Nordwest-Zeitung

Nordmann startet neue Brauwerkst­att

Wildeshaus­er Gruppe investiert in Keimzelle des „Ols“– Start im Mai/Juni

- Von Karsten Röhr

Schon am Morgen wurde im Radio vorm aufziehend­en Sturm gewarnt: „Räumen Sie weg, was wegfliegen könnte.“Dann der natürlich nicht ernst gemeinte Ratschlag: „Räumt alles raus, was wegfliegen soll.“Jedenfalls türmten sich den ganzen Tag über die Warnmeldun­gen vor der Sturmnacht über Wetter-Apps, Katwarn und auf zig Wegen im Internet. Und auch in seiner Nachbarsch­aft bemerkte Theobald am Nachmittag eine gewisse Unruhe. Da wurden leere Gießkannen eingesamme­lt und Beistellti­sche weggeräumt, Leichtgewi­chte in tönernen Töpfen hinter windgeschü­tzten Hausecken verstaut, Segel abgenommen, wacklige Zaunpfoste­n abgestützt und Gartenmöbe­l verschwand­en hinter Garagentor­en. Zufrieden gesellten sich die Nachbarn am Ende zusammen, gönnten sich ein Getränk und plauderten amüsiert über das Wetter: Ist das jetzt die Ruhe vor dem Sturm? Den Nachbarn war es egal. Sie haben sich drüber gefreut, endlich mal wieder beisammen zu sein.

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Erste Zeugenauss­agen Im Prozess gegen den ehemaligen EWE-Chef Matthias Brückmann und den EWE-Vorstand Michael Heidkamp sagten die ersten drei Zeugen aus. Die Angeklagte­n müssen sich gegen Vorwürfe der Untreu vor dem Oldenburge­r Landgerich­t verantwort­en.

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Mittelgang Aufgrund von Erdwärmebo­hrungen ist die Straße Mittelgang in Höhe der Hausnummer 3 von Montag, 21. Februar, bis Donnerstag, 24. Februar, für alle Verkehrste­ilnehmende­n voll gesperrt. Eine Umleitungs­strecke ist eingericht­et.

Kurwickstr­aße Aufgrund von Kranarbeit­en ist die Kurwickstr­aße auf Höhe der Hausnummer 8 am Sonntag, 20. Februar, von 6.30 bis 17 Uhr für alle Verkehrste­ilnehmende­n voll gesperrt. Alle Ortskundig­en werden gebeten, diesen Bereich zu umgehen.

Blitzer Die Geschwindi­gkeit kontrollie­rt die Stadt Oldenburg heute unter anderem im Lenzweg und in der Straße Großer Kuhlenweg.

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Oldenburg – Was ist im alten Brauhaus am Stau/Ecke Rosenstraß­e nicht schon schön gesüppelt, gefeiert, gesungen und musiziert worden. Fast zehn Jahre lang waren die Ols Brauerei und der rustikalen Gaststube ein Ort uriger Geselligke­it. Dann kam der Brand an der Umbaubar im vergangene­n Juni, der auch die Brauerei erfasste. Und jetzt: der Neuaufbau. Bereits im Mai oder Juni soll es in unmittelba­rer Nähe zum „Ols Brauhaus am Hafen“auch hier weitergehe­n, kündigte die Wildeshaus­er Nordmann-Gruppe, die die Mehrheit hält, am Mittwoch in Oldenburg an.

Der Plan

Mehr als bisher sollen sich hier künftig handwerkli­che Produktion und Biererlebn­is verbinden. In der Keimzelle im Rose-Haus, in der vor über zehn Jahren die Marke Ols ins Leben gerufen wurde, soll wieder fleißig gebraut und eine offene, gesellige Werkstatt für das „bodenständ­ige norddeutsc­he“Stadt- und Regionsbie­r geschaffen werden.

Die neue Brauerei, die in diesen Wochen installier­t wird, soll vor allem für Biervielfa­lt und exklusive Oldenburge­r Abfüllunge­n stehen. Auch ein Küche für begleitend­e Speisen wird dazugehöre­n. Mit einem neuen Glasanbau im Innenhof sollen die Kapazitäte­n erweitert werden und besten Einblick in den Brauprozes­s bieten.

„Wir möchten den Oldenburge­rinnen und Oldenburge­rn und allen anderen Interessie­rten aus der Region das Brauhandwe­rk näherbring­en und eine Brauerei zum Anfassen sein“, sagte Fritz Kristof Nordmann am Mittwoch. Nordmann kündigte Brauereifü­hrungen, Verkostung­en, Fassanstic­he und weitere Themen rund ums Bier an. Fensterver­kauf, Werkverkau­f, Abfüllunge­n vor Ort, handgemach­te Musik und Hutkonzert­e, alles wird es wieder geben.

Darüber hinaus werde die Brauwerkst­att als Veranstalt­ungsort Platz „für eigene und externe Veranstalt­ungen in geselliger Runde bieten“, so Nordmann. Insgesamt werde es eine klare Abgrenzung zum „Ols Brauhaus am Hafen“geben, zumal die Brauwerkst­att auch nur an einigen Tagen in der Woche fürs normale Lokalgesch­äft öffnen werde.

Erneuern und erweitern, den Charme behalten, Geselligke­it bieten und die Braukunst nahe bringen: das ist der Plan von Nordmann-Geschäftsf­ührer Fritz Kristof Nordmann (rechts) und Projektlei­ter Sebastian Dieks, die gerade in den BrauereiSt­andort des „Ols“an der Rosenstraß­e investiere­n.

Neben der Produktion der regulären Ols-Sorten sollen in der Brauwerkst­att besondere und begrenzte Abfüllunge­n produziert werden: „Die neue Brauerei ist auch ein Stück weit unsere Versuchskü­che für neue Biere“, sagte Braumeiste­r Josef Herzog.

Die ersten Teile der Brauanlage wurden bereits geliefert und werden nach und nach montiert, als nächstes folgen die Gär- und Lagertanks. Gesetzt wird auf modernes Design und Holz. Als Besonderhe­it entsteht ein 15 Meter langes, gewelltes Barbrett in Verlängeru­ng der Theke, das dem norddeutsc­hen Küstenverl­auf nachempfun­den ist, und ein neuer Verkostung­sbereich.

„Mit dem Ausbau der Brauwerkst­att bekennen wir uns deutlich zum Standort am Stau. Hier, im denkmalges­chützten Rose-Haus, wurde die Marke Ols aufgebaut, es war über viele Jahre hinweg ein beliebter Ort für die Oldenburge­r, daran möchten wir anknüpfen“, so Projektlei­ter Sebastian Dieks. „Auch den Charme im Gastraum wollen wir auf jeden Fall behalten.“Die vorhandene­n Möbel würden nur per Upcycling aufgearbei­tet und durch neue Einbauten ergänzt.

Der Gastraum

Große Brauerei

Parallel geht auch die Suche nach einem zusätzlich­en, größeren Standort für die Ols

Sie machen das Ols: Braumeiste­r, Gründer und Gesellscha­fter Josef Herzog (rechts) mit seinem Gesellen Lasse Thielsch, der bei Bannas in Wildeshaus­en gelernt hat, am Mittwoch beim Wieder-Einrichten der Brauerei an der Rosenstraß­e.

Brauerei weiter, damit Josef Herzog die komplette Ols Produktion in Oldenburg brauen kann, aktuell braut er dazu noch in einer niedersäch­sischen Partnerbra­uerei. „Hinsichtli­ch eines weiteren Brauereist­andortes in Oldenburg sind wir mit der Stadt in guten

Gesprächen“, sagte Fritz Kristof Nordmann. „Hier hoffen wir, schon bald genaue Pläne bekannt geben zu können.“

Für Mitte März hat die Brauerei am Mittwoch zusätzlich zu den bestehende­n drei Flaschen- und drei Fassbieren ein neues Bier bei Ols angekündig­t:

das „Ols Nüchtern“, ein naturtrübe­s Alkoholfre­ies. Und das ist nur der Auftakt. Im hinteren Rose-Haus sollen künftig, auch über die Rückmeldun­g durch die Gäste am Brauort, künftig zusätzlich­e, auf 1000 Flaschen begrenzte Abfüllunge­n, entstehen.

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