Wenn Handball Kopfsache wird
TvdH sucht vor Duell bei Primus Nienburg „geistige Frische“
Oldenburg – Wenn der TvdH an diesem Samstag (19.30 Uhr, Meerbachhalle) bei der HSG Nienburg antritt, erwartet Teammanager Matthias Voß das gemeinsam „mit dem Auswärtsspiel in Varel schwierigste Spiel der Saison“. Nach der überflüssigen Niederlage in Elsfleth am vergangenen Sonntag (24:25) wird die Mannschaft von Ivo Warnecke in Nienburg nicht nur in der Defensive gefordert sein, sondern soll auch mental eine Reaktion zeigen. Ein absoluter Leistungsträger wird in dieser Saison derweil gar nicht mehr auf dem Feld stehen können.
■ Nicht chancenlos
Der TvdH gastiert als Tabellendritter (16:6 Punkte) beim Tabellenersten (20:4) zum Oberliga-Spitzenspiel, in dem sich die Oldenburger laut Voß „ganz klar“als „Underdog“sehen. Dennoch gibt es eine kleine Kampfansage: „Wir wollen die Chance nutzen, die uns bleibt“, denn „sonst könnten wir die Punkte gleich per Post hinschicken“, sagt der Teammanager mit einem Augenzwinkern. Dabei wird dem TvdH die Außenseiterrolle eher zugute kommen: „Es nimmt auf jeden Fall den Druck, gerade auch von den jungen Spielern. Darin liegt bestimmt auch eine Chance.“
■ Nicht verloren
Nichtsdestotrotz kommt vor allem eine gewaltige Offensivpower auf die Oldenburger zu. Die HSG stellt mit 377 Toren den mit Abstand gefährlichsten Angriff und hat dank vieler deutlicher Siege auch die mit Abstand beste Tordifferenz. Hinzu kommt, dass das Team von Trainer Carsten Thomas seine vergangenen sechs Spiele sowie alle Heimspiele der Saison gewann.
■ Nicht gleiche Fehler
Um diesen aufstiegsverdächtigen Lauf stoppen zu können, müsse der TvdH es schaffen, „das Spiel möglichst lange offen zu halten“. Außerdem sei es wichtig „die Fehlerquote zu minimieren“, nachdem die „vielen leichten, individuellen Fehler“gegen Elsfleth der „Knackpunkt“waren. Daraus leitete der TvdH eine Lektion für die weitere Saison ab: „Es ist nicht nur wichtig, dass alle körperlich zu 100 Prozent auf der Platte stehen, sondern auch 100 Prozent geistige Frische vorhanden ist“, so Voß. Diese habe gegen Elsfleth in der zweiten Halbzeit gefehlt.
■ Nicht verstecken
Nachdem Tobias Meyer gegen Elsfleth verletzungsbedingt raus musste, ist nun die Diagnose bekannt: Kreuzbandund Innenbandriss – das Saisonaus für den Abwehrchef. „Das tut uns sehr weh, Tobi spielt gerade in der Abwehr eine tragende Rolle“. Diese Lücke können und müssen nun vor allem die jungen Spieler füllen: „Da sind die Jungs jetzt in der Pflicht und müssen den nächsten Step in der Entwicklung machen.“Immerhin ist Filip Pranjic, der in Elsfleth ebenfalls ausgewechselt werden musste, nicht schwerer verletzt. Wegen seiner Achillessehnenprobleme stünden die Chancen auf einen Einsatz allerdings „50/50“. Niclas Hafemann dagegen hat die Woche komplett trainiert und ist wieder einsatzfähig.