Lea Fangmann: „Der Zauber liegt im Detail“
Handwerkliches Geschick und räumliches Denken sind gefragt – eine vielseitige Berufung
Friesoythe – Lea Fangmann steht in der Werkstatt des Betriebes ihrer Eltern Ludger und Gertrud Fangmann. Gemeinsam mit der Mitarbeiterin Silke Grosser kümmern sie sich täglich um die individuellen Kundenwünsche und fertigen ausnahmslos alle Artikel nach Maß und Wunsch an.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Liebe zu Farben, Formen und unterschiedlichen Materialien hat sie in die Wiege gelegt bekommen. Das merkt man auch im Gespräch mit ihr, bei dem sie mit großen Augen über die Leidenschaft zu ihrem Beruf als Raumausstatterin erzählt. Sie sagt: „Der Zauber liegt im Detail.“Nach einer Ausbildung in Oldenburg bildete sie sich zur Raumausstattermeisterin sowie zur Betriebswirtin im Handwerk weiter. „Die Vielfalt des Berufes, das Verstehen der Zusammenhänge, aber auch die vielen technischen Aspekte des Raumausstatters begeistern mich jeden Tag aufs Neue“, berichtet die Handwerkerin. Ihre Leidenschaft innerhalb des Berufes ist das Polstern. „Nach einer akkuraten, neuen Schnürung eines Möbels ist man immer ein wenig stolz, schließlich wird es wieder mehrere Jahrzehnte halten“, so Fangmann.
Die alte Polsterung wird fachgerecht abgenommen und schafft Platz für Neues.
Auf Instagram (@raumausstattung.fangmann) geben sie Einblick in ihre Werkstatt, zeigen neue Stofftrends oder aufgearbeitete Einzelstücke.
Viele mögliche Bereiche
Ob Sicht- und Sonnenschutz, Polsterei, Gardinen, Teppiche und Böden oder auch
das Tapezieren. Raumausstatter übernehmen viele handwerkliche Bereiche. Sie planen, beraten und führen aus. „Viele Betriebe spezialisieren sich auf einzelne Bereiche, da es sehr umfangreich ist,“erzählt Fangmann. Im Anschluss an die Ausbildung zum Raumausstatter gehen aber auch viele der Absolventen einen Schritt weiter und machen eine Meisterprüfung, den Betriebswirt im Handwerk oder werden Restaurator. Einige entscheiden sich auch für die Aufnahme eines Studiums der Innenarchitektur. „Das liegt an jedem selbst, in welchem Bereich er letztend
Der Stoff wird zurechtgeschnitten, um nachher ein Möbelstück damit zu beziehen.
Die letzten Handnähte werden vernäht, bevor die Armlehnen angeschraubt werden können.
Lea Fangmann ist mit der neuen Schnürung eines Sofas beschäftigt. lich tätig sein möchte“, so Fangmann.
Gestaltung und Handwerk verbinden
Neben handwerklichem Geschick braucht es als Raumausstatter auch ein gewisses Gespür für Hochwertigkeit. „Sie bewegen sich in vielen privaten Häusern und Wohnungen. Da sollten sie schon ein Verständnis für die Wertigkeit von Gegenständen mitbringen und diesen auch Respekt zeigen“, erzählt sie. Besonders wichtig sei auch der Kundenkontakt. Von der individuellen Beratung angefangen, muss man sich bei Kundenbesuchen immer wieder auf neue Raumsituationen und Kundenklientel einstellen. Die Arbeit des Raumausstatters ist also sehr vielseitig. Die Ausbildung ist grundsätzlich offen für alle Schulabschlüsse. Sinnvolle Voraussetzung sind gute mathematische Kenntnisse.
Flexible kreative Köpfe sind gefragt
Auch der Beruf des Raumausstatters entwickelt sich immer weiter und wird digitaler. Motorisierte Fensterbeschattungen, eingebunden im Smart-Home-System, treiben den Fortschritt voran. Außerdem nimmt die Bedeutung an nachhaltigen Stoffen und Materialien immer mehr zu.
Dem Zuhause eine neue Persönlichkeit geben
Es kommen viele Kunden, die ich schon von klein auf kenne, immer wieder“, sagt Lea Fangmann mit einem Lächeln. Eine Raumausstattung lebt wie so oft im Handwerk - von den Stammkunden, von Mundzu-Mund-Propaganda und von gutem, zuverlässigen Service. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Handwerksbetrieben und Architekten gehört zum Arbeitsalltag und macht immer großen Spaß.