Gemeinsam für Frieden
In den Farben getrennt, in der Sache vereint. Beim Zweitliga-Topspiel in Hamburg war die Rivalität zwischen dem HSV und Werder Bremen zumindest bis zum Anpfiff passé. Die Spieler mischten sich untereinander und hielten gemeinsam ein Banner in die Kamera. Diese Solidaritätsbekundungen für die Ukraine waren beileibe nicht die einzigen an diesem Fußball-Wochenende in den Bundesligen. Überall in der Bundesrepublik wurden Schweigeminuten abgehalten oder Banner mit Friedensbotschaften hochgehalten. Es sind kleine, aber wichtige Signale in dieser dunkelsten Stunde der Nachkriegszeit in Europa.
Schalke 04 nahm wie angekündigt Hauptsponsor Gazprom vom Trikot – und setzte damit ein deutliches Zeichen gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine. Zeitgleich gingen die Königsblauen in diesen ohnehin schon finanziell angespannten Zeiten aber ein erhebliches Risiko ein. Ausgerechnet Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratvorsitzender bei der DFL und BVB-Boss, stellte dem ewigen Revier-Rivalen daher im Fall der Fälle finanzielle Hilfe in Aussicht.
Auch international blieben die Gesten nicht aus. Die Spieler von Manchester City liefen am Samstag bei Everton in T-Shirts mit der Ukraine-Flagge und der Aufschrift „No War“(Kein Krieg) ein. Transparente und Schilder schmückten den Goodison Park, Citys ukrainischer Profi Oleksandr Zinchenko kämpfte mit den Tränen. Ein sichtlich bewegter Andrey Rublev hatte beim ATP-Turnier in Dubai „No war please“(Kein Krieg bitte) auf eine Kameralinse geschrieben – der Russe machte seine Position damit sehr deutlich.
Es sind diese Bilder, diese Reaktionen, die durch die Welt gehen. Der Sport zeigt klare Kante und steht gemeinsam für den Frieden. Die sportliche Rivalität gerät in den Hintergrund und schweißt zusammen. Und gerade in diesen Zeiten ist dies unser kostbarstes Gut.
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