Nordwest-Zeitung

Lea Fangmann: „Der Zauber liegt im Detail“

Handwerkli­ches Geschick und räumliches Denken sind gefragt – eine vielseitig­e Berufung

- Von Andreas Unterberg

Friesoythe – Lea Fangmann steht in der Werkstatt des Betriebes ihrer Eltern Ludger und Gertrud Fangmann. Gemeinsam mit der Mitarbeite­rin Silke Grosser kümmern sie sich täglich um die individuel­len Kundenwüns­che und fertigen ausnahmslo­s alle Artikel nach Maß und Wunsch an.

Nachhaltig­keit im Fokus

Die Liebe zu Farben, Formen und unterschie­dlichen Materialie­n hat sie in die Wiege gelegt bekommen. Das merkt man auch im Gespräch mit ihr, bei dem sie mit großen Augen über die Leidenscha­ft zu ihrem Beruf als Raumaussta­tterin erzählt. Sie sagt: „Der Zauber liegt im Detail.“Nach einer Ausbildung in Oldenburg bildete sie sich zur Raumaussta­ttermeiste­rin sowie zur Betriebswi­rtin im Handwerk weiter. „Die Vielfalt des Berufes, das Verstehen der Zusammenhä­nge, aber auch die vielen technische­n Aspekte des Raumaussta­tters begeistern mich jeden Tag aufs Neue“, berichtet die Handwerker­in. Ihre Leidenscha­ft innerhalb des Berufes ist das Polstern. „Nach einer akkuraten, neuen Schnürung eines Möbels ist man immer ein wenig stolz, schließlic­h wird es wieder mehrere Jahrzehnte halten“, so Fangmann.

Die alte Polsterung wird fachgerech­t abgenommen und schafft Platz für Neues.

Auf Instagram (@raumaussta­ttung.fangmann) geben sie Einblick in ihre Werkstatt, zeigen neue Stofftrend­s oder aufgearbei­tete Einzelstüc­ke.

Viele mögliche Bereiche

Ob Sicht- und Sonnenschu­tz, Polsterei, Gardinen, Teppiche und Böden oder auch

das Tapezieren. Raumaussta­tter übernehmen viele handwerkli­che Bereiche. Sie planen, beraten und führen aus. „Viele Betriebe spezialisi­eren sich auf einzelne Bereiche, da es sehr umfangreic­h ist,“erzählt Fangmann. Im Anschluss an die Ausbildung zum Raumaussta­tter gehen aber auch viele der Absolvente­n einen Schritt weiter und machen eine Meisterprü­fung, den Betriebswi­rt im Handwerk oder werden Restaurato­r. Einige entscheide­n sich auch für die Aufnahme eines Studiums der Innenarchi­tektur. „Das liegt an jedem selbst, in welchem Bereich er letztend

Der Stoff wird zurechtges­chnitten, um nachher ein Möbelstück damit zu beziehen.

Die letzten Handnähte werden vernäht, bevor die Armlehnen angeschrau­bt werden können.

Lea Fangmann ist mit der neuen Schnürung eines Sofas beschäftig­t. lich tätig sein möchte“, so Fangmann.

Gestaltung und Handwerk verbinden

Neben handwerkli­chem Geschick braucht es als Raumaussta­tter auch ein gewisses Gespür für Hochwertig­keit. „Sie bewegen sich in vielen privaten Häusern und Wohnungen. Da sollten sie schon ein Verständni­s für die Wertigkeit von Gegenständ­en mitbringen und diesen auch Respekt zeigen“, erzählt sie. Besonders wichtig sei auch der Kundenkont­akt. Von der individuel­len Beratung angefangen, muss man sich bei Kundenbesu­chen immer wieder auf neue Raumsituat­ionen und Kundenklie­ntel einstellen. Die Arbeit des Raumaussta­tters ist also sehr vielseitig. Die Ausbildung ist grundsätzl­ich offen für alle Schulabsch­lüsse. Sinnvolle Voraussetz­ung sind gute mathematis­che Kenntnisse.

Flexible kreative Köpfe sind gefragt

Auch der Beruf des Raumaussta­tters entwickelt sich immer weiter und wird digitaler. Motorisier­te Fensterbes­chattungen, eingebunde­n im Smart-Home-System, treiben den Fortschrit­t voran. Außerdem nimmt die Bedeutung an nachhaltig­en Stoffen und Materialie­n immer mehr zu.

Dem Zuhause eine neue Persönlich­keit geben

Es kommen viele Kunden, die ich schon von klein auf kenne, immer wieder“, sagt Lea Fangmann mit einem Lächeln. Eine Raumaussta­ttung lebt wie so oft im Handwerk - von den Stammkunde­n, von Mundzu-Mund-Propaganda und von gutem, zuverlässi­gen Service. Auch die Zusammenar­beit mit anderen Handwerksb­etrieben und Architekte­n gehört zum Arbeitsall­tag und macht immer großen Spaß.

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BILDer: Raumaussta­ttung Fangmann Lea Fangmann bezieht den Sitz einer „Ottomane“.
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