Starke Darsteller und dünne Handlung
Zweite Staffel von „The Morning Show“ab sofort auf Apple TV Plus zu sehen
Los Angeles/ new York City – „The Morning Show“gehört mit seinen Darstellern Steve Carell, Reese Witherspoon und Jennifer Aniston zu den Zugpferden des US-Streamingdienstes Apple TV Plus. Nach einer spektakulären und sehr unterhaltsamen ersten Staffel, bleibt die Fortsetzung jedoch hinter den Erwartungen zurück. Denn hier bekommen weder die Figuren noch die Handlung genügend Zeit. Dennoch gibt es einige Lichtblicke.
Inhaltlich befasst sich die zweite Staffel von „The Morning Show“mit der Zukunft des fiktiven Fernsehsenders UBA nach dem Missbrauchsskandal um Show-Moderator Mitch Kessler (Steve Carell). Nun gibt es personelle Veränderungen, der Sender muss sich neu ausrichten und steht im Rahmen der MeToo-Debatte in der Kritik. Gleichzeitig braucht UBA dringend ein neues und beliebtes Moderatoren-Duo für ihre Morgenshow. Zudem befindet sich Moderatorin Alex Levy (Jennifer Aniston) in einer Sinnkrise. Und im Schatten des Umbruchs gibt es erste Fälle des Coronavirus in den USA.
Schwieriger Dreh
Es ist sicher keine dankbare Aufgabe, mitten in der Corona-Pandemie eine Nachrichtenserie zu drehen. Die Unsicherheit vor dem Virus und die Situation in der Nachrichtenwelt ist in „The Morning Show“stark zu spüren.
Die Handlung konzentriert sich auf seine Figuren und nicht auf das Coronavirus, da zu Drehbeginn noch unklar war, wie sich die gesundheit-liche Lage auf der Welt entwickeln wird. Gerade in den letzten Folgen der zehnteilischliffenen
gen Serie ist dies anzumerken. So befasst sich „The Morning Show Staffel 2“mit den Anfängen der Corona-Pandemie.
An einigen Stellen ist dies glaubwürdig inszeniert. In einer Redaktionssitzung diskutieren Journalisten über die Bedeutung der Corona-Pandemie für die eher positiv gestimmten Nachrichten in der
Morgensendung. Dies ist anfangs realistisch.
Allerdings bleibt das Corona-Thema teilweise sehr oberflächlich. Hier wäre ein stärkerer Fokus besser gewesen. Und zusätzlich sorgt der Missbrauchsskandal in dem Fernsehsender auch nicht für weitere Schauwerte. Alles in allem ist die zweite Staffel von
„The Morning Show“eine Enttäuschung. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, wenn die Macher der Serie einfach noch etwas abgewartet hätten, um die Corona-Pandemie noch genauer darzustellen.
Gute Besetzung Neben diesem nicht exakt geDrehbuch überzeugt jedoch der gesamte Cast. Allem voran Billy Crudrup überzeugt in seiner Rolle als neuer Senderchef. Er versucht stets freundschaftlich mit seinen Mitarbeitern umzugehen, obwohl er manchmal unter massivem Druck steht.
Crudrup spielt dabei glaubwürdig und sorgt in jeder Szene mit einem Hauch Unberechenbarkeit für Unterhaltung. Neben ihm spielen auch Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon und Jennifer Aniston gut – obwohl ihre Figuren keine neuen Facetten in Staffel zwei bekommen. Außerdem ist die Serie schön gefilmt und sorgt mit messerscharfen Bildern für optische Schauwerte. Doch insgesamt ist „The Morning Show“diesmal leider kein Quotenrenner.