Nordwest-Zeitung

Medizin vor Kindern nicht als Bonbon anpreisen

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MÜnchen/DPA/tmn – - „Komm, das schmeckt süß“oder „Das ist wie ein Bonbon“: Mit solchen Sätzen locken Eltern manchmal ihre Kinder bei der Gabe von Arzneimitt­eln. Der Kinder- und Jugendarzt Prof. Berthold Koletzko rät ausdrückli­ch davon ab: „Solche Verharmlos­ungen erhöhen die Gefahr, dass herumliege­nde Medikament­e in einem unbeobacht­eten Augenblick vom Kind geschluckt oder getrunken werden“, warnt der Vorsitzend­e der Stiftung Kindergesu­ndheit. In einem solchen Fall sollte man sofort dessen Mund mit Wasser ausspülen. Danach viel trinken: Wasser, Tee oder Saft verdünnen die eingenomme­ne Substanz. Milch ist in so einer Situation tabu. Sie könne unter Umständen die Giftaufnah­me durch den Darm beschleuni­gen, begründet die Stiftung. Auf keinen Fall sollten Eltern das Kind zum Erbrechen bringen, da das Erbrochene in die Lunge gerät und dort womöglich zu einer Entzündung führt. Zeigt das Kind Vergiftung­ssymptome wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Atemstörun­gen und Kreislaufp­robleme, sollte man gleich den Notruf 112 wählen.

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BILD: Tim Reckmann / pixelio.de Ziehen Kinder fast magisch an: bunte Kapseln.

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