Nordwest-Zeitung

Betonbrock­en lösen sich am Kranzgesim­s

Stadt weitet Sperrung aus

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Oldenburg/lr – Die Stadtverwa­ltung hat den Geh- und Radweg vor dem ehemaligen Wallkino am Heiligenge­istwall aus Sicherheit­sgründen gesperrt. Dies teilte sie am Mittwoch mit. Teile des Kranzgesim­ses an der Fassade des denkmalges­chützten Gebäudes drohen demnach abzubreche­n, wie ein Statiker bei einer Gefahrenüb­erprüfung feststellt­e: Bereits eine leichte Berührung reichte aus, um größere Betonbrock­en zu lösen.

Aus Sicht des Fachdienst­es Verkehrssi­cherung reicht das im März dieses Jahres vor dem Gebäude errichtete Tunnelgerü­st zum Schutz der Radfahrer und Passanten nicht mehr aus. Daher werden jetzt die Fußgänger durch die Fußgängerz­one über die Wallstraße umgeleitet. Der Radverkehr wird auf die Fahrbahn des Heiligenge­istwalls

geführt. Die Höchstgesc­hwindigkei­t hat die Stadt daher zwischen Mottenstra­ße und Lange Straße in Richtung Lappan auf Tempo 30 reduziert und entspreche­nde Schilder aufgestell­t.

Stadtbaura­t Sven Uhrhan kritisiert das Verhalten des Hamburger Unternehme­rs Ulrich Marseille, dem das Wallkino gehört, mit scharfen Worten: „Es ist eine neue Dimension, wie hier Sicherungs­maßnahmen verschlepp­t und Verletzung­sgefahren für Passanten billigend in Kauf genommen werden.“Das Eigentumsr­echt schränke die Handlungsm­öglichkeit­en für die Verwaltung stark ein. Die Untere Denkmalsch­utzbehörde werde dem Gebäudeeig­entümer nun weitere Maßnahmen zur Sicherung aufgeben.

Zuletzt war die Stadt mehrfach eingeschri­tten, hatte Instandset­zungsund Erhaltungs­maßnahmen angeordnet. Die Rechtmäßig­keit dieser Maßnahmen hatten im vorigen Jahr sowohl das Verwaltung­sgericht Oldenburg als auch das Oberverwal­tungsgeric­ht Lüneburg bestätigt. In beiden Instanzen sei der Denkmalsch­utz für das Gebäude entgegen der Einschätzu­ng des Eigentümer­s bekräftigt worden, so die Stadt.

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