„Mit Falke würde ich einen trinken gehen“
Interview mit Wotan Wilke Möhring – Ermittler am Sonntag in Fall „Tyrannenmord“zu sehen
Wotan Wilke Möhring ermittelt seit 2013 als Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke für den NDR-„Tatort“in Norddeutschland. An diesem Sonntag (20.15 Uhr/Das Erste) bekommt er es im Fall „Tyrannenmord“mit einer sehr speziellen Aufgabe zu tun. Worum es geht und warum er sein Alter Ego mag, sagt er im Interview mit unserer Zeitung. mit Berufsroutine? Möhring: Selbstverständlich. Aber er ist trotzdem nicht froh, als verlängerter Arm einer Politik zu dienen, die grundlegende Menschenrechte nicht einhält oder einfordert. Die Entscheidung, Polizist zu werden, hat bei Falke viel mit moralischen Grundsätzen zu tun. Er versucht, immer nach der Wahrheit und Gerechtigkeit zu suchen. Und da sind für ihn alle politischen Rücksichten außen vor.
Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rolle als Thorsten Falke vor? Möhring: Grundsätzlich gibt es zunächst einmal Ideen für die nächsten Fälle, die mit uns besprochen werden. Da es beim Sender NDR keinen klassischen Showrunner gibt, kann die weitere Entwicklung durchaus ein längerer Prozess werden, bis dann ein fertiges
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring/rechts) und Felix Wacker (Arash Marandi/Mitte) fühlen Lehrer Andreas Bergson (Christian Erdmann) auf den Zahn.
Drehbuch vorliegt. Ich bin aber immer in die Drehbucharbeiten involviert, besonders bei den Dialogen und Reaktionen von Falke, da mir die Figur inzwischen doch sehr nah geworden ist. Und trotzdem ist es auch für mich immer wieder spannend, den
Falke in neuen Situationen zu erleben.
Wie lange können Sie die Figur Thorsten Falke noch spielen? Möhring: Solange es geht. Warum sollte man Thorsten Falke nicht auch dabei zusehen, älter zu werden und durch die Erfahrungen auch beispielsweise seine Sichtweise zu ändern. Es geht ja immer um den Fall und die Frage: Wie geht Falke damit um? Was macht der Fall mit ihm? Wenn die Fälle abwechslungsreich und spannend bleiben, vielleicht zusätzlich sogar eine gesellschaftliche Relevanz haben und dadurch auch was mit der Figur Falke machen, so lange bleibt das interessant für mich. Und außerdem: Ich mag den Falke, mit diesem Typen würde ich auf jeden Fall einen trinken gehen.
Apropos Sympathie und Falkes Klingelton „Sympathy for the Devil“: Sind Sie beide StonesFans?
Möhring: Dieser Klingelton ist der einzige, den Falke selbstständig herunterladen konnte. Und wahrscheinlich stimmt das noch nicht mal.