Thema Doping holt Spiele ein
Wirbel um mutmaßlichen Fall in russischem Eiskunstlauf-Siegerteam
Peking – Ein Dopingverdacht im Eiskunstlauf und eine ungelöste Medaillenfrage sorgen für mächtig Wirbel bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und russische Sportfunktionäre bezeichneten Berichte über eine Verwicklung des russischen Teams um Wunderkind Kamila Walijewa in die undurchsichtige Affäre am Donnerstag als Spekulationen.
bekanntgeben“, hieß es.
Russische Offizielle hatten versichert, man habe bisher keine offiziellen Informationen in der Sache erhalten. Die Eislauf-Großmacht war von der 15-jährigen Europameisterin Walijewa mit Erfolgen im Kurzprogramm und in der Kür maßgeblich zum Olympiasieg geführt worden.
In Peking ist das sprunggewaltige Supertalent Walijewa die Topfavoritin auf Gold im Frauen-Einzel am 17. Februar. „Kamila ist nicht von der Teilnahme an den Spielen suspendiert worden“, erklärte Olga Jermolina, Sprecherin des russischen Eiskunstlauf-Verbandes, laut einer Eil-Meldung der Nachrichtenagentur Tass.
Minderjährige Athleten unter 16 Jahren gelten nach den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur als „geschützte Personen“. Ihre Namen dürfen im Zusammenhang mit einem Verstoß nicht öffentlich gemacht werden.
Befund vor den Spielen
Nach Medienberichten soll der angebliche positive Dopingbefund im Eiskunstlauf weit vor den Winterspielen festgestellt worden sein. Bei der Probenanalyse wurde das Herzmittel Trimetazidin entdeckt, das zur Vorbeugung gegen Angina-Anfälle angewendet wird. Das Medikament schützt das Herz vor einer reduzierten Versorgung mit Blut. Bekannt geworden ist es durch den Doping-Fall des chinesischen Schwimm-Olympiasiegers Sun Yang.
Am Mittwoch war zuvor der erste Doping-Fall der Spiele bekannt geworden. Der iranische alpine Skifahrer Hossein Saveh Shemshaki war laut Internationaler Test-Agentur bei einer Dopingkontrolle am Montag positiv getestet worden.