Nordwest-Zeitung

Western-Serie mit Oscar-Preisträge­r

„Yellowston­e“mit Kevin Costner überzeugt – Buchbar gegen Aufpreis auf Amazon

- Von Michael Diederich

Montana/New York – Im ländlichen Montana lebt die Familie Dutton auf einer Ranch. Der Witwer John Dutton (Kevin Costner) muss sich gegen Investoren, Ureinwohne­r und Politiker wehren, um sein Land zu verteidige­n. Alle wollen ihm seine begehrte und imposante Ranch abluchsen. Doch gemeinsam mit seinen drei Kindern und dem treuen Mitarbeite­r Rip (Cole Hauser) widersetzt er sich. Nur scheinen seine Familienmi­tglieder eigene Machbestre­bungen zu haben. So ergibt sich ein Konflikt im Western-Stil.

Die Investitio­n wert

„Yellowston­e“ist in Deutschlan­d gar nicht so einfach zu finden. Die TV-Serie von Paramount Pictures ist gegen einen Aufpreis von 3,99 Euro auf dem Amazon-Kanal Sony AXN zu sehen. Doch diese Investitio­n ist die Neo-Westernser­ie wert. Denn der Macher Taylor Sheridan, der sich häufig mit Grenzgebie­ten in seinem Filmen und Serien auseinande­rsetzt, stellt seine Qualitäten als Drehbuchau­tor unter Beweis. Dabei setzt Sheridan auf eine Ranch in Montana, die an ein Gebiet der Ureinwohne­r grenzt und neben dem Nationalpa­rk liegt. Diese Grundidee überzeugt.

Zudem fällt die Abgeschlag­enheit von Montana im Vergleich zu anderen Bundesstaa­ten auf. In der ländlichen Region gibt es für einige Menschen nur wenig Chancen auf ein glückliche­s Leben. So treffen Mitglieder der Dutton-Familie des Öfteren auf Kriminelle. Neben diesem Szenario entwickelt Sheridan eine Serie, die für jeden Western-Fan wie gemacht erscheint. Rodeo-Reiten, Cowboys und Schießerei­en spielen eine tragende Rolle. Zusätzlich sorgen schöne Panorama-Aufnahmen von der Natur für Schauwerte. Das Western-Feeling ist zum Greifen nahe.

Plätschert teils etwas

Nicht so gelungen ist hingegen die Stringenz der Serie. Teilweise wirken die Folgen wie getrennt voneinande­r. Die Pilotfolge dauert 90 Minuten. Danach dauern die Episoden jeweils zwischen 38 und 50 Minuten. Es entsteht kaum Handlungsf­ortschritt. Deshalb plätschert „Yellowston­e“an einigen Stellen etwas vor sich hin. Manchmal werden auch Nebensträn­ge weitererzä­hlt, die dann zwei Folgen später keine Rolle mehr spielen. Hier hätte der Serie mehr Feinschlif­f gut getan. Des Weiteren gibt es im Verlauf der Serie – ganz spoilerfre­i – zu wenig Neues. So fehlt der Überraschu­ngseffekt ein wenig. Das trügt jedoch den Gesamteind­ruck nicht. Ein guter Aspekt ist hingegen der ausgeglich­ene Cast. Mit Oscar-Preisträge­r Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“) ist ein echter Hollywood-Star an Bord. Er spielt seine Hauptrolle gut. Angenehm ist auch, dass er eine

leicht dunkle Seite von sich zeigt, die in seiner bisherigen Karriere kaum zu sehen war. Auch Cole Hauser, Luke Grimes, Kelly Reilly und Wes Bentley spielen ihre Rollen gut. Die Balance zwischen den Figuren stimmt.

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BILD: Imago Spielen in der Neo-Westernser­ie „Yellowston­e“Vater und Sohn (von links): Kayce (Luke Grimes) und John Dutton (Kevin Costner) müssen sich gegen die Feinde aus der Politik und der Wirtschaft zur Wehr setzen.

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