Gardasee-Prozess: Angeklagter sagt aus
Mann bittet um Entschuldigung
Brescia – Im Prozess um den tödlichen Motorboot-Unfall auf dem Gardasee ist einer der beiden deutschen Angeklagten befragt worden und hat um Entschuldigung gebeten.
„Unfall nicht bemerkt“
„Ich habe diesen Unfall nicht als solchen bemerkt. Es tut mir unglaublich leid“, sagte der 52-Jährige am Freitag im Gericht von Brescia. Er steuerte nach eigener Aussage das Riva-Motorboot. „Ich habe aus heiterem Himmel ein Geräusch gehört, ein kurzes aber sehr gut hörbares Geräusch, und gleichzeitig eine Vibration in den Füßen gespürt“, erklärte er bei der rund dreistündigen Befragung weiter.
Er und sein gleichaltriger Mitfahrer hätten jedoch in der Dunkelheit kein Hindernis sehen können, sagte der Angeklagte
weiter. Deshalb nahmen sie an, ein treibendes Holzstück getroffen zu haben. Weil Wasser in ihr Boot eindrang, wollten die beiden Münchener außerdem schnellstmöglich ihren Zielhafen am Westufer erreichen. „Dieser kurze Aufprall war so schwach, dass ich im Leben nicht davon ausgehen konnte, dass wir etwas Großes wie ein Boot getroffen hatten.“
Junges Paar überfahren
Die Bayern müssen sich u.a. wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung verantworten. In der Nacht des 19. Juni 2021 sollen sie am Westufer des Gardasees mit ihrem Luxus-Motorboot ein mit einem jungen Paar aus der Gegend besetztes Holzboot überfahren haben, jedoch nicht angehalten haben, um zu helfen. Das Pärchen starb bei dem Unfall.