Nordmann startet neue Brauwerkstatt
Wildeshauser Gruppe investiert in Keimzelle des „Ols“– Start im Mai/Juni
Schon am Morgen wurde im Radio vorm aufziehenden Sturm gewarnt: „Räumen Sie weg, was wegfliegen könnte.“Dann der natürlich nicht ernst gemeinte Ratschlag: „Räumt alles raus, was wegfliegen soll.“Jedenfalls türmten sich den ganzen Tag über die Warnmeldungen vor der Sturmnacht über Wetter-Apps, Katwarn und auf zig Wegen im Internet. Und auch in seiner Nachbarschaft bemerkte Theobald am Nachmittag eine gewisse Unruhe. Da wurden leere Gießkannen eingesammelt und Beistelltische weggeräumt, Leichtgewichte in tönernen Töpfen hinter windgeschützten Hausecken verstaut, Segel abgenommen, wacklige Zaunpfosten abgestützt und Gartenmöbel verschwanden hinter Garagentoren. Zufrieden gesellten sich die Nachbarn am Ende zusammen, gönnten sich ein Getränk und plauderten amüsiert über das Wetter: Ist das jetzt die Ruhe vor dem Sturm? Den Nachbarn war es egal. Sie haben sich drüber gefreut, endlich mal wieder beisammen zu sein.
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Erste Zeugenaussagen Im Prozess gegen den ehemaligen EWE-Chef Matthias Brückmann und den EWE-Vorstand Michael Heidkamp sagten die ersten drei Zeugen aus. Die Angeklagten müssen sich gegen Vorwürfe der Untreu vor dem Oldenburger Landgericht verantworten.
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Blitzer Die Geschwindigkeit kontrolliert die Stadt Oldenburg heute unter anderem im Lenzweg und in der Straße Großer Kuhlenweg.
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Oldenburg – Was ist im alten Brauhaus am Stau/Ecke Rosenstraße nicht schon schön gesüppelt, gefeiert, gesungen und musiziert worden. Fast zehn Jahre lang waren die Ols Brauerei und der rustikalen Gaststube ein Ort uriger Geselligkeit. Dann kam der Brand an der Umbaubar im vergangenen Juni, der auch die Brauerei erfasste. Und jetzt: der Neuaufbau. Bereits im Mai oder Juni soll es in unmittelbarer Nähe zum „Ols Brauhaus am Hafen“auch hier weitergehen, kündigte die Wildeshauser Nordmann-Gruppe, die die Mehrheit hält, am Mittwoch in Oldenburg an.
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Der Plan
Mehr als bisher sollen sich hier künftig handwerkliche Produktion und Biererlebnis verbinden. In der Keimzelle im Rose-Haus, in der vor über zehn Jahren die Marke Ols ins Leben gerufen wurde, soll wieder fleißig gebraut und eine offene, gesellige Werkstatt für das „bodenständige norddeutsche“Stadt- und Regionsbier geschaffen werden.
Die neue Brauerei, die in diesen Wochen installiert wird, soll vor allem für Biervielfalt und exklusive Oldenburger Abfüllungen stehen. Auch ein Küche für begleitende Speisen wird dazugehören. Mit einem neuen Glasanbau im Innenhof sollen die Kapazitäten erweitert werden und besten Einblick in den Brauprozess bieten.
„Wir möchten den Oldenburgerinnen und Oldenburgern und allen anderen Interessierten aus der Region das Brauhandwerk näherbringen und eine Brauerei zum Anfassen sein“, sagte Fritz Kristof Nordmann am Mittwoch. Nordmann kündigte Brauereiführungen, Verkostungen, Fassanstiche und weitere Themen rund ums Bier an. Fensterverkauf, Werkverkauf, Abfüllungen vor Ort, handgemachte Musik und Hutkonzerte, alles wird es wieder geben.
Darüber hinaus werde die Brauwerkstatt als Veranstaltungsort Platz „für eigene und externe Veranstaltungen in geselliger Runde bieten“, so Nordmann. Insgesamt werde es eine klare Abgrenzung zum „Ols Brauhaus am Hafen“geben, zumal die Brauwerkstatt auch nur an einigen Tagen in der Woche fürs normale Lokalgeschäft öffnen werde.
Erneuern und erweitern, den Charme behalten, Geselligkeit bieten und die Braukunst nahe bringen: das ist der Plan von Nordmann-Geschäftsführer Fritz Kristof Nordmann (rechts) und Projektleiter Sebastian Dieks, die gerade in den BrauereiStandort des „Ols“an der Rosenstraße investieren.
Neben der Produktion der regulären Ols-Sorten sollen in der Brauwerkstatt besondere und begrenzte Abfüllungen produziert werden: „Die neue Brauerei ist auch ein Stück weit unsere Versuchsküche für neue Biere“, sagte Braumeister Josef Herzog.
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Die ersten Teile der Brauanlage wurden bereits geliefert und werden nach und nach montiert, als nächstes folgen die Gär- und Lagertanks. Gesetzt wird auf modernes Design und Holz. Als Besonderheit entsteht ein 15 Meter langes, gewelltes Barbrett in Verlängerung der Theke, das dem norddeutschen Küstenverlauf nachempfunden ist, und ein neuer Verkostungsbereich.
„Mit dem Ausbau der Brauwerkstatt bekennen wir uns deutlich zum Standort am Stau. Hier, im denkmalgeschützten Rose-Haus, wurde die Marke Ols aufgebaut, es war über viele Jahre hinweg ein beliebter Ort für die Oldenburger, daran möchten wir anknüpfen“, so Projektleiter Sebastian Dieks. „Auch den Charme im Gastraum wollen wir auf jeden Fall behalten.“Die vorhandenen Möbel würden nur per Upcycling aufgearbeitet und durch neue Einbauten ergänzt.
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Der Gastraum
Große Brauerei
Parallel geht auch die Suche nach einem zusätzlichen, größeren Standort für die Ols
Sie machen das Ols: Braumeister, Gründer und Gesellschafter Josef Herzog (rechts) mit seinem Gesellen Lasse Thielsch, der bei Bannas in Wildeshausen gelernt hat, am Mittwoch beim Wieder-Einrichten der Brauerei an der Rosenstraße.
Brauerei weiter, damit Josef Herzog die komplette Ols Produktion in Oldenburg brauen kann, aktuell braut er dazu noch in einer niedersächsischen Partnerbrauerei. „Hinsichtlich eines weiteren Brauereistandortes in Oldenburg sind wir mit der Stadt in guten
Gesprächen“, sagte Fritz Kristof Nordmann. „Hier hoffen wir, schon bald genaue Pläne bekannt geben zu können.“
Für Mitte März hat die Brauerei am Mittwoch zusätzlich zu den bestehenden drei Flaschen- und drei Fassbieren ein neues Bier bei Ols angekündigt:
das „Ols Nüchtern“, ein naturtrübes Alkoholfreies. Und das ist nur der Auftakt. Im hinteren Rose-Haus sollen künftig, auch über die Rückmeldung durch die Gäste am Brauort, künftig zusätzliche, auf 1000 Flaschen begrenzte Abfüllungen, entstehen.