte­n.

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