Ansturm auf Impfpunkt in den Schlosshöfen
Weit über 12 000 Impftermine vergeben – Dezember bereits ausgebucht
Oldenburg – Die Resonanz auf die Eröffnung des Impfpunktes der Stadt Oldenburg am Mittwoch war überwältigend. Etwa 600 Menschen haben in den Schlosshöfen ihre Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung erhalten. Bereits am Vormittag warteten Hunderte Menschen in einer langen Schlange vor dem Gebäude darauf, den offenen Impftermin wahrnehmen zu können.
„Wir haben hier ein kleines Impfzentrum aufbauen können. Dafür sind wir dem ECEManagement sehr dankbar“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Für die Einrichtung des Impfpunktes hat die Stadt leerstehende Ladenflächen angemietet, um der Impf-Nachfrage gerecht werden zu können. „Unser Ziel war es, das Thema wieder präsenter werden zu lassen. Denn jeder, der sich impfen lässt, hilft uns aus der Pandemie“, sagte Centermanagerin Marielena Maltzan am Mittwoch.
Knapp 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und der Feuerwehr Oldenburg sowie zwei Impfärzte waren vor Ort, um die Impfungen durchzuführen. Zudem hat die Stadt Oldenburg ein Terminvergabesystem eingerichtet. Wie Stadtsprecher Stephan Onnen
sagte, seien seit der Freischaltung am Montagnachmittag bereits weit über 12 000 Impftermine vergeben worden. „Der Monat Dezember ist bereits komplett ausgebucht“, sagte er. Impfungen ohne Termin soll es weiterhin immer mittwochs geben. Dann ist, so betont die Stadt, jedoch mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Geöffnet ist der Impfpunkt der Stadt montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr.
Die Gastronomie äußerte sich am Mittwoch einerseits optimistisch, die 2G-Regelung für den Innenbereich (Lokale außen 3G) umsetzen zu können. Sie leide aber bereits massiv unter der Absage von Reservierungen, auch im Bereich von Gruppen. Der Rückgang bei Weihnachtsfeiern soll aktuell bei 30 bis 40 Prozent liegen. Eine drohende 2G+-Regelung verschärfe die Lage vermutlich sowohl für Lokale als auch für Hotels, hieß es.
Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gilt zudem seit Mittwoch laut neuem Infektionsschutzgesetz 3G am Arbeitsplatz. Mitarbeiter müssen also genesen, geimpft oder getestet sein. Eine stichprobenartige Umfrage bei Oldenburger Unternehmen zeigt: Trotz eines teilweise erheblichen Mehraufwandes, befürworten die Unternehmen die neue Regelung.
Der Druck auf die Ungeimpften steigt. Wer sich bisher nicht gegen das Coronavirus impfen lassen hat, wird durch die 2G-Regel ab sofort in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen. Und das ist gut so! Denn damit das Coronavirus endemisch – also heimisch – werden kann, müssen noch viel mehr Menschen in Deutschland die Corona-Impfstoffe erhalten.
Die Eröffnung des Impfpunktes in Oldenburg zeigt: die flächendeckende 2G-Regelung führt dazu, dass sich viele, die sich bisher nicht dazu durchringen konnten, nun doch impfen lassen. Es zeigt sich auch, dass es sich bei den Impflingen nicht um strikte Impfgegner oder Querdenker handelt. Denn die können ohnehin nicht mehr von wissenschaftlichen Ergebnissen und der erdrückenden Faktenlage umgestimmt werden, da sie genau diese ablehnen. Stattdessen handelt es sich um Bürgerinnen und Bürger, die bisher zu bequem waren, die Situation abwarten wollten, Angst vor Spritzen haben oder sich nicht permanent testen lassen möchten. Die Gründe, sich erst jetzt impfen zu lassen, sind vielfältig.
Die Zahlen hingegen sind eindeutig: Die Corona-Impfstoffe sind sehr sicher, wirksam und darüber hinaus wichtig, um diese Pandemie, die uns alle ohnehin schon viel zu lange beschäftigt, endlich loszuwerden.
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