Nordwest-Zeitung

So wird das Haus sturmfest

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Wenn dunkle Wolken und stürmische Winde sich verziehen, sollte man sein Haus sorgfältig auf eventuelle Schäden kontrollie­ren.

■ Schäden am Dach Sitzen noch alle Ziegel fest und bündig in der Falz? Sind die Sturmklamm­ern noch da? Hat der Sturm Schindeln oder Verkleidun­gen an Gauben oder Giebeln gelockert, die jetzt klappern, sollten sie wieder befestigt werden. Auch die Solaranlag­en sowie die Leitungen der Blitzschut­zanlage sollte man auf ihren Sitz kontrollie­ren. Sie können spätestens beim nächsten Sturm sonst abstürzen und Schaden anrichten. Dafür haftet dann der Hausbesitz­er im Rahmen der sogenannte­n Verkehrssi­cherungspf­licht, erklärt der VPB.

Laien sollten zu ihrem eigenen Schutz nicht selbst auf das Dach klettern. Die Solaranlag­e lässt sich kontrollie­ren, indem man sie fotografie­rt und die Bilder am Bildschirm vergrößert. Sind Schäden zu erkennen, sollte man Profis rufen.

■ Stabilität der Bäume Weitere mögliche Sturmopfer können im Garten stehen. Auch wenn sie nicht entwurzelt und umgeworfen wurden, können sie doch so stark in Mitleidens­chaft gezogen worden sein, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt nachgeben. Dann muss der Hausbesitz­er beweisen können, dass er seine Verkehrssi­cherungspf­licht wahrgenomm­en hat und die Stabilität regelmäßig geprüft wurde. Die Verbrauche­rzentrale NRW rät, das Fachleuten für Baumpflege zu überlassen.

Echter Handlungsb­edarf besteht laut dem Fachverban­d geprüfter Baumpflege­r zum Beispiel dann, wenn Risse im Erdreich rund um den Baum erkennbar sind oder der Wurzeltell­er an einer Stelle angehoben ist. Auch bei einem Baum, der deutlich schräger steht als zuvor und bei Rissen

im unteren Stammberei­ch sollten Baumbesitz­er tätig werden.

Verstopfte Regenrinne

Das kann gerade im Winter zum größten Problem werden: Durch herumgeweh­te Blätter und Äste verstopfen Regenrinne­n und Fallrohre am Haus. Dann muss sich das Regenwasse­r andere Wege suchen, etwa entlang der Fassade. Dabei kann es durch winzige Risse und abgeplatzt­e Stellen im Putz ins Gemäuer eindringen und auch die Wärmedämmu­ng durchfeuch­ten. Das begünstigt wiederum die Schimmelbi­ldung. Kontrollie­ren sollte man zudem, ob Rohre und Rinnen noch intakt sind und festsitzen. Die schwankend­en Bäume in Hausnähe könnten laut VPB mit ihren Ästen daran gescheuert und sie gelockert haben.

Berlin/tmn – Wenn ein Sturm aufzieht, helfen schon einige einfache Handgriffe, um unnötige Schäden zu vermeiden:

■ Wegräumen: Oft sind es lose Gegenständ­e, die herumliege­n und bei Sturm zu Geschossen werden können. Selbst der leere Blumentopf auf der Balkonbrüs­tung oder eine kleine Gartenscha­ufel können abheben und mit großer Wucht etwa Fenster zerschlage­n. Daher rät die Verbrauche­rzentrale NRW vor einem Sturm zum scheinbar banalen Aufräumen. Gesichert werden sollte auch die Mülltonne.

■ Befestigen: Windböen können zum Beispiel Vordächer, Dachrinnen, Fensterläd­en, Verkleidun­gen am Balkongelä­nder und Markisen losreißen, wenn diese nicht ausreichen­d befestigt oder sich im Laufe der Jahre gelockert haben.

■ Schließen: Fenster, Rollund Fensterläd­en sollten während eines Sturms geschlosse­n sein. Und zwar komplett, denn nur teilweise herunterge­lassene Rollläden kann der Wind aus der Führung drücken, erklärt Prof. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerische­n Ingenieure­kammerBau.

■ Beseitigen: Ein Risikofakt­or sind alte Sturmschäd­en wie gelockerte Dachziegel, Schindeln oder Verkleidun­gen an Gauben und Giebeln.

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