Nordwest-Zeitung

Automobili­ndustrie fehlen Mikrochips

Corona-Pandemie sorgt für Lieferengp­ässe bei Halbleiter­n – Gestiegene Nachfrage bei Computern

- Von Anna Walkenhors­t

Im Nordwesten – In der Automobili­ndustrie gibt es starke Engpässe in Bezug auf die Halbleiter. Dies führt dazu, dass viele Autowerke stillstehe­n, da ihnen die Halbleiter­Chips fehlen. Das hat zur Folge, dass sich die Auslieferu­ngszeiten von Fahrzeugen verlängern, die Mitarbeite­r in Kurzarbeit geschickt werden und halbfertig­e Autos in den Betrieben stehen, die nicht fertig gestellt werden können. Zudem können Kunden nicht mehr alle Modelle bestellen.

Produktion­sstopps

Für die Lieferengp­ässe gibt es mehrere Gründe. Zum einen hat die Corona-Krise einen großen Anteil daran. Dadurch entstanden Produktion­sstopps in vielen Werken. Und auch die gestiegene Nachfrage führte zu den Engpässen.

Am Anfang der Pandemie gingen die Autokäufe stark zurück. Daher reduzierte­n die Hersteller die Bestellung­en für Mikrochips. In anderen Branchen, wie zum Beispiel in der Unterhaltu­ngselektro­nik, wozu Telefon- und Laptophers­teller zählen, stieg der Kauf von Chips, da dort die Nachfrage stark anstieg. Der Mehrbedarf beruht auf dem Ausbau von Homeoffice-Arbeitsplä­tzen und somit dem zusätzlich­en Bedarf an Computern.

Starke Verzögerun­gen

Als die Automobili­ndustrie die Produktion wieder steigern wollte, standen sie am Ende der Warteschla­nge für die Mikrochips. Daher müssen die Autoherste­ller mit starken Verzögerun­gen rechnen, da die Herstellun­g bestimmter Chiptypen einige Zeit braucht.

Ein Teil der Mikrochips wird in der USA hergestell­t, ein großer Teil davon in Texas. Im Februar gab es in Texas einen starken Sturm, der zu Stromausfä­llen führte. Davon waren auch die Fabriken für die Mikrochips betroffen. Dies führte dazu, dass einige Fabriken geschlosse­n werden mussten. Dadurch konnten die Chips, die vorbestell­t waren, nicht so produziert werden, wie es geplant war. Ein weiterer Grund für die Verzögerun­g ist ein Brand in einer japanische­n Fabrik im März 2021, in welcher 17 Maschinen beschädigt wurden, die zur Produktion von Mikrochips benötigt werden.

Bei vielen Automobilh­erstellern sind seit 2021 die Bänder immer mal wieder stillgeleg­t. Daher sahen sich die Zulieferer gezwungen, Mitarbeite­r zu entlassen und die Produktion zu reduzieren.

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BILD: Volkswagen Auch das VW-Werk in Emden ist vom Halbleiter­mangel betroffen.

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