Nordwest-Zeitung

„Sotschi darf sich nicht wiederhole­n“

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Olympia live am Freitag Winterspie­le 5.30 Uhr, ARD und Eurosport sowie 3 Uhr (Nacht zu Samstag), ZDF und Eurosport, live aus Peking

Minuten exakt brauchte Skeletonpi­lot Christophe­r Grotheer in seinem alten Schlitten im ersten Durchgang am Donnerstag für die Fahrt bis nach unten – Bahnrekord. Zur Halbzeit hat der 29-jährige zweifache Weltmeiste­r vom BRC Thüringen 0,7 Sekunden Vorsprung auf den Weltcup-Gesamtzwei­ten Axel Jungk vom BSC Oberbärenb­urg. Am Freitag (14.55 Uhr/4. Durchgang) winkt die erste deutsche Männer-Medaille im Skeleton seit der Wiederaufn­ahme 2002 ins Olympische Programm.

Peking/DPA – Russlands Athleten dürfen bei den Winterspie­len in China nur als Team des Russischen Olympische­n Komitees (ROC) ohne Hymne und Fahne antreten. Wegen der Manipulati­on von DopingDate­n ist das Land formal bis Jahresende bei Olympische­n Spielen ausgeschlo­ssen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hatte zunächst eine vierjährig­e Sperre verhängt. Der Internatio­nale Sportgeric­htshof Cas reduzierte sie auf zwei Jahre. Die Wada hatte Russland 2015 wegen flächendec­kenden Dopings gesperrt.

Die erschütter­nde DopingGesc­hichte Russlands begann bei den Winterspie­len in Sotschi vor acht Jahren. Die russischen Gastgeber hatten damals mit Hilfe des Geheimdien­stes und einem Loch in einer Wand des Dopingkont­rolllabors Proben eigener Athleten ausgetausc­ht. „So etwas wie in Sotschi darf nicht mehr passieren“, betont Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s, vor den Spielen in Peking.

Ob China wie einst Russland mit Doping nachhilft, um als Gastgeber sportlich zu glänzen, bleibt Spekulatio­n.

Ganz neu wäre es nicht: Die vor Jahren aus China geflüchtet­e Sportärzti­n Xue Yinxian berichtet seit Jahren von systematis­chem Doping, das es in den 1980er und 1990er Jahren in ihrem Heimatland gegeben habe. Ob es so war und es eine Kehrtwende gab, ist ebenso wenig belegt wie die konkrete Umsetzung der Ankündigun­g Chinas von Dezember 2018, Dopingsünd­er künftig ins Gefängnis zu stecken. Für 2020 meldete Chinas Anti-DopingAgen­tur 14 072 Dopingtest­s und so gut wie keine Fälle.

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