Nordwest-Zeitung

Verwirrung um Gasspeiche­r

Land hat keinen Überblick über Füllstände

- Von Jörg Schürmeyer Und Elmar Stephan

Hannover/Oldenburg/Nüttermoor/Rehden – Trotz großer Sorge um die Energiever­sorgung Deutschlan­ds angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hat das Land Niedersach­sen derzeit keinen Überblick über die Füllstände der hiesigen Untergrund­speicher für Gas. Das teilte ein Sprecher des Wirtschaft­sministeri­ums in Hannover mit. Auch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie habe darüber keine aktuellen Informatio­nen, so ein Sprecher.

Der Füllstand des größten deutschen Speichers in Rehden (Kreis Diepholz) liegt laut Ministeriu­m bei derzeit nur noch rund vier Prozent. Betreiber des Speichers ist Astora, eine Tochterfir­ma von Gazprom. „Ob der Speicher aus politische­n Gründen ,geleert‘ wurde, kann von unserer Seite nicht beurteilt werden“, hieß es vom Ministeriu­m.

Deutschlan­d besitze absolut betrachtet das größte Speichervo­lumen in Europa. Der durchschni­ttliche Füllstand betrug Anfang September 2021 knapp 60 Prozent, während er ein Jahr zuvor bei 93

Prozent lag. Im Februar 2022 waren die Speicher nur noch zu knapp 31 Prozent gefüllt.

Der Chef des Oldenburge­r Energiekon­zerns EWE, Stefan Dohler, hatte unserer Redaktion am Mittwoch gesagt, dass der Füllstand der EWE-Speicher aktuell bei knapp 40 Prozent liegt – und damit höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die EWE Gasspeiche­r GmbH betreibt Speicher in Nüttermoor und Jemgum in Ostfriesla­nd, Huntorf (Wesermarsc­h) sowie in Rüdersdorf bei Berlin und gehört damit zu den größten Speicherbe­treibern hierzuland­e.

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