Nordwest-Zeitung

Kleine Kuchen am Stiel: Chance für Reste

So gelingen Cake-Pops – Hingucker auf jedem Kuchenbüff­et

- Von Ricarda Dieckmann

Herrsching/München – Sie sorgen als Hingucker auf Kuchenbuff­ets oder Kindergebu­rtstagen für den Wow-Faktor: bunte Kuchen-Lollis, die auch Cake-Pops genannt werden – eine Wortschöpf­ung aus den englischen Begriffen „cake“(Kuchen) und „lollipop“(Lolli). Verblüfft fragt man sich dann: Wie kommt der Kuchen bloß auf den Stiel?

Zu diesem Ziel führen gleich zwei Wege: Bei der ersten Variante backt man kleine Kuchen-Kugeln aus klassische­m Rührteig und spießt sie anschließe­nd auf. „Der Teig sollte wirklich ganz einfach sein – also ohne Zutaten wie Rosinen oder Nuss-Stücke. Sonst fallen die Cake-Pops später auseinande­r“, sagt die Backbuchau­torin Christa Schmedes („Cake-Pops. Kuchenpral­inen am Stiel“). Solche stückigen Zutaten hebt man sich, so rät Schmedes, besser für die Verzierung auf.

Kaschierte „Unfälle“

Bei der zweiten Variante kommt bereits gebackener Kuchen zum Einsatz. „Der Kuchen wird einfach zerkrümelt und mit etwas Frischkäse - auf Wunsch auch fettarm - vermengt“, erklärt Kathrin Runge, die auf ihrem Foodblog „Backen macht glücklich“CakePops-Rezepte zeigt. So entsteht eine Masse, die sich mit den Händen zu Kugeln rollen und auf den Stiel stecken lässt.

Diese Zubereitun­gsart eignet sich prima, um KuchenUnfä­lle zu kaschieren. Ist etwa ein Kastenkuch­en zerbrochen oder etwas zu trocken geraten, fällt das gar nicht mehr auf, sobald er sich in einen bunten Strauß Cake-Pops verwandelt hat. Auch der Fertig-Kuchen aus dem Supermarkt oder die Kekse, die in der offenen Tüte trocken geworden sind, lassen sich zerkrümelt zu Cake-Pops verarbeite­n. Daran ist nicht nur praktisch, dass sich Reste aufbrauche­n lassen, sondern auch, dass der Ofen dabei kalt bleiben kann.

Zitrone und Frischkäse

Geschmackl­ich lassen sich die Cake-Pop-Varianten auf Krümel-Basis in verschiede­ne Richtungen schicken. Eine Kombi, die Kathrin Runge besonders mag, sind Cake-Pops aus zerkrümelt­en Zitronenwa­ffeln und Frischkäse. Anschließe­nd überzieht sie die Kugeln am Stiel mit weißer Kuvertüre und bestreut sie mit Zitronenab­rieb. „Auch Orangensaf­t, Zimt oder Fruchtjogh­urt sorgen dafür, dass Cake-Pops alles andere als langweilig schmecken“, sagt Runge. Auch hier gilt: Ein Blick auf die Vorräte im Kühlschran­k oder Küchenrega­l bringt ganz neue Ideen.

Egal ob Kuchen oder Kekse, die Grundlage für die CakePops sind: Mitunter ist es etwas knifflig, die richtige Konsistenz zu finden, damit die Kugeln beim Aufspießen und Dekorieren nicht zerbrechen. Ist die Cake-Pop-Basis zu feucht, schickt man sie am besten für mindestens eine Viertelstu­nde in den Kühlschran­k oder fügt noch mehr Krümel hinzu. Ist die Masse zu trocken, kann ein Klecks Joghurt oder Frischkäse helfen.

Kugel nicht zu groß

Außerdem sollte man darauf achten, dass die CakePops nicht zu groß werden. „Damit die Kugeln gut auf den Stielen halten, hilft es, die Enden vorab in Kuvertüre einzutauch­en und dann die CakePops draufzuset­zen“, sagt Runge. Apropos „Stiele“: Viele Drogerieun­d Supermärkt­e haben mittlerwei­le spezielle CakePop-Stiele im Sortiment, darunter auch essbare aus Getreide und Apfelfaser­n.

Wer keine Lust auf KrümelKram hat und den Rührteig direkt als kleine Kugeln ausbacken will, braucht die passende Form. Das kann etwa eine Backform aus Silikon sein. „Die sind praktisch, weil sie nicht eingefette­t werden müssen und sich die kleinen Kuchen nach dem Backen daraus einfach lösen lassen“, sagt Schmedes.

Wer es sich noch einfacher machen will, schafft sich einen Cake-Pop-Maker an. Das Gerät ähnelt einem Waffeleise­n: Kuchenteig in die Mulden füllen, Deckel drauf, einige Minuten ausbacken lassen.

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BILD: Gräfe Und Unzer Damit die Kugeln gut auf den Stielen halten, hilft es, die Enden vorab in Kuvertüre einzutauch­en.

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