Schwächelnde Wirtschaft und leichter Baby-Zuwachs
Das sagen die umfassenden Ergebnisse des Niedersachsen-Monitors aus
Hannover – Corona hat die Wirtschaft in Niedersachsen ausgebremst – vor allem die Jugendarbeitslosigkeit erhöht und große Löcher in die öffentlichen Kassen gerissen. Das geht aus dem am Freitag vorgestellten NiedersachsenMonitor hervor.
Anzeichen für Erholung
Der mehr als 100-seitige Bericht erscheint jährlich und enthält auch Daten zur Bevölkerung, Bildung oder Armutsgefährdung.
Die Präsidentin des Landesamtes für Statistik, Simone Lehmann, präsentierte in Hannover zudem vorläufige Zahlen für 2021. Es gebe Anzei
chen für eine Erholung der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt, s agte sie. Allerseien die Auswirkungen der vierten Welle noch unklar. Eine positive Nachricht gab es dann aber doch: In den ersten acht Monaten 2021 wurden landesweit 50 518 Geburten registriert, das waren 1066 Geburten mehr als im gleichen Zeitraum 2020.
Wirtschaftszahlen
Die Wirtschaftsleistung in Niedersachsen brach 2020 ein, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank real um 4,9 Prozent. Entgegen dem Trend verzeichnete das Baugewerbe ein Umsatzplus von 8,8 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2021 stieg das BIP im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2020 nach vorläufigen Zahlen um%3,9
Prozent – der drittstärkste Anstieg im Vergleich der Bundesländer.
Arbeitslosenquote
Die Zahl der Erwerbstätigen sank 2020 landesweit um ein Prozent auf 4,11 Millionen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,8 auf 5,8 Prozent. „Ohne Kurzarbeit wäre der Wert wahrscheinlich höher gewesen“, sagte Lehmann.
Eklatant war der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit: Im Jahresdurchschnitt waren in Niedersachsen knapp 27 200 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet – 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bundesschnitt stieg ihre Zahl sogar um 25,3 Prozent. Es wurden 9,5 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge abgedings schlossen, auch die Zahl der Abschluss- und Meisterprüfungen ging deutlich zurück. Die Ausgaben von Land, Kommunen und Sozialversicherungen in Niedersachsen stiegen 2020 um 13,6 Prozent und damit stärker als die Einnahmen mit einem Plus von 3,7 Prozent.
Die niedersächsische Bevölkerung wuchs 2020 das neunte Jahr in Folge – und zwar um ein Prozent auf gut acht Millionen Menschen. Grund für diesen Zuwachs war den Statistikern zufolge Zuwanderung aus dem In- und Ausland, denn es starben knapp 23 000 Personen mehr als geboren wurden. Die Zahl der Geburten stieg 2020 im Vergleich zu 2019 leicht um 833 Kinder.