Corona-Regeln sorgen für „pure Verzweiflung“
Handel und Gastronomie schlagen Alarm – IHK-Vizepräsidentin warnt vor Schließungen
Oldenburg – In Teilen der regionalen Wirtschaft macht sich angesichts der neuen Corona-Regeln Panik breit: „Die pure Verzweiflung und Existenznot vor allem der regionalen Händler und Gastronomiebetriebe greift um sich“, sagte Maike Kuhnt, Vizepräsidentin der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), am Freitag. Kuhnt, die auch Vorsitzendes des IHKEinzelhandelsausschusses ist, warnte: „Viele Betriebe schaffen das nicht mehr lange.“
Der Ruf nach Kontaktbeschränkungen bei steigenden Infektionszahlen sei nachvollziehbar, hieß es bei der Kammer. Doch hätten die neuen Regeln „erhebliche Folgen für die betroffene Wirtschaft“. Die Händler „sollen die Zertifikate vor Ort kontrollieren oder gleich selber testen. Das wirft wieder viele Fragen auf – mitten im Weihnachtsgeschäft“, berichtete Kuhnt (Friedrich Kuhnt GmbH/Oldenburg).
„Das ist das zweite Weihnachtsfest, dass der Pandemie zum Opfer fällt. Dabei ist der Einzelhandel nicht der Treiber der Pandemie.“Kathrin Böckmann vom Hotel-Restaurant „Zur Post“(Holdorf) meldete, die Gastronomiebetriebe hätten „nur wenig Gäste, weil diese einen offiziellen Test vorweisen müssen“. Ab Samstag soll das zwar nur noch für Menschen ohne Auffrischungsimpfung gelten.
Dennoch: Tests seien kaum verfügbar, und Testzentren gebe es in der Region viel zu wenige. FFP2-Masken gebe es auch kaum. Böckmann, VizeVorsitzende des IHK-Tourismusausschusses, klagte: „Es kann nicht sein, dass dieser faktische Lockdown wieder vor allem auf dem Rücken des Gastgewerbes, der Reisebranche, der Veranstaltungswirtschaft, Schausteller sowie Einzelhändler ausgetragen wird.“