Ein Runder Tisch für den Schützenweg
Abstimmung über grün/roten Antrag zum Projekt im Bauausschuss vertagt
Oldenburg – Am Ende stimmte der Bauausschuss am Donnerstagabend nach langer intensiver Diskussion und zu vorgerückter Stunde bei zehn Ja-Stimmen und einer Enthaltung der Vertagung der Abstimmung über einen Antrag zu, der weitreichende Folgen für das Bauprojekt auf dem Diakonie-Grundstück am Schützenweg gehabt hätte. Die Verwaltung soll nun am Runden Tisch die Vermittlerrolle übernehmen. Daran Platz nehmen werden die Politik und der Investor.
Zwei Gebäude weniger
Der grün/rote Antrag sieht vor, ein Doppelhaus und einen großen Gebäudekomplex entlang des Autobahndammes nicht zu bauen, dafür aber ein anderes geplantes Gebäude auf dem Grundstück um ein Geschoss aufzustocken. In einer am Tag der Ausschusssitzung verteilten Stellungnahme bat Investor Peter Forch von Linden Bauprojekt „um Verständnis, dass wir die Umsetzbarkeit der Forderungen in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht in Ruhe prüfen müssen“. Die Beschlussfassung über den Antrag wurde seinem Wunsch folgend auch deshalb zurückgestellt.
„Für Heim unverzichtbar“
Forch teilte allerdings mit, auf eine Bebauung im hinteren Bereich des Grundstücks nicht verzichten zu können, weil dann das neue Seniorenzentrum nicht betrieben werden
Oktober 2020: Technischer Leiter Thorsten Bäke von Linden Projekt stellt mit Diplom-Landschaftsökologin Sonja Bode (Planungsbüro Diekmann Mosebach) die Pläne vor.
Diadema-Gebäude zwischen Seniorenzentrum und Autobahn seien Versorgungseinrichtungen wie Küche und die Wäscherei vorgesehen, aber auch Wohnangebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Forch: „Wir sind bereit, eine grundlegende Umplanung in Betracht zu ziehen, möchten aber auf zwei Aspekte hinweisen, die wir für wichtig halten: Kern des gemeinsam mit der Diakonie entwickelten Konzepts ist es, die Pflege hilfsbedürftiger Menschen nicht am Rand, sondern in der Mitte eines lebendigen Quartiers anzusiedeln (...). Dieses zentrale, soziale Ziel würde durch eine Umplanung in Frage gestellt, das Seniorenzentrum
würde wieder an den Rand der Bebauung gedrängt.“
Wohnraum schaffen
Die Fraktionen waren sich einig, den Investor nicht vergrätzen zu wollen. Samira Mohamed Ali (Linke/Piraten) sieht die Aufstockung anderer Gebäude als Ausgleich für den Wegfall des Doppelhauses und
des Diadema-Gebäudes kritisch. Thomas Klein (SPD) hat die Notwendigkeit zur Schaffung von Wohnraum im Blick, möchte einen möglichst großen Grünstreifen an der Autobahn aber erhalten. Annika Eickhoff (CDU) warnte davor, das Projekt nicht zu gefährden. Nicolai Beerheide unterstrich für die Grünen, das Bauvorhaben nicht grundsätzlich
infrage stellen zu wollen. Ruth Regina Drügemöller (Grüne) forderte die Verwaltung auf zu prüfen, welches Baurecht sich für die benachbarten Grundstücke ergibt, wenn der Rat einen Bebauungsplan für das Diakonie-Grundstück verabschiedet. Drügemöller: „Können dann in der Umgebung weitere Hochtürme gebaut werden?“