Nordwest-Zeitung

„Mit Falke würde ich einen trinken gehen“

Interview mit Wotan Wilke Möhring – Ermittler am Sonntag in Fall „Tyrannenmo­rd“zu sehen

- Von Oliver Schulz

Wotan Wilke Möhring ermittelt seit 2013 als Kriminalha­uptkommiss­ar Thorsten Falke für den NDR-„Tatort“in Norddeutsc­hland. An diesem Sonntag (20.15 Uhr/Das Erste) bekommt er es im Fall „Tyrannenmo­rd“mit einer sehr speziellen Aufgabe zu tun. Worum es geht und warum er sein Alter Ego mag, sagt er im Interview mit unserer Zeitung. mit Berufsrout­ine? Möhring: Selbstvers­tändlich. Aber er ist trotzdem nicht froh, als verlängert­er Arm einer Politik zu dienen, die grundlegen­de Menschenre­chte nicht einhält oder einfordert. Die Entscheidu­ng, Polizist zu werden, hat bei Falke viel mit moralische­n Grundsätze­n zu tun. Er versucht, immer nach der Wahrheit und Gerechtigk­eit zu suchen. Und da sind für ihn alle politische­n Rücksichte­n außen vor.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rolle als Thorsten Falke vor? Möhring: Grundsätzl­ich gibt es zunächst einmal Ideen für die nächsten Fälle, die mit uns besprochen werden. Da es beim Sender NDR keinen klassische­n Showrunner gibt, kann die weitere Entwicklun­g durchaus ein längerer Prozess werden, bis dann ein fertiges

Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring/rechts) und Felix Wacker (Arash Marandi/Mitte) fühlen Lehrer Andreas Bergson (Christian Erdmann) auf den Zahn.

Drehbuch vorliegt. Ich bin aber immer in die Drehbuchar­beiten involviert, besonders bei den Dialogen und Reaktionen von Falke, da mir die Figur inzwischen doch sehr nah geworden ist. Und trotzdem ist es auch für mich immer wieder spannend, den

Falke in neuen Situatione­n zu erleben.

Wie lange können Sie die Figur Thorsten Falke noch spielen? Möhring: Solange es geht. Warum sollte man Thorsten Falke nicht auch dabei zusehen, älter zu werden und durch die Erfahrunge­n auch beispielsw­eise seine Sichtweise zu ändern. Es geht ja immer um den Fall und die Frage: Wie geht Falke damit um? Was macht der Fall mit ihm? Wenn die Fälle abwechslun­gsreich und spannend bleiben, vielleicht zusätzlich sogar eine gesellscha­ftliche Relevanz haben und dadurch auch was mit der Figur Falke machen, so lange bleibt das interessan­t für mich. Und außerdem: Ich mag den Falke, mit diesem Typen würde ich auf jeden Fall einen trinken gehen.

Apropos Sympathie und Falkes Klingelton „Sympathy for the Devil“: Sind Sie beide StonesFans?

Möhring: Dieser Klingelton ist der einzige, den Falke selbststän­dig herunterla­den konnte. Und wahrschein­lich stimmt das noch nicht mal.

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BILD: NDR/Meyerbroek­er Fügt sich zähneknirs­chend in den angeordnet­en Auftrag: Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring/rechts)
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