Baskets-Boss hält an Trainer fest
Warum sich Hermann Schüller trotz Krise für Mladen Drijencic ausspricht
Oldenburg – „Eines kann ich jedoch jetzt schon sagen: Wir stehen weiter zu Mladen. Er hat sich dieses Vertrauen mehr als verdient und darf auf unsere volle Unterstützung zählen“, sagte Hermann Schüller am Dienstag im clubeigenen Interview und beantwortete die damit wohl am kontroversesten diskutierte Frage im Umfeld der EWE Baskets Oldenburg der vergangenen Wochen. Der Clubboss stärkte Basketball-Trainer Mladen Drijencic trotz der anhaltenden Negativserie in der Bundesliga von sieben Niederlagen in neun Spielen sowie dem letzten Tabellenplatz (4:14 Punkte) damit erneut den Rücken – zuletzt stellte er sich im ÐInterview Ende Oktober vor den Coach.
Vertrauen in Coach
Am Montag wurde Schüller noch nicht so konkret. Auf Nachfrage unserer Zeitung, wie es in der Länderspielpause weitergehe, sagte der Clubchef, dass die Verantwortlichen noch mit „der Analyse
beschäftigt“seien und „unterschiedliche Szenarien“prüften. Das Szenario Trainerwechsel ist seit Dienstag also zunächst einmal vom Tisch.
„Viele Gespräche mit dem Trainerstab und auch mit den Spielern haben ergeben, dass die Rädchen noch nicht so ineinandergreifen, wie sich das alle vorgestellt haben“, sagte Schüller am Dienstag auf die Frage, wie es nun weitergehe: „Die aktuelle Länderspielpause nutzen wir gerade für eine weitere Analyse und Krisenbewältigung. Wir sind also noch nicht fertig in der Beurteilung.“Danach folgte
der Vertrauensvorschuss für Drijencic.
Playoffs bleiben Ziel
„Es ist gut, dass es kritische Stimmen gibt“, sagte der Clubboss zum Ruf nach Veränderung. Er könne „nachvollziehen, dass das für viele oftmals als Allheilmittel gesehen wird. In manchen Fällen mag das sogar zutreffen. Aber hier bei den Baskets gehen wir die Dinge ein wenig anders an“. Zwar wären Schüller und Co. klar gewesen, dass der Umbruch im Kader Geduld fordere, „dass es jetzt so kommt, war jedoch nicht zu erwarten“, gab er zu. Die Playoffs blieben trotz der Rückschlage weiterhin das Ziel, betonte der Unternehmer, der in seinem „Berufsleben schon durch einige Krisen gegangen“sei und deswegen „nicht nicht in Panik verfalle“. In Anbetracht der bisherigen Ergebnisse ist die Playoff-Teilnahme ein durchaus optimistisches Ziel. Sechs Punkte trennen die Baskets vom ersten Playoff-Platz, den aktuell Brose Bamberg belegt (10:8).
Um noch den Sprung unter die besten acht Mannschaften zu schaffen, muss die Wende her. Für die Baskets spricht, dass es noch relativ früh in der Saison ist und sie bereits bewiesen haben (überzeugender Sieg gegen Bamberg), dass die Mannschaft dazu in der Lage ist. Dagegen spricht, dass die Baskets bisher äußerst unbeständig sind. Das Auswärtsspiel bei den Baskets Bonn (4. Dezember) wird deswegen auch ein Gradmesser sein, weil die Trendwende nun schnell her muss. Ansonsten Rücken die Playoffs in weite Ferne und der Abstieg näher.