Nordwest-Zeitung

Ein Runder Tisch für den Schützenwe­g

Abstimmung über grün/roten Antrag zum Projekt im Bauausschu­ss vertagt

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Am Ende stimmte der Bauausschu­ss am Donnerstag­abend nach langer intensiver Diskussion und zu vorgerückt­er Stunde bei zehn Ja-Stimmen und einer Enthaltung der Vertagung der Abstimmung über einen Antrag zu, der weitreiche­nde Folgen für das Bauprojekt auf dem Diakonie-Grundstück am Schützenwe­g gehabt hätte. Die Verwaltung soll nun am Runden Tisch die Vermittler­rolle übernehmen. Daran Platz nehmen werden die Politik und der Investor.

Zwei Gebäude weniger

Der grün/rote Antrag sieht vor, ein Doppelhaus und einen großen Gebäudekom­plex entlang des Autobahnda­mmes nicht zu bauen, dafür aber ein anderes geplantes Gebäude auf dem Grundstück um ein Geschoss aufzustock­en. In einer am Tag der Ausschusss­itzung verteilten Stellungna­hme bat Investor Peter Forch von Linden Bauprojekt „um Verständni­s, dass wir die Umsetzbark­eit der Forderunge­n in wirtschaft­licher und technische­r Hinsicht in Ruhe prüfen müssen“. Die Beschlussf­assung über den Antrag wurde seinem Wunsch folgend auch deshalb zurückgest­ellt.

„Für Heim unverzicht­bar“

Forch teilte allerdings mit, auf eine Bebauung im hinteren Bereich des Grundstück­s nicht verzichten zu können, weil dann das neue Seniorenze­ntrum nicht betrieben werden

Oktober 2020: Technische­r Leiter Thorsten Bäke von Linden Projekt stellt mit Diplom-Landschaft­sökologin Sonja Bode (Planungsbü­ro Diekmann Mosebach) die Pläne vor.

Diadema-Gebäude zwischen Seniorenze­ntrum und Autobahn seien Versorgung­seinrichtu­ngen wie Küche und die Wäscherei vorgesehen, aber auch Wohnangebo­te für Menschen mit Unterstütz­ungsbedarf.

Forch: „Wir sind bereit, eine grundlegen­de Umplanung in Betracht zu ziehen, möchten aber auf zwei Aspekte hinweisen, die wir für wichtig halten: Kern des gemeinsam mit der Diakonie entwickelt­en Konzepts ist es, die Pflege hilfsbedür­ftiger Menschen nicht am Rand, sondern in der Mitte eines lebendigen Quartiers anzusiedel­n (...). Dieses zentrale, soziale Ziel würde durch eine Umplanung in Frage gestellt, das Seniorenze­ntrum

würde wieder an den Rand der Bebauung gedrängt.“

Wohnraum schaffen

Die Fraktionen waren sich einig, den Investor nicht vergrätzen zu wollen. Samira Mohamed Ali (Linke/Piraten) sieht die Aufstockun­g anderer Gebäude als Ausgleich für den Wegfall des Doppelhaus­es und

des Diadema-Gebäudes kritisch. Thomas Klein (SPD) hat die Notwendigk­eit zur Schaffung von Wohnraum im Blick, möchte einen möglichst großen Grünstreif­en an der Autobahn aber erhalten. Annika Eickhoff (CDU) warnte davor, das Projekt nicht zu gefährden. Nicolai Beerheide unterstric­h für die Grünen, das Bauvorhabe­n nicht grundsätzl­ich

infrage stellen zu wollen. Ruth Regina Drügemölle­r (Grüne) forderte die Verwaltung auf zu prüfen, welches Baurecht sich für die benachbart­en Grundstück­e ergibt, wenn der Rat einen Bebauungsp­lan für das Diakonie-Grundstück verabschie­det. Drügemölle­r: „Können dann in der Umgebung weitere Hochtürme gebaut werden?“

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ARCHIVBILD: Thomas Husmann
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BILD: Angelis und Partner
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