Vier von 239 bestehen Klausur
Studenten beklagen zu hohe Erwartungen – Uni widerspricht und hilft
Vechta – 239 Studenten schreiben eine Klausur. Ganze vier von ihnen bestehen sie. Das sind 1,7 Prozent. 1,7 Prozent, die ein Häkchen an den Germanistik-Grundkurs setzen können. Für die anderen 235 Kursteilnehmer bedeutet das Ergebnis: noch einmal büffeln. Die Quote klingt reichlich absurd, aber sie ist echt. Die Universität Vechta bestätigt die Noten, über die sich einige Studenten beschweren.
Eine mögliche Erklärung: die Online-Lehre. Erstsemester haben aktuell fast keine Erfahrung mit Präsenzveranstaltungen und Lernen in der Gruppe. Dies fällt im Zuge der Corona-Regeln trotz vermehrter digitaler Angebote aus. Die selbstständige Umstellung von schulischem Lernen auf Hochschullehre scheint Studenten Probleme zu bereiten. Auch in anderen Modulen habe es teils schlechtere Ergebnisse gegeben, schreibt die Universität Vechta. Der Uni sei es sehr wichtig, Hilfsangebote bereitzustellen, denn fehlendes wissenschaftliches Arbeiten sei mittlerweile grundsätzlich ein Problem. Das stellen Experten schon länger fest.
Auch andere Hochschulen lehren vor allem online. Die Jade Hochschule stellt allerdings aktuell keine Schwankungen bei den Noten fest, sagt Prof. Dr. Hero Weber, Vizepräsident Studium und Lehre. Auch die Universität Oldenburg hat bislang keinen Abfall festgestellt. „Studierende haben in Zeiten der Online-Lehre keine schlechteren Ergebnisse erzielt“, so die Sprecherin.
Das sind die Einzelheiten zum Kurs in Vechta:
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Die Klage
Ein Student, der anonym bleiben möchte (Name der Redaktion bekannt) und die Germanistik-Klausur geschrieben hat, wandte sich an unsere Zeitung. Er klagt über ein „Glücksspiel“, ob man bestehe oder nicht. Er spricht auch von „nicht lösbaren Aufgaben“, überzogenen Erwartungen in dem Grundkurs. Mehrere Studenten stünden kurz vor dem Abschluss im Bachelor-Studiengang, nur dieser Pflicht