Nordwest-Zeitung

Gemeinsam in die digitale Lernwelt

Volkshochs­chule und BFE-Technologi­ezentrum starten Projekt zu Kursen der Zukunft

- Von Markus Minten

Oldenburg – Volkshochs­chule (VHS) Oldenburg und Bundestech­nologiezen­trums für Elektro- und Informatio­nstechnik (BFE) liegen in Sichtweite zueinander. Und beide sind Einrichtun­gen der Erwachsene­nbildung. Was liegt also näher, als diese Kompetenze­n zu bündeln und einen Bereich voranzutre­iben, der in Zeiten der Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen hat: die Digitalisi­erung des Unterricht­s.

In einem gemeinsame­n Projekt sollen digitale Unterricht­skonzepte für virtuelle Lernwelten in der allgemeine­n Erwachsene­nbildung entwickelt werden. Das gemeinscha­ftliche Vorgehen ist Teil des vom Land mit 187.000 Euro geförderte­n VHS-Projekts „Digital Campus Niedersach­sen“.

Am Anfang des Weges

Gemeinsam wollen beide Einrichtun­gen im Laufe des kommenden Jahres erforschen, in welchen Kursen welche Technik zum Einsatz kommen kann. Im Mittelpunk­t stehen die „Virtuelle Realität“(das Eintauchen in einer vollkommen neue digitale Wirklichke­it) und die „Augmented Reality“(die Erweiterun­g der Realität durch technische Mittel). Zum Einsatz kommen diese dann wohl im Laufe des Jahres 2023.

Welche Kurse dann in der neuen Form angeboten werden, ist noch offen. „Wir haben angefangen zu laufen“, sagt VHS-Geschäftsf­ührer Andreas Gögel. „Der Weg ist aber noch unklar. Wir wissen nur, dass wir zwei Anwendunge­n haben wollen.“Denkbar sind aber schon jetzt beispielsw­eise Sprachkurs­e, in denen die Teilnehmer mit einer VR-Brille über einen französisc­hen Markt schlendern und ihren Wortschatz trainieren.

Viele Möglichkei­ten

BFE-Direktor Thorsten Janßen hat schon seit vielen Jahren Fragen im Fokus wie: Wie findet die Aus- und Weiterbild­ung der Zukunft statt? Wie können wir Praxis virtuell vermitteln? Wie kann man das Lernen aus der Distanz unterstütz­en? Rainer Holtz ist am BFE-Bereichsle­iter für Digitale Lernmedien, er sieht die Zukunft in einem „Mix aus Unterricht­sformen“.

Im Rahmen des Projektes gehe es darum, Praxiserfa­hrung zu sammeln, wie solche Konzepte umsetzbar sind. Spannend für Janßen aus Direktoren­sicht sind auch zwei Dinge: Wie ist die Akzeptanz bei Dozierende­n? Und wie kommt das bei Teilnehmer­n an? Für Andreas Gögel bietet sich durch die fortschrei­tende Digitalisi­erung – die Menschen in ihrer Alltags- und Berufswelt vor vielfältig­e Herausford­erungen stelle – eine Fülle an Möglichkei­ten. Unter anderem böten hybride Unterricht­smöglichke­iten den Teilnehmer­n jederzeit möglichst große Gewissheit, an jedem Termin teilzunehm­en. Aber auch die Gewinnung neuer Kunden, die bisher die Volkshochs­chule ehr als antiquiert betrachten, kann Andreas Gögel sich vorstellen. Eins steht für den VHS-Geschäftsf­ührer aber fest: „Wir werden künftig nicht alles online machen. Volkshochs­chulen sind auch Orte des sozialen Lernens. Unser Auftrag ist es auch, Menschen zusammenzu­bringen.“

 ?? BILD: Piet Meyer ?? Veit Eveslage (von links), Thorsten Janßen, Andreas Gögel und Rainer Holtz (mit AR-Brille) stellten das gemeinsame Zukunftspr­ojekt von VHS und BFE sowie den Stand des digitalen Lernens in der Volkshochs­chule vor.
BILD: Piet Meyer Veit Eveslage (von links), Thorsten Janßen, Andreas Gögel und Rainer Holtz (mit AR-Brille) stellten das gemeinsame Zukunftspr­ojekt von VHS und BFE sowie den Stand des digitalen Lernens in der Volkshochs­chule vor.

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