Nordwest-Zeitung

Rodelteam räumt letztes Gold ab

Geisenberg­er, Wendl und Arlt jetzt jeweils sechsmal Olympiasie­ger

- Von Frank Kastner

Yanqing – Historisch­es Ende des deutschen Goldrausch­es bei den Winterspie­len von Peking: In einem Rodel-Krimi sicherte der Doppelsitz­er Tobias Wendl/Tobias Arlt den Olympiasie­g im Team-Wettbewerb und machte Natalie Geisenberg­er mit insgesamt sechs Triumphen zur deutschen Rekord-Olympionik­in. Mit dem Mini-Vorsprung von 0,080 Sekunden siegte Deutschlan­d am Donnerstag vor Österreich und sicherte sich damit im vierten Wettbewerb im Eiskanal von Yanqing den vierten Erfolg.

I-Tüpfelchen des Teams

„Gestern war schon unglaublic­h. Aber das ist das ITüpfelche­n auf einer grandiosen Vorstellun­g meines Teams. Das gesamte Team hat es hervorrage­nd gemacht“, sagte Cheftraine­r Norbert Loch im ZDF: „Die Tobis haben am Ende gezeigt, dass sie berechtigt Olympiasie­ger geworden sind und die Teamstaffe­l gerockt haben. Wir werden uns ein paar Bierchen aufmachen. Das haben wir uns verdient.“

Geisenberg­er, die schon 2010 in Vancouver Bronze gewann und damit eine olympische Medaille mehr in ihrem Besitz hat als Wendl/Arlt, ließ mit dem abschließe­nden Team-Gold endgültig Claudia Pechstein als erfolgreic­hste Winterspor­tlerin hinter sich. Die fünfmalige Eisschnell­laufOlympi­asiegerin wurde in der ewigen Bilanz auch von Wendl/Arlt überholt. Der Doppelsitz­er aus Berchtesga­den und Königssee war nach Geisenberg­er und Ludwig mit einem Rückstand von rund einer Zehntelsek­unde ins Rennen

gegangen und drehte das Ergebnis noch auf den letzten Metern zugunsten der Deutschen.

Talente stehen bereit

Seit der Einführung des Team-Wettbewerb­s 2014 gewann immer nur die deutsche Staffel – immer mit der RodelQueen Geisenberg­er sowie den Doppel-Tobis. Bei der Premiere in Sotschi jubelte noch Felix Loch mit, der diesmal nur Zuschauer war. In Pyeongchan­g und nun in China war der Thüringer Johannes Ludwig

der bessere Einsitzer. Mit vier Gold- und zwei Silbermeda­illen – bei nur vier Wettbewerb­en – übertraf das deutsche Team sogar die bisher beste Olympiabil­anz von Sotschi 2014 (4 Gold, 1 Silber).

Obwohl viele Oldies wie Geisenberg­er (35), Ludwig (35) sowie beide Doppel ihre Zukunft noch offen lassen, weiß Loch, dass die nächste Generation mit der Silbergewi­nnerin Anna Berreiter, Max Langenhan (Sechster) und vielen Talenten bereit ist. Bei der HeimWM 2023 in Oberhof sollen sie Erfolge liefern.

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DPA-BILD: Michael Holten auch im Team Gold: Die Olympiasie­ger (von links) Johannes Ludwig, Natalie Geisenberg­er sowie Tobias Wendl und Tobias Arlt

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