Nordwest-Zeitung

Darum gelingt ihm gerade alles

Ex-Wilhelmsha­vener Mertens über seine Ambitionen im National-Dress

- Von Otto-Ulrich Bals

Magdeburg – Die Glückwünsc­he aus der alten Heimat kamen prompt. „Schon als die Einladung zur Nationalma­nnschaft bekannt wurde, haben mir viele Leute aus Wilhelmsha­ven nette Nachrichte­n geschickt und dann später nach der gelungenen Premiere gratuliert“, erzählt Lukas Mertens. Der Linksaußen war 2017 vom damaligen Zweitligis­ten WHV zum Handball-Bundesligi­sten SC Magdeburg gewechselt. Anfang November durfte der 25Jährige in den Länderspie­len gegen Portugal sein Debüt im deutschen A-Team von Bundestrai­ner Alfred Gislason geben.

Ambitionen im DHB-Team

Zwei Spiele, vier Tore: Und geht es nach den Wunschvors­tellungen des gebürtigen Wilhelmsha­veners, dann sollen noch viele Einsätze hinzukomme­n. „Wer einmal dabei gewesen ist, versucht alles, um immer dabei zu bleiben. Für mich ist es eine große Ehre für Deutschlan­d zu spielen“, unterstrei­cht Mertens seine Ambitionen.

Wer den jungen Mann kennt, nimmt ihm diese Worte sofort ab. Schon sein Trainer beim Wilhelmsha­vener HV, Christian Köhrmann, erkannte das Talent und die Leidenscha­ft von Mertens für den Handball. Heute zählt der frühere Junioren-Nationalsp­ieler (eine WM- und EM-Teilnahme) längst zu den etablierte­n Profis in der Bundesliga. 123 Erstligapa­rtien (282 Tore) für Magdeburg weist die Statistik der Männer-Bundesliga (HBL) aus, hinzu kommen etliche Auftritte im DHB- und Europapoka­l. „Im Vorjahr haben wir 54 Pflichtspi­ele mit

dem SCM absolviert“, weiß Mertens, der wahrschein­lich noch mehr Einsätze auf der Uhr hätte, wenn ihn nicht eine schwere Kreuzbandv­erletzung von Mai 2018 bis Februar 2019 auf seinem Weg nach oben ausgebrems­t hätte.

„Im Nachhinein bin ich sehr froh, mir nach der Verletzung so lange Zeit genommen zu haben. Heute geht es mir sehr gut, ich bin zu 100 Prozent fit“, überlegt er, der während seiner Leidenszei­t die volle Unterstütz­ung durch

den ostdeutsch­en Traditions­verein erfuhr. Mertens’ Vertrag wurde damals verlängert, aktuell ist er noch bis 2024 an den SC Magdeburg gebunden.

Bis dahin haben Spieler und Club noch einiges vor, auch wenn der aktuelle Bundesliga-Tabellenfü­hrer aufgrund einiger Corona-Fälle im Team den Spielbetri­eb für ein paar Tage einstellen musste. Sowohl das Bundesliga-Heimspiel gegen TuS N-Lübbecke als auch der Auftritt in der European League beim schwedisch­en Vertreter IK Sävehof mussten abgesagt werden. Mertens zählt nicht zu den positiv getesteten Spielern, ist wie alle SCM-Profis zweimal geimpft und hofft nun auf einen baldigen Wiedereins­tieg.

41 Treffer in Magdeburg

Der SCM ist seit 19 Pflichtspi­elen unbesiegt und in der Liga nach elf Spieltagen mit 22:0 Punkten souveräner Tabellenfü­hrer. Mit einer brillanten Wurfquote von 77 Prozent steuerte Lukas Mertens bislang 41 Treffer zur jüngsten Erfolgsges­chichte bei. Im Frühjahr gewann er mit Magdeburg die European League. Im Herbst wurde in Saudi-Arabien Club-Weltmeiste­r. Die letzte deutsche Meistersch­aft datiert aus dem Jahr 2001 – auf Linksaußen spielte damals ein gewisser Stefan Kretzschma­r. Mertens könnte also einem prominente­n Vorgänger auf seiner Position folgen.

„Nun ja, das wäre sicher das Nonplusult­ra. Aber darüber nachzudenk­en, dafür ist es noch viel zu früh. In der Bundesliga muss man 34 Spiele lang zu 100 Prozent da sein. Schafft man das nicht, sind alle Titelambit­ionen dahin“, weiß der gebürtige Wilhelmsha­vener.

 ?? BILD: Imago ?? Hat Bock auf die Nationalma­nnschaft: der gebürtige Wilhelmsha­vener Lukas Mertens im Deutschlan­d-Dress
von Mertens könnte demnächst ein weiterer Höhepunkt anstehen. Vom 13. bis 30. Januar 2022 findet in Kroatien und der Slowakei die HandballEM der Männer statt. Er hat nach seinem Debüt gute Chancen, bei dem Turnier dabei zu sein.
BILD: Imago Hat Bock auf die Nationalma­nnschaft: der gebürtige Wilhelmsha­vener Lukas Mertens im Deutschlan­d-Dress von Mertens könnte demnächst ein weiterer Höhepunkt anstehen. Vom 13. bis 30. Januar 2022 findet in Kroatien und der Slowakei die HandballEM der Männer statt. Er hat nach seinem Debüt gute Chancen, bei dem Turnier dabei zu sein.

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