Western-Serie mit Oscar-Preisträger
„Yellowstone“mit Kevin Costner überzeugt – Buchbar gegen Aufpreis auf Amazon
Montana/New York – Im ländlichen Montana lebt die Familie Dutton auf einer Ranch. Der Witwer John Dutton (Kevin Costner) muss sich gegen Investoren, Ureinwohner und Politiker wehren, um sein Land zu verteidigen. Alle wollen ihm seine begehrte und imposante Ranch abluchsen. Doch gemeinsam mit seinen drei Kindern und dem treuen Mitarbeiter Rip (Cole Hauser) widersetzt er sich. Nur scheinen seine Familienmitglieder eigene Machbestrebungen zu haben. So ergibt sich ein Konflikt im Western-Stil.
Die Investition wert
„Yellowstone“ist in Deutschland gar nicht so einfach zu finden. Die TV-Serie von Paramount Pictures ist gegen einen Aufpreis von 3,99 Euro auf dem Amazon-Kanal Sony AXN zu sehen. Doch diese Investition ist die Neo-Westernserie wert. Denn der Macher Taylor Sheridan, der sich häufig mit Grenzgebieten in seinem Filmen und Serien auseinandersetzt, stellt seine Qualitäten als Drehbuchautor unter Beweis. Dabei setzt Sheridan auf eine Ranch in Montana, die an ein Gebiet der Ureinwohner grenzt und neben dem Nationalpark liegt. Diese Grundidee überzeugt.
Zudem fällt die Abgeschlagenheit von Montana im Vergleich zu anderen Bundesstaaten auf. In der ländlichen Region gibt es für einige Menschen nur wenig Chancen auf ein glückliches Leben. So treffen Mitglieder der Dutton-Familie des Öfteren auf Kriminelle. Neben diesem Szenario entwickelt Sheridan eine Serie, die für jeden Western-Fan wie gemacht erscheint. Rodeo-Reiten, Cowboys und Schießereien spielen eine tragende Rolle. Zusätzlich sorgen schöne Panorama-Aufnahmen von der Natur für Schauwerte. Das Western-Feeling ist zum Greifen nahe.
Plätschert teils etwas
Nicht so gelungen ist hingegen die Stringenz der Serie. Teilweise wirken die Folgen wie getrennt voneinander. Die Pilotfolge dauert 90 Minuten. Danach dauern die Episoden jeweils zwischen 38 und 50 Minuten. Es entsteht kaum Handlungsfortschritt. Deshalb plätschert „Yellowstone“an einigen Stellen etwas vor sich hin. Manchmal werden auch Nebenstränge weitererzählt, die dann zwei Folgen später keine Rolle mehr spielen. Hier hätte der Serie mehr Feinschliff gut getan. Des Weiteren gibt es im Verlauf der Serie – ganz spoilerfrei – zu wenig Neues. So fehlt der Überraschungseffekt ein wenig. Das trügt jedoch den Gesamteindruck nicht. Ein guter Aspekt ist hingegen der ausgeglichene Cast. Mit Oscar-Preisträger Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“) ist ein echter Hollywood-Star an Bord. Er spielt seine Hauptrolle gut. Angenehm ist auch, dass er eine
leicht dunkle Seite von sich zeigt, die in seiner bisherigen Karriere kaum zu sehen war. Auch Cole Hauser, Luke Grimes, Kelly Reilly und Wes Bentley spielen ihre Rollen gut. Die Balance zwischen den Figuren stimmt.