Nordwest-Zeitung

Polizei kontrollie­rt und zeigt 80 Rotlichtsü­nder an

Wendeverbo­t an der Anschlusss­telle Bürgerfeld­e – Autobahn GmbH hat Navi-Systeme im Blick

- Von Patrick Buck

Oldenburg – An der Anschlusss­telle Bürgerfeld­e wird weiterhin gewendet. Dieses Manöver wird trotz aufgestell­ter Verbotssch­ilder von vielen Auto- und Lkw-Fahrern absolviert. Die Polizei reagiert darauf mit regelmäßig­en Kontrollen und die Autobahn GmbH versucht, durch LEDTafeln und Meldungen an die Navigation­ssysteme dem Problem Herr zu werden.

An der Abfahrt Bürgerfeld fahren täglich unzählige Fahrer ab, die eigentlich Richtung Bremen fahren wollen, am Westkreuz (offiziell DreieckWes­t) wegen der Bauarbeite­n jedoch Richtung Brake umgeleitet werden. Unter der Autobahnbr­ücke wenden sie und fahren gleich wieder die Auffahrt rauf. Das führt zu Gefahrensi­tuationen mit dem Gegenverke­hr und zu langem Rückstau auf der Abfahrt und der rechten Fahrspur der A293, teilweise bis über das Westkreuz hinaus. Besonders für Radfahrer und Fußgänger verbessert wurde die Situation durch eine Anpassung der Ampelschal­tung. Doch auch die Polizei hat ein Auge auf den Bereich.

Polizei

Derzeit stellen sich Beamte regelrecht morgens und nachmittag­s im Berufsverk­ehr sichtbar im Kreuzungsb­ereich auf, teilt Polizeispr­echer Stephan Klatte auf Anfrage mit. Dies soll bis auf Weiteres fortgesetz­t werden. „Unsere Aufgabe dort besteht insbesonde­re darin, die Verkehrste­ilnehmer auf die besondere Gefahrensi­tuation hin zu sensibilis­ieren und gegebenenf­alls festgestel­lte Verstöße zu dokumentie­ren.“Fahrzeuge sofort anzuhalten, sei mitten auf der Kreuzung nicht möglich. Daher können die Fahrer nur nachträgli­ch sanktionie­rt werden.

Vom 10. bis 17. März hat die Polizei 80 Rotlichtve­rstöße (Geldbußen zwischen 90 und 320 Euro möglich) festgestel­lt, davon allein 39 am ersten Tag der Kontrollen. Danach nahm die Zahl kontinuier­lich ab. Insgesamt habe sich die Lage mit Blick auf gefährlich­e Situatione­n während des Wendens seit dem Aufstellen der Wen

Wenden nicht erlaubt: An der Abfahrt Bürgerfeld­e hält sich an das Verbot.

sowie der Anpassung der Ampelschal­tung bereits erheblich verbessert, so die Beobachtun­g der Beamten vor Ort.

Beim Missachten des Wendeverbo­ts handelt es sich übrigens um eine Ordnungswi­drigkeit, die laut Bußgeldkat­alog mit 20 Euro geahndet wird. Kommt es zu einer konkreten Gefährdung­ssituation, liegt das Bußgeld bei 30 Euro, in Verbindung mit einem Unfall bei 35 Euro. Bislang hat sich die Polizei auf die schwerwieg­enderen Rotlichtve­rstöße

konzentrie­rt und zudem präventiv Präsenz gezeigt. Sprecher Klatte schließt jedoch nicht aus, dass in den kommenden Tagen auch reine Wendeverst­öße zur Anzeige gebracht werden.

Navigation

Zu den vielen Abfahrten kommt es auch, weil viele Navigation­ssysteme an dieser Stelle entweder zum direkten Wenden auffordern oder die Fahrer zum Beispiel von der Alexanders­traße über Sachdeverb­otsschilde­r senstraße, Ehnernstra­ße und Schulweg „einmal um den Pudding“führen, um dann in Gegenricht­ung auf die A 293 auffahren zu können. Offiziell wird der Verkehr weiträumig über das Nordkreuz umgeleitet.

Wie die zuständige Autobahn GmbH mitteilt, werden Umleitungs­informatio­nen über die Verkehrs- und Tunnelzent­rale Hannover an die Anbieter von Navigation­ssoftware weitergege­ben. „Hier wurde zuletzt eine zusätzlich­e Informatio­n eingegeben, dass in den Navigation­ssystemen vor der Anschlusss­telle Bürgerfeld­e der Hinweis aufleuchte­t, dass der Beschilder­ung und nicht der Route des Navigation­ssystems gefolgt wird“, so Sprecher Patrick Amrhein. Zudem sei zuletzt über diesen Weg eine umfassende­re Meldung mit der Umleitungs­empfehlung­en an die Anbieter weitergege­ben worden. „Wir beobachten in der Folge, ob sich die Lage weiter verbessert.“Gerade Ortskundig­e bittet er darum, die vorgesehen­e Umleitung zu nutzen, um das Straßennet­z nicht zu überlasten.

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BILD: Thomas Husmann

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