Polizei kontrolliert und zeigt 80 Rotlichtsünder an
Wendeverbot an der Anschlussstelle Bürgerfelde – Autobahn GmbH hat Navi-Systeme im Blick
Oldenburg – An der Anschlussstelle Bürgerfelde wird weiterhin gewendet. Dieses Manöver wird trotz aufgestellter Verbotsschilder von vielen Auto- und Lkw-Fahrern absolviert. Die Polizei reagiert darauf mit regelmäßigen Kontrollen und die Autobahn GmbH versucht, durch LEDTafeln und Meldungen an die Navigationssysteme dem Problem Herr zu werden.
An der Abfahrt Bürgerfeld fahren täglich unzählige Fahrer ab, die eigentlich Richtung Bremen fahren wollen, am Westkreuz (offiziell DreieckWest) wegen der Bauarbeiten jedoch Richtung Brake umgeleitet werden. Unter der Autobahnbrücke wenden sie und fahren gleich wieder die Auffahrt rauf. Das führt zu Gefahrensituationen mit dem Gegenverkehr und zu langem Rückstau auf der Abfahrt und der rechten Fahrspur der A293, teilweise bis über das Westkreuz hinaus. Besonders für Radfahrer und Fußgänger verbessert wurde die Situation durch eine Anpassung der Ampelschaltung. Doch auch die Polizei hat ein Auge auf den Bereich.
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Polizei
Derzeit stellen sich Beamte regelrecht morgens und nachmittags im Berufsverkehr sichtbar im Kreuzungsbereich auf, teilt Polizeisprecher Stephan Klatte auf Anfrage mit. Dies soll bis auf Weiteres fortgesetzt werden. „Unsere Aufgabe dort besteht insbesondere darin, die Verkehrsteilnehmer auf die besondere Gefahrensituation hin zu sensibilisieren und gegebenenfalls festgestellte Verstöße zu dokumentieren.“Fahrzeuge sofort anzuhalten, sei mitten auf der Kreuzung nicht möglich. Daher können die Fahrer nur nachträglich sanktioniert werden.
Vom 10. bis 17. März hat die Polizei 80 Rotlichtverstöße (Geldbußen zwischen 90 und 320 Euro möglich) festgestellt, davon allein 39 am ersten Tag der Kontrollen. Danach nahm die Zahl kontinuierlich ab. Insgesamt habe sich die Lage mit Blick auf gefährliche Situationen während des Wendens seit dem Aufstellen der Wen
Wenden nicht erlaubt: An der Abfahrt Bürgerfelde hält sich an das Verbot.
sowie der Anpassung der Ampelschaltung bereits erheblich verbessert, so die Beobachtung der Beamten vor Ort.
Beim Missachten des Wendeverbots handelt es sich übrigens um eine Ordnungswidrigkeit, die laut Bußgeldkatalog mit 20 Euro geahndet wird. Kommt es zu einer konkreten Gefährdungssituation, liegt das Bußgeld bei 30 Euro, in Verbindung mit einem Unfall bei 35 Euro. Bislang hat sich die Polizei auf die schwerwiegenderen Rotlichtverstöße
konzentriert und zudem präventiv Präsenz gezeigt. Sprecher Klatte schließt jedoch nicht aus, dass in den kommenden Tagen auch reine Wendeverstöße zur Anzeige gebracht werden.
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Navigation
Zu den vielen Abfahrten kommt es auch, weil viele Navigationssysteme an dieser Stelle entweder zum direkten Wenden auffordern oder die Fahrer zum Beispiel von der Alexanderstraße über Sachdeverbotsschilder senstraße, Ehnernstraße und Schulweg „einmal um den Pudding“führen, um dann in Gegenrichtung auf die A 293 auffahren zu können. Offiziell wird der Verkehr weiträumig über das Nordkreuz umgeleitet.
Wie die zuständige Autobahn GmbH mitteilt, werden Umleitungsinformationen über die Verkehrs- und Tunnelzentrale Hannover an die Anbieter von Navigationssoftware weitergegeben. „Hier wurde zuletzt eine zusätzliche Information eingegeben, dass in den Navigationssystemen vor der Anschlussstelle Bürgerfelde der Hinweis aufleuchtet, dass der Beschilderung und nicht der Route des Navigationssystems gefolgt wird“, so Sprecher Patrick Amrhein. Zudem sei zuletzt über diesen Weg eine umfassendere Meldung mit der Umleitungsempfehlungen an die Anbieter weitergegeben worden. „Wir beobachten in der Folge, ob sich die Lage weiter verbessert.“Gerade Ortskundige bittet er darum, die vorgesehene Umleitung zu nutzen, um das Straßennetz nicht zu überlasten.